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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ein paar Sekunden gedauert. Gray vertauschte seinen Ohrhörer hastig gegen den eines Secret-Service-Agenten.
    Nachdem er kurz zugehört hatte, bückte er sich, um in das winzige Mikrofon zu sprechen, das der bewußtlose Agent unter seinem Revers trug. »Kleine Aufregung drüben im anderen Flügel.« Gray machte eine Pause, um zu hüsteln und sich zu räuspern. »Ein Rohrbruch.«
    Er hörte wieder zu.
    Â»Nein, hier ist alles unter Kontrolle.«
    Er schaltete das Funkgerät aus. Barrie erklärte er: »Auf dem Dach ist ein weiterer Agent postiert.«

    Â»Fällt ihm die andere Stimme nicht auf?«
    Â»Hoffentlich nicht.«
    Gray nahm einem der Agenten rasch das Funkgerät ab, damit er erfuhr, was der Agent auf dem Dach und seine möglicherweise auf dem Klinikgelände verteilten Kollegen taten. Dann klebte er den Agenten den Mund mit Heftpflaster zu und fesselte ihre auf den Rücken gelegten Hände sowie ihre Füße mit Isolierband. Vorläufig waren sie außer Gefecht gesetzt. Aber wie lange würde es dauern, bis jemand merkte, daß sie nicht mehr auf ihrem Posten waren, und sich auf die Suche nach ihnen machte?
    Barrie hatte keine Zeit, sich deswegen Sorgen zu machen. Gray durchquerte bereits das abgedunkelte Zimmer, in dem Vanessa bewegungslos in einem Krankenbett lag. Ihr abgemagerter Körper war unter der Bettdecke kaum auszumachen.
    Barrie trat auf die andere Seite des Krankenbetts. »Mrs. Merritt?«
    Â»Vanessa, kannst du uns hören?« fragte Gray nachdrücklicher, während er sie an der Schulter rüttelte. »Vanessa?«
    Ihre Lider zuckten, dann öffnete sie die Augen. Als sie Gray sah, stockte ihr kurz der schwache Atem. »Du bist gekommen?«
    Â»Keine Angst, ich hole dich hier raus.«
    Â»Gray.« Während ihre Augen wieder zufielen, lächelte sie schwach, als fühlte sie sich jetzt in Sicherheit. Sie war so mit Beruhigungmitteln vollgepumpt, daß sie nicht einmal zusammenzuckte, als er das Heftpflaster von ihrem Arm riß und langsam die IV-Kanüle aus ihrer Vene zog.
    Barrie brauchte gar nicht genau hinzusehen, um zu erkennen, daß Vanessa schwerkrank war. Ihre Augenhöhlen lagen wie dunkle Krater in ihrem Schädel. Ihre Lippen waren farblos. Gray schob beide Arme so unter ihren Körper, daß sie unter
Knien und Schultern lagen, und hob sie aus dem Bett. In seinen Armen sah sie wie ein Kind aus.
    Â»Barrie«, befahl er ihr, »du nimmst die Pistole.«
    Er hatte sie aufs Bett gelegt, bevor er Vanessa hochgehoben hatte. Barrie starrte die Waffe an, vor der ihr gruselte. Der angeschraubte lange Schalldämpfer ließ sie noch bedrohlicher wirken. Aber Grays Gesichtsausdruck wirkte gefährlicher und tödlicher als die Pistole, deshalb gehorchte sie wortlos.
    Â»Vorsicht«, sagte er warnend, »sie ist entsichert. Der Personalaufzug befindet sich am Ende des Korridors. Wir fahren damit ins Erdgeschoß runter.« Er sah zu den beiden bewußtlosen Agenten hinüber. »Wenn ihr zu den offiziellen Agenten gehört, tut es mir leid«, murmelte er. »Wenn ihr Spences Männer seid, ist es nicht weiter schade um euch.«
    Auf dem Weg zur Tür fragte Barrie: »Was ist mit den Überwachungskameras?«
    Â»Ich habe keine gesehen – und du?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was ist, wenn jemand uns aufzuhalten versucht?«
    Â»Dann erschießt du sie«, sagte er nüchtern. Er nickte zur Tür hinüber. »Sieh nach, ob der Korridor frei ist.«
    Sie öffnete die Tür und sah hinaus. Der Korridor war menschenleer, obwohl hinter der nächsten Ecke Stimmen zu hören waren, die sich lachend über den Wasserrohrbruch unterhielten. Das Verschwinden der beiden Secret-Service-Agenten war anscheinend noch nicht bemerkt worden.
    Â»Frei«, meldete sie Gray.
    Â»Hol den Aufzug rauf.«
    Sie trat in den Korridor hinaus und drückte auf den in die Wand eingelassenen Rufknopf. Eine Leuchtanzeige signalisierte, daß er im Erdgeschoß stand. Barrie war überzeugt davon, daß er nie länger gebraucht habe, um zwei Stockwerke zu
bewältigen. Sie behielt die nächste Ecke im Auge, aber dort erschien niemand.
    Dann kam endlich der Aufzug. Er war leer. Barrie trat in die Kabine und hielt den Knopf Tür öffnen gedrückt. Gray trug Vanessa mit zwei, drei großen Schritten über den Flur. Barrie drückte auf den Knopf Tür

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