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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Travis in Shinlin getroffen habe.«
    Â»Wieso seid ihr in dieser dramatischen Nacht, in der soviel passiert ist, überhaupt auf Spence gekommen?«
    Clete runzelte die Stirn, als versuchte er, sich zu erinnern. »Das weiß ich nicht mehr genau. Aber ich glaube, daß er nur nebenbei erwähnt wurde. Wäre Spence wieder aufgetaucht, hätte ich bestimmt nie mehr daran gedacht. Aber er scheint endgültig verschwunden zu sein. Ich habe ein paar Nachforschungen anstellen lassen. Sein Briefkasten quillt über. Die Nachbarn haben ihn seit Wochen nicht mehr gesehen. Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter bleiben ohne Echo. Sieht ganz so aus, als wäre er nach Wyoming geflogen und von den Tetons verschluckt worden, nicht wahr? Und Bondurant scheint ihn als letzter gesehen zu haben.«
    David lachte. »Wie du’s ausdrückst, klingt es ziemlich unheilvoll, Clete. Willst du etwa andeuten, Gray habe Spence umgebracht?«
    Â»Weißt du eine andere Erklärung?«
    Â»Das ist doch lachhaft!«
    Â»Wirklich?«
    Â»Ja«, erwiderte der Präsident gereizt.
    Â»Yancey scheint anderer Meinung zu sein.«
    Â»Yancey. Ich hatte Bedenken wegen seiner Ernennung. Hätte ich damals bloß auf meine innere Stimme gehört!«
    Der Senator schmunzelte. »Weil er Ähnlichkeit mit Bondurant
hat, stimmt’s? Liegt dir ständig wegen irgend etwas in den Ohren. Er macht keinen Kotau vor dir wie alle anderen. Jedenfalls hat er mit dem Leiter der FBI-Kriminalabteilung gesprochen, der ihm zugestimmt hat, ein Schwätzchen mit Mr. Bondurant sei angebracht.«
    Clete klemmte sich seine Zigarre in den Mundwinkel, trat an den Barschrank und goß sich einen Scotch ohne Wasser ein. Er hielt das geschliffene Kristallglas vor eine Tischlampe und beobachtete, wie sich das Licht in den Facetten brach. »Ich frage mich, wieviel Bondurant ihnen bei seiner Vernehmung über Spences Besuch in Wyoming erzählen wird.«
    Er drehte sich um und starrte seinen Schwiegersohn scharf an. Die beiden Männer wechselten einen langen Blick. David lächelte als erster – aus widerstrebendem Respekt vor seinem gerissenen Mentor. »Du weißt es also. Gray hat es dir erzählt.«
    Â»Daß du Spence losgeschickt hast, um ihn umlegen zu lassen? Ja, das hat er mir erzählt. Da fragt man sich natürlich, was er sonst noch weiß, das du lieber geheimhalten würdest.«
    David setzte sich auf ein Sofa und schlug die Beine übereinander. Aber Clete ließ sich von seiner scheinbaren Lässigkeit nicht täuschen. Er wußte genau, daß David nicht entfernt so gelassen war, wie er zu wirken versuchte.
    Â»Also, was willst du, Clete? Ich kenne dich nur allzu gut. Diesen ganzen FBI-Scheiß hast du nicht bloß aus einer Laune heraus inszeniert. Und erst recht nicht aus echter Sorge um Spence. Warum sonst? Was willst du?«
    Â»Meine Tochter.«
    Â»Meine Frau , meinst du.«
    Â»Du ruinierst Vanessas Leben. Das lasse ich nicht zu.«
    Â»Was Vanessa angeht, haben meine Wünsche als ihr Ehemann Vorrang vor deinen, Clete. Ich kann dir versichern, daß sie beste Pflege genießt.«

    Â»Wo? Wieder in Allans Ferienhaus?«
    Â»Ihr Zustand hat sich zu sehr verschlechtert, als daß sie dort behandelt werden könnte. Sie ist neulich morgen völlig ausgeflippt. George hat keine andere Wahl gehabt, als sie in eine Klinik einzuweisen.«
    Â»In welche Klinik?«
    Â»Tabor House.«
    Â»Du meinst die Entzugsklinik?«
    Â»Er wußte, daß sie dort von niemandem belästigt werden würde.« David stand auf, trat an seinen Schreibtisch und nahm einen Zettel aus der mittleren Schublade. »Hier ist die Telefonnummer. Du kannst dort anrufen, wenn du mir nicht glaubst.«
    Clete riß ihm den Zettel aus der Hand und wies die Telefonvermittlung des Weißen Hauses an, die Verbindung herzustellen. Während er wartete, kippte er den Scotch. Schließlich meldete sich eine honigsüße Stimme. »Tabor House.«
    Â»Hier ist Senator Clete Armbruster. Ich möchte den Direktor sprechen.«
    Â»Einen Augenblick, bitte.«
    Während er darauf wartete, weiterverbunden zu werden, kam aus dem Hörer sanfte Musik. Clete fragte sich, ob er wirklich mit der exklusiven Entzugsklinik sprach. Oder war das nur einer von Davids Tricks?
    Â»Clete? Ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet. Der Präsident hat mir gesagt, daß Sie anrufen

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