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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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David.«
    Â»Amanda!« rief George aus.
    David hätte die hochnäsige Gans am liebsten erwürgt, weil sie es wagte, so mit ihm zu sprechen, aber andererseits mußte er ihren Mut bewundern. »Vergessen Sie es, George«, sagte er barsch. »Ich muß sofort ins Weiße Haus zurück. Kommen Sie mit?«
    Â»Natürlich.«
    Begleitet von Secret-Service-Agenten, die offenbar schon von der neuesten Krise wußten, gingen sie die Einfahrt hinunter. Die Limousine des Präsidenten wartete am Randstein. Vier Motorradpolizisten führten die aus einem Bewacherfahrzeug, der Limousine und einem weiteren Secret-Service-Dienstwagen bestehende kleine Kolonne an.
    Auf der rasanten Fahrt zur Pennsylvania Avenue überzeugte David sich, daß die Trennscheibe hinter dem Chauffeur geschlossen war, bevor er sich an George wandte und zu lachen begann.
    Â»Ich habe gewußt, daß er es tun würde! Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß Gray edel genug, verrückt genug sein würde, eine dramatische Rettungsaktion zu inszenieren?«
    George Allan starrte ins Leere. »Ja, David. Das haben Sie mir gesagt.«

    Â»Ich habe gewußt, daß er versuchen würde, sie dort rauszuholen. Und als Spences Leute gemeldet haben, dieser Alte – Welsh – sei als Köder unterwegs, habe ich damit gerechnet, daß die Entführung heute abend steigen würde.«
    Â»Sie haben anscheinend alles richtig vorhergesehen.«
    Â»Haben Sie Ihren Teil getan, George?«
    Â»Ja. Bevor ich heute abend gegangen bin.«
    Â»Und es klappt?«
    Â»Natürlich. Sie stirbt an einer Überdosis Lithium.«
    Das würde sich bei der Autopsie herausstellen, aber weder ihr Arzt noch der Präsident würden jemals verdächtigt werden, weil sie bei Kaffee und Kuchen zusammengesessen hatten, als Vanessa Gray Bondurant und seiner Komplizin Barrie Travis in die Hände gefallen war. Diese beiden würden wegen Entführung und Ermordung der First Lady angeklagt werden.
    Als enger Freund würde Gray wissen, daß Vanessa ihr Medikament sorgfältig dosiert erhalten mußte. War die Dosis zu niedrig, bekam man ihre Stimmungsschwankungen nicht richtig unter Kontrolle. Eine zu hohe Dosis konnte Krämpfe, Koma oder den Tod auslösen – vor allem im Zusammenwirken mit den Sedativa, die sie in der Klinik erhielt, damit sie die Ruhe fand, die sie so dringend brauchte.
    Â»Man wird fragen, woher Gray das Mittel hatte«, bemerkte George.
    Â»Ein gerissener Kerl wie er?« David tat dieses Problem mit einer Handbewegung ab. »Ein guter Staatsanwalt hat bestimmt keine Mühe, die Geschworenen davon zu überzeugen, daß er clever genug ist, um sich das Medikament zu besorgen und es danach spurlos verschwinden zu lassen.«
    Â»Das Motiv ist nicht ganz klar«, stellte George fest. »Warum sollten sie Vanessa ermorden, nachdem sie sich solche Mühe gegeben haben, sie zu retten?«

    George war oft so begriffsstutzig, daß David sich manchmal fragte, wie er es geschafft hatte, Arzt zu werden. Außerdem hatte er die irritierende Neigung, einfache Dinge schwierig zu machen.
    Â»Gray ist Vanessas abgewiesener Liebhaber. Das ganze Land hat die Geschichte mitbekommen. Anfangs war es ihm ganz recht, aus Washington abzuhauen und seine Wunden in der Einsamkeit Wyomings zu lecken. Aber seine Feindseligkeit hat ihn schier zerfressen. Zuletzt konnte sein gekränktes Ego nur mehr durch Vanessas Tod versöhnt werden.«
    Â»Und Barrie Travis?«
    Â»Die ist in Gray verliebt. Sie hat dankbar die Gelegenheit ergriffen, die Rivalin auszuschalten. Seit diesem Vorfall in Shinlin sind die beiden Staatsfeinde Nummer eins und zwei. Die Öffentlichkeit traut ihnen diese schändliche Tat bestimmt sofort zu.«
    Der Präsident lehnte sich lächelnd in die Polster zurück. »Ein wirklich brillanter Plan, George. So verdammt perfekt. Spence hat immer gesagt, es sei besser, seine Feinde nicht zu vernichten, sondern dafür zu sorgen, daß sie sich selbst vernichten. Nur schade, daß er nicht hier ist, um das mitzuerleben. Es hätte ihm bestimmt Spaß gemacht.«

42. Kapitel
    Senator Armbruster erwartete Gray und Barrie am Treffpunkt. Die Rotorblätter des Hubschraubers drehten sich bereits.
    Â»Gott sei Dank, daß Sie es geschafft haben«, sagte er, als Gray aus dem Wagen sprang. »Wie geht es ihr?«
    Â»Sie lebt.«
    Damit Vanessa auf dem Rückflug

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