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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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kosten – und Zeit will Gray auf keinen Fall verlieren. Zweitens war Howie Fripps Leiche so gut wie eine Visitenkarte. Gray weiß, daß ich nicht mehr in seinem Rübenkeller bin.«
    David runzelte die Stirn. »Zeitplanung ist plötzlich entscheidend wichtig, was?«
    Â»Genau.«
    Â»Verdammt, das hätt’s nicht gebraucht!« sagte er wütend. »Was zum Teufel hat Clete sich dabei gedacht?«
    Spencer zeigte aufs Telefon. »Das solltest du ihn am besten gleich selbst fragen.«

    Â 
    Â»Ich verstehe wirklich nicht, warum du dich so aufregst, David«, sagte Clete und streifte seine Zigarrenasche in einen Aschenbecher mit dem Siegel des Präsidenten ab.
    Der Senator war sofort gekommen, als der Präsident ihn um seinen Besuch gebeten hatte. Obwohl er sich durchaus darüber im klaren war, daß ihn ein wutschnaubender David Merritt erwartete, war er gut gelaunt zu dieser Besprechung erschienen. Ein gelungener trickreicher Schwindel versetzte ihn immer in beste Laune.
    Genau wie Clete erwartet hatte, schwitzte David Blut und Wasser wegen dieser Sache mit Gray und Spencer. David wollte unbedingt vermeiden, daß Bondurant aussagte, Spencer sei nach Wyoming entsandt worden, um ihn zu ermorden. Natürlich hätte er diese Behauptung strikt zurückgewiesen und Bondurant seinerseits als Verräter und Mörder angeprangert.
    Aber der Schaden wäre dann bereits angerichtet, und er wäre irreparabel. In der Öffentlichkeit wären Zweifel an der Integrität des Präsidenten geweckt. Für den Amtsinhaber wäre das im Jahr vor der Präsidentenwahl ein Katastrophe. Die Opposition hätte natürlich die Chance genützt, den leichtgläubigen Wählern vor Augen zu führen, mit was für zweifelhaften Gestalten ihr Präsident sich umgab.
    Durch den Verrat an Gray Bondurant hatte Clete sich einen Feind geschaffen, aber der Mann war entbehrlich. Für Barrie Travis galt das erst recht. Ihre Glaubwürdigkeit hatte Clete nach der Szene im Leichenraum des Krankenhauses ganz bewußt untergraben.
    Obwohl sie auf dem besten Weg waren, David Merritt zu erledigen, machte Clete sich kein Gewissen daraus, ihre Pläne zu durchkreuzen. Er durfte nicht zulassen, daß zwei unberechenbare Leute herumliefen und Zwischenfälle verursachten, die seine eigenen Pläne zu Davids Vernichtung gefährdeten.

    Außerdem bestand eine gewisse Gefahr, daß die beiden in ihrer tölpelhaften Art auf die alte Sache mit Becky Sturgis stießen. Zwar wäre der Präsident damit zweifellos ruiniert, aber es hätte auch für Clete Armbruster den Ruin bedeutet. Und auf der Liste seiner Prioritäten stand Selbsterhaltung gleich hinter Macht.
    Damit Bondurant und die Reporterin beschäftigt waren, hatte er Justizminister Yancey darauf aufmerksam gemacht, Gray sei der letzte gewesen, der Spencer Martin lebend gesehen habe. Nachdem die beiden nun so gut wie aus dem Rennen waren, hatte Clete freie Bahn. Er mußte dafür sorgen, daß Vanessa gesund wurde, sie endgültig aus dem Weißen Haus herausholen und David dann vernichten.
    Aber erst einmal machte David ihm heftige Vorwürfe. »Ohne die Sache mit mir zu besprechen, hast du …«
    Â»Ich habe seit Tagen versucht, sie mit dir zu besprechen«, unterbrach Clete ihn. »Aber du hast dich am Telefon verleugnen lassen. Gestern warst du in Georgia. Heute nachmittag hattest du eine Besprechung, die…«
    Â»Ich kenne meinen Terminkalender, Clete. Du hättest warten können, bis ich mal Zeit habe, anstatt einfach Yancey anzurufen.«
    Â»Im Gegenteil, David. Ich hatte den Eindruck, diese Sache könne nicht länger warten. Alle möglichen Leute haben nach Spence gefragt.«
    Â»Welche Leute?«
    Â»Leute aus deinem eigenen Stab. Leute, denen seine Abwesenheit aufgefallen ist. Du hattest zu tun, deshalb sind sie zu mir gekommen.«
    Â»Warum zu dir?«
    Â»Weil wir uns so nahestehen.« Clete ließ diese Behauptung wie einen Fehdehandschuh liegen, den David aufnehmen
konnte, wenn er den Mut dazu hatte. »Alle Welt nimmt an, daß du deine Gedanken und Sorgen mit mir teilst. Wenn du mit jemandem über Spences unerklärliche Abwesenheit geredet hättest, dann mit mir.« Er paffte zufrieden an seiner Zigarre.
    Â»Gray hat dir erzählt, daß Spence ihn auf seiner Ranch besucht hat?«
    Â»Genau. In der Nacht, in der ich mich mit ihm und der

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