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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sich zwischen Kissen, Decken und Schlafsäcken hinein.
    Â»Rutsch ganz nach vorn«, forderte er Barrie auf, die ausnahmsweise ohne Widerrede tat, was er verlangte. Sie machte sich in einer der vorderen Ecken so klein wie möglich.
    Von draußen war zu hören, wie sich das Paar der Hecktür des Wohnmobils näherte.
    Â»Ich hab’ diesen blöden Kasten satt«, beschwerte die Frau sich. »Warum können wir nicht ins Motel gehen?«
    Â»Weil wir hier ungestörter sind.«
    Â»Und weil’s nichts kostet.«
    Â»Mir geht’s nicht ums Geld. Echt nicht, Baby. Motels registrieren ihre Gäste. Du willst doch nicht, daß meine Alte uns auf die Schliche kommt?«
    Während dieser kleinen Meinungsverschiedenheit arbeitete
Gray fieberhaft weiter und baute am Rand der Koje einen Wall aus Kissen und Schlafsäcken auf. Mit viel Glück waren sie dahinter nicht zu sehen, wenn das Paar hereinkam. Dann drückte er Barrie noch tiefer in ihre Ecke. Praktisch in letzter Sekunde zog er eine Steppdecke über ihre Köpfe.
    Â»Wird verdammt eng, wenn sie zu uns raufkommen«, flüsterte sie.
    Â»Hast du ’ne bessere Idee?«
    Falls sie eine hatte, blieb ihr keine Zeit mehr, sie vorzubringen. Die Hecktür wurde geöffnet, dann flammte die Deckenleuchte auf. Das Wohnmobil schwankte unter dem Gewicht des einsteigenden Mannes. »Nur rein mit dir, Baby.« Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Toll siehst du heute aus! Ist das ’ne neue Bluse?«
    Â»Gefällt sie dir?«
    Â»Und wie sie mir gefällt! Wie schnell können wir dich aus ihr rausholen?«
    Â»Du bist ein richtiges Tier!«
    Die Tür wurde geschlossen, und die Deckenleuchte ging aus. Lachen. Seufzer. Die feuchten, saugenden Laute leidenschaftlicher Küsse. Das Rascheln von Kleidungsstücken. Das Geräusch eines Reißverschlusses. Ein leises Stöhnen.
    Â»Du bist vielleicht einer«, sagte die Frau.
    Â»Das kannst du glauben, Baby. Fester.«
    Wieder Seufzen und Schmatzlaute, dann: »Ich bin gleich am Platzen«, keuchte der Mann. »Komm, wir …«
    Â»Müssen wir wieder dort rauf?« jammerte sie mit näselnder Stimme. »Ich kann’s dort oben nicht leiden. Letztes Mal hab’ ich mir den Kopf an der Decke angeschlagen.«
    Â»Okay, okay, aber…«
    Â»Augenblick!« kreischte sie. »Zerreiß sie nicht. Ich zieh sie aus, wenn du noch ’ne halbe Sekunde warten kannst.«

    Der Ärmste hatte offenbar das Stadium erreicht, in dem es kein Halten mehr gab. Von unten her kamen Geräusche von Körpern, die gegen die Wand oder den Boden prallten. Gray konnte es nicht genau feststellen. Er wollte es gar nicht genau wissen, denn wenn er genau wüßte, was dort unten passierte, würde das Vorstellungen wecken, mit denen er im Augenblick vielleicht nicht fertig wurde. Er versuchte, an irgend etwas anderes zu denken, um die unverkennbaren Sexgeräusche abzublocken. Er kniff die Augen zusammen, wünschte sich, er könnte seine Ohren ebenso wirkungsvoll verschließen, und wünschte sich, er könnte seine unwillkürlichen Reaktionen – vor allem eine – irgendwie unterdrücken.
    Barrie lag völlig unbeweglich da, atmete kaum und war so verkrampft wie er. Das wußte Gray, weil er ihre Bewegungslosigkeit, ihre flachen Atemzüge und ihre Anspannung wahrnahm. Er nahm jede verdammte Einzelheit an ihr wahr – vom Duft ihres Shampoos bis zu ihren Zehen, die an seinen Knien lagen.
    Was auf dem Boden des Wohnmobils passierte, war eine Szene geradewegs aus einem Pornofilm, wie ihn Freunde sich gemeinsam ansehen, während sie ein paar Sechserpacks Bier kippen. Ein Geschlechtsakt, wie er in Hardcoremagazinen in drastischen Ausdrücken geschildert wird. Eine Phantasie ohne künstlerischen Wert. Es war noch nicht einmal elegant erotisch. Es war unreif, primitiv und …
    Zum Teufel damit. Er brannte lichterloh.
    Gray merkte, daß ihn weniger die Szene dort unten erregte als die Tatsache, daß seine Gliedmaßen mit Barries verflochten waren. Sie war halb nackt, er war vollständig bekleidet. Schon das war erregend. Die Gefahr, entdeckt zu werden, war ebenso verlockend wie damals, als er sich als Sechsjähriger mit der achtjährigen Tochter des Pfarrers in den Pfirsichgarten ihres Vaters geschlichen hatte, um dort Adam und Eva zu spielen.
Und zu den boshaften Streichen, die Mutter Natur dem

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