Blindes Vertrauen
schlieÃen.
Nichts passierte.
Zumindest endlos lang erscheinende Augenblicke nicht.
SchlieÃlich gingen die beiden Türhälften zu, und der Aufzug setzte sich nach unten in Bewegung.
Barrie starrte den Spalt zwischen den Türhälften an. Wäre sie imstande, auf jemanden zu schieÃen, der im Erdgeschoà vor ihnen stand, wenn die Tür sich öffnete, und womöglich fragte, was zum Teufel sie da mit einer Patientin machten?
Sie war dankbar, daà ihre EntschluÃkraft nicht auf die Probe gestellt wurde. Im Erdgeschoà wartete niemand vor dem Aufzug. Sie trat aus der Kabine und sah sich auf dem Flur um. »In der Kantine sind viele Leute«, berichtete sie Gray, da aus dieser Richtung laute Unterhaltungen drangen. »Anscheinend haben sie jetzt Pause.«
»Geh in die andere Richtung weiter«, wies er sie an. »Das kann nicht der einzige Ausgang sein. Wir nehmen einen anderen und kommen ums Gebäude zurück.«
»Im Wintergarten habe ich Terrassentüren gesehen.«
Sie erreichten ihr Ziel, ohne gesehen zu werden. Die Terassentüren des Wintergartens waren verriegelt, aber sie lieÃen sich von innen öffnen. Barrie zögerte. »Sie könnten mit einer Alarmanlage gesichert sein.«
»Das müssen wir riskieren.«
Sie entriegelte eine Tür und stieà sie auf. Daraufhin ertönte ein ohrenbetäubendes Kreischen. Barrie warf sich herum, rià die Pistole hoch und drückte reflexartig ab.
Der Papagei in seinem hohen weiÃen Käfig lärmte miÃtönend weiter, obwohl Barries Schuà nur einen Zierfarn verwundet hatte. Der Vogel sträubte das Nackengefieder, schlug mit den ausgebreiteten bunten Flügeln und kreischte. »ScheiÃe!« sagte sie.
Sie verlieÃen fluchtartig das Gebäude, aber das Personal schien die Wutanfälle des Papageis gewöhnt zu sein, denn sie wurden nicht verfolgt. Sie blieben im Halbschatten der Klinikmauern und arbeiteten sich durch die gepflegten Anlagen vorwärts, bis sie den Parkplatz erreichten.
»Halt«, sagte Gray.
Barrie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sie keuchte vor Anstrengung. Gray schien kaum auÃer Atem zu sein, als er auf die Stimme in seinem Ohrhörer horchte. Er betätigte die Sendetaste. »Jemand auf dem Personalparkplatz?« sagte er ins Mikrofon.
Der andere Secret-Service-Agent! Den hatte Barrie fast vergessen.
Sie sah automatisch zu dem Dach des Klinikgebäudes auf, ohne ihn ausmachen zu können. Gray deutete mit dem Kinn nach vorn. Sie wandte sich ab und rannte weiter. Er blieb dicht hinter ihr, und sie hörte ihn in gespieltem Erstaunen sagen: »Nein, sie ist nicht gestört worden.« Dann rief er: »Verdammt! Wir sind entdeckt, Barrie.«
Sie spurtete weiter. Als sie das Wohnmobil erreichte, rià sie die Hecktür auf, kletterte hinein und half dann Gray, der nach ihr einstieg und Vanessa auf die Polsterbank legte.
»Halt sie gut fest!« sagte er noch, bevor er aus dem Wagen sprang und die Tür hinter sich zuknallte. Im nächsten Augenblick sprang der Motor an, und das Wohnmobil setzte sich in Bewegung. Sekunden später zerrià schrilles Sirenengeheul den ländlichen Frieden rund um Tabor House.
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»Köstlicher Apfelkuchen, Amanda. Vielen Dank.«
David lächelte sie an, als sie seinen leeren Kuchenteller aufs Tablett stellte. »Danke, David. Freut mich, daà er Ihnen geschmeckt hat. Möchten Sie noch ein Stück?«
»Nein, danke.« Er klopfte sich auf den Bauch. »Jede Kalorie zählt.«
Ohne sein Lächeln zu erwidern, fragte sie, ob er noch etwas Kaffee wolle. Er nickte dankend und beobachtete sie aufmerksam, während sie ihm Kaffee nachgoÃ. Dann entschuldigte sie sich, nahm das Tablett mit und lieà ihn mit George in ihrem behaglichen Wohnzimmer allein.
»Amanda hat sich nie für mich erwärmen können, stimmtâs?« sagte David.
»Wollen Sie auch was?« George stand am Barschrank und versetzte seinen Kaffee mit einem üppigen Schuà B & B.
»Nein, danke.«
Der Präsident hatte sich für diesen Abend bei den Allans eingeladen. Georges Söhne hatten wie erwartet aufgeregt reagiert. Präsident Merritt hatte sich ihre Hausaufgaben angesehen und für jeden ein paar Zeilen geschrieben, die sie morgen ihren Klassenkameraden zeigen konnten.
Sobald sie die Jungen ins Bett gebracht hatte, hatte Amanda angeboten, George und ihm im
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