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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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unheilverkündende Anspannung in Amanda Allans Gesicht und in ihrer ganzen Haltung.
    Letzte Nacht war Barrie auf die Idee gekommen, Mrs. Allan könnte bereit sein, über die Arbeit ihres Mannes zu sprechen – vor allem, wenn es in ihrer Ehe kriselte, wie Howie behauptet hatte. Sie hatte geglaubt, die Sache sei nicht sehr aussichtsreich, aber einen Versuch wert. Niemals hätte sie damit gerechnet, daß Amanda erleichtert wirken würde, wenn Gray und sie aufkreuzten. Und sie hätte erst recht nicht erwartet, daß diese Frau, die alles zu haben schien, was man sich nur wünschen konnte, so gestreßt und elend aussehen würde.
    Als sie Platz genommen hatten, wandte Amanda sich zuerst an Gray. »Wie geht es Ihnen? Seit wir uns zuletzt gesehen haben, ist viel passiert.« Er nickte und machte sie mit Barrie bekannt. »Ich weiß, wer Sie sind, Miss Travis.«
    Â»Und ich weiß, wer Sie sind«, antwortete Barrie. »Zumindest jetzt. Sie haben mich beim Sender angerufen und darauf hingewiesen,
daß in Highpoint etwas vor sich geht.« Sobald Amanda sie draußen begrüßt hatte, hatte Barrie ihre Stimme wiedererkannt und sie als die Frau identifiziert, die ihr den anonymen Tip gegeben hatte.
    Â»Ich muß mich für meinen geheimnisvollen Anruf entschuldigen. Ich hatte das Gefühl, ich müßte etwas unternehmen, jemanden informieren, aber ich habe nicht gewußt, wie ich das anstellen sollte. Auf Sie bin ich wegen Ihres Interviews mit Vanessa gekommen.«
    Â»Sie haben gewußt, daß in Ihrem Ferienhaus etwas Verdächtiges passiert?«
    Â»Ich habe nur gespürt, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. George …« Sie kniff die Lippen zusammen. Amanda Allan war keine Frau, die vor Fremden weinte. Sie sprach erst weiter, als sie die Fassung wiedergewonnen hatte. »George zieht mich nicht mehr ins Vertrauen. Aber ich glaube, daß Vanessa jetzt tot wäre, wenn die Krankenschwester keinen Herzanfall erlitten hätte.«
    Â»Ich fürchte, Sie haben recht«, bestätigte Gray.
    Sie sah mit mühsam beherrschter Verzweiflung zu Barrie hinüber. »Als Sie den Sender verlassen haben, wußte ich nicht mehr, wie ich Sie erreichen soll.«
    Â»Weshalb wollten Sie mich erreichen?«
    Â»Um Ihnen etwas zu erzählen, was Sie offenbar schon wissen. David Merritt ist nicht der Mann, für den ihn ganz Amerika dummerweise hält. Er muß aufgehalten werden.« Ihre dunklen Augen fixierten Barrie durchdringend. »Sie sind im Krankenhaus von Shinlin in den Leichenraum eingedrungen, weil Sie Vanessas Leiche unter dem Laken vermutet haben, nicht wahr?«
    Â»Richtig.«
    Â»Und Sie haben geglaubt, mein Mann habe ihren Tod herbeigeführt?«

    Barrie nickte betrübt. »Tut mir leid, aber genau das habe ich geglaubt. Und Gray auch.«
    Amanda faltete die Hände im Schoß. »Ich verstehe.«
    Â»Vanessas manisch-depressive Veranlagung und die Medikamente, die ihre Stimmungsschwankungen dämpfen, bieten einem Arzt viel Manövrierraum. Darin stimmen Sie mir doch zu?«
    Â»Ja«, sagte Amanda mit belegter Stimme. »So wird es wohl sein.«
    Â»Wir glauben aus verschiedenen Gründen, daß Vanessa weiterhin ernste Gefahr droht«, warf Gray ein.
    Â»Von George?«
    Â»Von David.«
    Â»Aber durch George.«
    Er brauchte nicht zu antworten. Sein Gesichtsausdruck sagte genug.
    Barrie wußte, daß sie Amanda Allan nichts erzählten, was diese nicht schon längst vermutete. Trotzdem war es bestimmt ein schwerer Schlag für sie, ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu sehen. Aber sie bewahrte ihre Würde, was ihr Barries Bewunderung eintrug.
    Â»Ich weiß, wie extrem schwierig diese Sache für Sie sein muß, Mrs. Allan«, sagte sie. »Ich kenne Ihren Mann nicht persönlich, aber nach allem, was ich über ihn gehört habe, kann ich mir nicht vorstellen, daß er in bewußt böser Absicht handelt.«
    Â»Ich kenne ihn«, stellte Gray fest. »Ich halte ihn ebenso für Davids Opfer wie Vanessa.«
    Â»Wir sind nicht hergekommen, um Dr. Allan anzuklagen«, sagte Barrie. »Wir wollen nur Informationen.«
    Â»Sie brauchen sich nicht vor mir zu verteidigen«, wehrte Amanda mit bitterem Lachen ab. »Seit David Präsident ist und
George zum Arzt des Weißen Hauses ernannt hat, hat er meinem Mann das Leben zur Hölle gemacht.«
    Â»Dafür

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