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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Wohnzimmer Kaffee und Kuchen zu servieren. Ihre Art war geradezu feindselig, aber David war es gewöhnt, daß sie ihm die kalte Schulter zeigte, sah wie seit Jahren darüber hinweg und bemitleidete den armen George, der mit diesem Eiszapfen verheiratet war.
    George kam mit seinem Kaffee mit Schuß zum Sofa zurück. David fiel auf, daß die Hände des Arztes so sehr zitterten, daß das zarte Porzellan klirrte. »Warum so nervös, George? Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich glauben, Sie hätten ein schlechtes Gewissen.«

    Mit einem Unterton von Verzweiflung in der Stimme fragte George: »Warum sind Sie heute abend hierhergekommen?«
    Â»Bin ich im Haus eines meiner engsten und liebsten Freunde etwa nicht willkommen?«
    Â»Das habe ich damit nicht sagen wollen.«
    Â»Gut. Freut mich, das zu hören.« David rührte seinen frischen Kaffee träge um. »Da wir jetzt unter uns sind, will ich zur Sache kommen.«
    Â»Und die wäre…?«
    Â»Mich interessiert, was Sie von dem im Kongreß eingebrachten Gesetz zur Reform des Gesundheitswesens halten. Sie wissen, wie sehr ich Ihren Standpunkt als Arzt schätze.«
    Vor Verblüffung konnte George lediglich stammeln: »Ich … ich kenne nur die Hauptpunkte.«
    Â»Die als Grundlage für eine Meinungsbildung reichen müssen. Also, was halten Sie davon?«
    Als das Telefon klingelte, sprang George geradezu vom Sofa auf, um den Hörer abzunehmen. »Hallo? Dr. Allan am Apparat.« Er hörte kurz zu. »Ja, er ist hier.«
    Er drehte sich um, hielt David den Hörer hin. »Ein dringender Anruf«, flüsterte er.
    Â»Schalten Sie den Lautsprecher ein.«
    George starrte ihn verblüfft an, gehorchte aber wortlos. »Hier ist der Präsident«, sagte David.
    Er hörte zu, wie der Anrufer ihm meldete, die First Lady sei aus Tabor House fortgebracht worden.
    Â»Was soll das heißen – fortgebracht? «
    Â»Entführt, Mr. President. Gekidnappt.«
    Â»Was sagen Sie da?« fragte er mit gepreßter Stimme.
    Der Unglücksbote wiederholte seine Meldung.
    Â»Wo hat der verdammte Secret Service gesteckt?« blaffte David.

    Â»Die Agenten wurden überwältigt, Mr. President. Mrs. Merritt ist aus ihrem Zimmer getragen, zu einem Fahrzeug gebracht und weggefahren worden. Das Unternehmen wurde sehr gut geplant und ausgeführt, Sir. Der Sicherheitsdienst der Klinik und die Secret-Service-Agenten haben ihr Bestes getan, um die Entführer am Tor aufzuhalten. Aber sie konnten nicht riskieren, auf den Wagen zu schießen und die First Lady zu treffen. Der Fahrer hat trotz abgegebener Warnschüsse nicht gehalten. Er hat die Schranke durchbrochen und ist dann leider entkommen.«
    Das laute Telefongespräch hatte Amanda aus einem anderen Teil des Hauses zurückgelockt. David fiel auf, daß diese Meldung sie nicht sonderlich zu überraschen schien.
    Â»Hat jemand die Verantwortung dafür übernommen? Irgendeine Terroristengruppe?«
    Â»Als Hauptverdächtige wurden Gray Bondurant und Barrie Travis identifiziert, Mr. President.«
    Als David das hörte, atmete er stoßartig aus. »Allmächtiger Gott!« Er fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. »Ist Bondurant jetzt völlig übergeschnappt?«
    Â»Er ist ganz frech auf die Secret-Service-Agenten vor Mrs. Merritts Zimmer zugegangen, Sir, und hat vorgegeben, in Ihrem Auftrag zu handeln.«
    Â»Garantiert nicht!« rief David, den diese Vorstellung erboste. »Er ist wie jeder andere Verbrecher zu behandeln. Ist das klar?«
    Â»Völlig, Mr. President. Das FBI ist bereits verständigt. Die dortige Polizei hat das Fluchtfahrzeug inzwischen sichergestellt. Es wurde wenige Meilen von der Klinik entfernt auf einem Rastplatz entdeckt. Von der First Lady und den Entführern fehlt jegliche Spur. Sie haben offenbar das Fahrzeug gewechselt, Sir.«
    David schien den ersten Schock überwunden zu haben. »Ich
fahre sofort ins Weiße Haus zurück. Sie können mich im Auto erreichen.«
    Â»Gewiß, Mr. President.«
    Als das Gespräch beendet war, fiel David über George her. »Wie haben Sie das zulassen können?«
    Â»Es war doch nicht meine Schuld!« rief der Arzt aus. »Ich war nicht mal dort. Jemand muß gegen die Sicherheitsvorschriften verstoßen haben.«
    Von der Tür aus sagte Amanda: »Wenn jemand schuld daran ist, dann Sie,

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