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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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Waxx.«
    »Was für Erfahrungen?«

    Weil ich vor Milo nicht über den Mord an Clitherows Familie sprechen wollte, antwortete ich: »Ich soll dir von ihm sagen, seine liebsten Kinderbücher sind Dumbo , Kate Di Camillos Despereaux und dein erstes Hasenbuch.«
    »Das ist nett von ihm. Aber du hast von Erfahrungen gesprochen. Was weiß er über Waxx?«
    »Was ihm besonders gefällt, sind die lustigen Körperformen in diesen Büchern.«
    Zur Verteidigung meiner sonst keineswegs begriffsstutzigen Frau muss ich sagen: Nachdem sie mit dem Elektroschocker bearbeitet worden war und anschließend gesehen hatte, wie ihr Haus in die Luft flog, wollte sie unbedingt alles hören, was ich über den Täter erfahren hatte. Sie war also nicht in einer Gemütsverfassung, in der sie merkte, worauf ich hinauswollte.
    Ich sah sie an und schnitt eine Grimasse. Dabei zog ich an meinem linken Ohr und deutete dann auf Milo.
    Sie sah mich an, als würde ich noch unter den Nachwirkungen des Elektroschocks leiden.
    »Dumbo, Despereaux, Pistachio«, zählte ich auf. Der letzte Name war der des Hasen aus ihrem Buch.
    Der Fahrer hinter uns drückte auf die Hupe, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass die Ampel auf Grün umgesprungen war.
    »Da habe ich wohl was missverstanden«, murmelte Penny, während sie über die Kreuzung fuhr. »Ich dachte, Clitherow hätte wegen Waxx angerufen.«
    Milo rührte sich auf meinem Schoß. »Der kleine Elefant, die kleine Maus und der kleine Hase haben alle total große Ohren.«
    »Tatsächlich?«, fragte ich. »Ach ja, stimmt. Was für ein Zufall!«

    »Mom«, sagte Milo, »Dad versucht dir zu erklären, dass ich zwar klein bin, aber große Ohren habe, und dass Mr Clitherow ihm was erzählt hat, das ich nicht hören soll. Weil ich zu jung bin, denke ich.«
    »Was hat er dir denn erzählt?«, fragte Penny.
    Ich stieß einen frustrierten Seufzer aus.
    »Wahrscheinlich ist es was richtig Blutiges, Seltsames und Gruseliges«, fuhr Milo fort. »Oder es geht um Sex, denn soweit ich weiß, ist der immer total merkwürdig.«
    »Woher weißt du denn etwas über Sex?«, erkundigte sich Penny.
    »Sekundäre Informationen. Wenn ich was über andere Sachen lese.«
    »Wie viele sekundäre Informationen?«
    »Nicht viele«, sagte Milo. »Ganz ruhig. Ich hab kein Interesse daran.«
    »Das ist auch besser so.«
    »Das Zeug ist langweilig«, sagte Milo.
    »Es ist sogar noch langweiliger, als es merkwürdig ist«, versicherte ihm Penny.
    »Na, sooo langweilig ist es auch wieder nicht«, wandte ich ein.
    »Hm«, sagte Milo, »dann werde ich es wahrscheinlich irgendwann doch nicht mehr langweilig finden.«
    »Irgendwann«, sagte Penny mit Betonung, »aber bis dahin sind es noch etliche Jahre.«
    »Genauer gesagt wohl sieben Jahre«, klugscheißerte Milo.
    »Sobald du das Problem der Zeitreise gelöst hast«, teilte Penny ihm mit, »darfst du dich mit diesem Thema beschäftigen.«
    »Ich glaube nicht, dass Zeitreisen möglich sind«, meinte Milo.

    »Dann brauche ich mir ja keine Sorgen wegen einer Schwiegertochter zu machen, die zwei Nasenringe, ein Zungenpiercing, sieben Tattoos, Brillis auf den Zähnen, einen Kahlkopf und arrogante Sprüche auf den Lippen hat.«
    »Bring nie ein Mädchen nach Hause, das arrogante Sprüche klopft«, riet ich Milo. »Sonst muss deine Mutter ihr eins überbraten.«
    »Ich kapiere nicht, wieso wir nicht einfach in ein Hotel gehen können«, sagte Penny. »Aber wenn das wirklich nicht geht, wo sollen wir dann hin? Vielleicht zu meinen Eltern?«
    »Nein. Irgendwohin, wo uns Waxx wahrscheinlich nicht suchen wird.«
    »Wie wäre es mit dem Haus von Marty und Celine?«
    Die beiden waren gute Freunde, die nicht weit von uns entfernt wohnten. Am Montag waren sie nach Wyoming geflogen, um sich um Celines Eltern zu kümmern, die bei einem Lawinenabgang fast ums Leben gekommen waren.
    Seither hatte Penny täglich nach ihrem Haus geschaut, den Briefkasten geleert und die Pflanzen gegossen, wenn das notwendig war.
    »Da habe ich ein komisches Gefühl«, sagte ich.
    »Marty und Celine haben bestimmt nichts dagegen.«
    »Darum geht’s mir nicht. Ich frage mich, ob man uns bei so engen Freunden nicht auf die Spur kommen kann. Clitherow hat eindeutig gesagt, wir müssten völlig vom Radar verschwinden.«
    »Aber selbst wenn Waxx irgendwie herausbekommen kann, wer unsere engsten Freunde sind, dann bräuchte er dafür doch Zeit, viel Zeit«, meinte Penny.
    »Vielleicht weiß er es auch schon«, sagte Milo.
    Diese

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