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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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das Motel betrifft. Sie waren nicht dort.« Er hörte kurz zu, dann sagte er: »Ja, Sir. Sie können bestimmt mehr aus ihm rausholen als wir.«
    Diese Vermutung gefiel Daily nicht. Aber noch weniger gefiel ihm die Anzeige seines Sauerstofftanks. »Ich hab’ nicht mehr viel Luft«, sagte er, sobald der Mann das Gespräch beendet hatte.
    Â»Klingt nach einem persönlichen Problem, finde ich.«
    Die beiden anderen machten sich nicht mal die Mühe, Daily zu antworten. Vom Wagenboden aus starrte Dolly ihn mit großen, leblosen Augen an.
    Die Fahrt in die Stadt zurück dauerte lange. Ihr Ziel erwies sich als ein harmlos aussehendes Bürogebäude. Als Daily zu einem Notausgang auf der Rückseite des Gebäudes geführt wurde, blickte er zum Nachthimmel auf. Wegen der Großstadtlichter waren natürlich keine Sterne zu sehen. Aber am Himmel stand ein hübscher Mond.

    Das war nett.
    Sie fuhren mit dem Lastenaufzug in den sechsten Stock hinauf. Ihre Schritte hallten den leeren Korridor entlang, als sie mit Daily zwischen sich zu der Tür am Ende des Flurs marschierten. Ein Rad seines Sauerstoffwägelchens quietschte. Er war nie dazu gekommen, das verdammte Ding zu ölen.
    Einer der Männer ging voraus und klopfte an die Tür. »Herein!« rief eine Stimme. Er öffnete die Tür, dann trat er beiseite. Als Daily über die Schwelle in den Raum trat, hatte er eine vage Vorstellung davon, wie er hier gefoltert und ermordet werden könnte.
    Sein bedrohlicher Gastgeber wurde von der einzigen Lampe, die im Raum brannte, von hinten angestrahlt, aber Daily erkannte ihn an seinem Profil. »Mr. Welsh«, sagte er in beinahe freundlichem Tonfall. »Sie waren heute abend schrecklich viel unterwegs. Ist Ihr Sauerstoffvorrat nicht schon fast erschöpft?«
    Und Daily dachte: O Scheiße.

41. Kapitel
    Der Wasserrohrbruch in einem Lagerraum im zweiten Stock von Tabor House hatte die gewünschte Wirkung. Krankenschwestern und sonstige Mitarbeiter drängten sich vor der Tür, unter der das Wasser hervorquoll. So viele Personen anwesend waren, so viele Meinungen gab es, wie dem Problem am besten beizukommen sei. Eine Schwester sagte, wenige Minuten vor dem Wasserrohrbruch habe sie in diesem Raum einen Hausmeister arbeiten sehen, aber dieser Mann, der hätte mithelfen können, den Schaden zu begrenzen, war nirgends zu finden.
    Barrie hatte nicht gewußt, was Gray vorhatte, als er sie aufgefordert hatte, im Treppenhaus auf ihn zu warten und »beschäftigt auszusehen«, falls jemand vorbeikam. Als er wenige Minuten später zurückkam, hatte er Overall und Baseballmütze abgelegt und trug wieder Anzug und Krawatte. Was er inzwischen getrieben hatte, war unschwer zu erraten.
    Â»Komm«, sagte er nur. Sie folgte ihm durch die Tür in den zweiten Stock.
    Wegen des Menschenauflaufs im Südflügel achtete keiner auf sie, als sie zum Nordflügel hinübergingen. Aber als sie dort um eine Ecke bogen, sahen sie zwei Secret-Service-Agenten vor Zimmer 200 Wache halten.
    Jetzt erschießen sie uns, dachte Barrie.
    Aber Gray blieb cool. »Abend, Gentlemen«, sagte er knapp, während er auf sie zuging.
    Beide erkannten ihn sofort. »Mr. Bondurant?« fragte einer von ihnen.

    Â»Wie geht’s?« Gray bedachte ihn mit seinem grimmigen Lächeln.
    Â»Ich dachte, Sie seien aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Seit wann sind Sie wieder…«
    Â»Das alles erzähle ich Ihnen gern später. Aber jetzt müssen wir Mrs. Merritt sofort verlegen. Im Südflügel hat’s einen kleinen Unfall gegeben. Nichts Ernstes, glaube ich, aber Grund genug für diese Vorsichtsmaßnahme. Der Präsident will keinerlei Risiko eingehen.«
    Er hob die rechte Hand, als verlange er Ruhe, und drückte mit der anderen Hand gegen den Ohrhörer, den er im linken Ohr trug. »Der Krankenwagen steht bereit«, sagte er. »Schwester?« Er nickte Barrie zu, sie solle ins Zimmer vorausgehen.
    Â»Ja, Sir.« Sie schlüpfte an den beiden Agenten vorbei.
    Â»Entschuldigung, Sir, aber außer Dr. Allan …«
    Grays Handkante traf den Kehlkopf des Agenten. Ein weiterer rascher Schlag ließ ihn zusammensacken. Der andere Mann hatte sich umgedreht, um Barrie festzuhalten. Grays Karateschlag traf ihn im Genick. Auch er brach zusammen. Barrie hielt die Tür auf, während Gray die beiden ins Zimmer schleifte.
    Das Ganze hatte nur

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