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Blitz der schwarze Hengst

Blitz der schwarze Hengst

Titel: Blitz der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Preisträger einmal begegneten. »Wenn Donnerkeil in den Osten kommt,
wird Zyklon einen neuen Weltrekord aufstellen«, erklärten die Reporter im
Osten; und im Westen hieß es: »Wenn Zyklon einmal zu uns kommt, wird Donnerkeil
ihn um Längen schlagen. Donnerkeils Schnelligkeit wird die ganze Rennwelt in
Erstaunen versetzen.«
    Ein Rennen nach dem andern ging in die
Geschichte des Rennsports ein. Die Namen »Donnerkeil« und »Zyklon« waren auf
aller Lippen. Menschen, die niemals ein Rennen gesehen hatten, stritten sich
über die Verdienste der beiden Pferde und ereiferten sich über die Frage, wer
gewinnen werde, wenn sie jemals gegeneinander aufgestellt würden. Henry und
Alec aber betrachteten ihren Blitz und lächelten ingrimmig; denn sie hatten ein
Pferd, das die beiden Favoriten zu schlagen vermochte!
     
    Einige Wochen später lief Alec eines
Samstagmorgens mit der neuesten Nummer des »Tagesboten« in der Hand zum Stall.
Blitz hörte ihn auf seinem Weideplatz und galoppierte an Henry vorbei. »Hallo,
Blitz!« begrüßte Alec das Pferd, als es mit dröhnendem Hufschlag anhielt und
ihn mit der Nase stubste. Dann reichte er Henry die Zeitung und sagte: »Lies
einmal Jim Nevilles Artikel.«
    Henry nahm die Zeitung entgegen und schlug die
Sportseite auf, wo sich der Artikel des berühmten Reporters befand. »Wir alle
wissen«, stand da zu lesen, »daß Zyklon und Donnerkeil, die beiden schnellsten
Pferde, die jemals auf einer Rennbahn liefen, in der Welt der Reiter und
Pferdefreunde eine Spannung hervorgerufen haben, für die es in der Geschichte
unseres Rennsports kein Beispiel gibt. Viel ist in den letzten Jahren über
diese beiden Preisträger schon geschrieben worden, und selbst abseits der
Rennbahnen tobt ein heftiger Wettstreit, welches das beste sei. Die Ironie des
Schicksals aber will es, daß sich die beiden Favoriten aller Wahrscheinlichkeit
nach niemals begegnen werden. Herr C. T. Volence, der Besitzer von Donnerkeil,
wird sein Pferd in diesem Sommer zu keinem Rennen im Osten schicken, und Herr
E. L. Hurst, der Besitzer von Zyklon, läßt sein Pferd nicht nach dem Westen.
Meine Ansicht geht dahin, daß Volence und Hurst ihrer Pflicht als echte
amerikanische Sportsleute nicht nachkommen. Würden sie die beiden Pferde
miteinander laufen lassen, so hätten wir ein Rennen, das alle Reiter und
Pferdefreunde seit langem ersehnen. Deshalb sollten die beiden Herren, welcher
Art die Gründe auch sein mögen, die sie bisher veranlaßt haben, Donnerkeil und
Zyklon nicht gegeneinander aufzustellen, alles Persönliche um des
amerikanischen Pferderennsports willen beiseite lassen. In der Hoffnung, daß
diese Worte Gehör finden, möchte ich vorschlagen, Ende des nächsten Monats ein
Wettrennen zwischen Donnerkeil und Zyklon in Chicago zu veranstalten. Ich werde
den beiden Besitzern heute noch in diesem Sinne schreiben. Um diese Zeit findet
kein Rennen statt, bei dem die Pferde gemeldet sind. Beide Pferde haben die
gleiche Entfernung nach Chicago zurückzulegen, so daß keins im Vorteil sein
würde. Dieses Rennen würde die brennende Frage, welches Pferd das schnellste
ist, ein für allemal entscheiden.«
    Henry blickte von der Zeitung auf. »Es wäre ein
großartiges Rennen, wenn man beide laufen ließe«, sagte er.
    Blitz stand gelassen neben Alec; seine kräftigen
Zähne zermalmten den Zucker, den der Knabe ihm soeben gegeben hatte.
     
    Als Alec zwei Tage später von der Schule
heimging, kam er an einem Zeitungsstand vorbei. Die Schlagzeile des
»Tagesboten« sprang ihm in die Augen: WETTRENNEN ZWISCHEN ZYKLON UND DONNERKEIL
AM 26. JUNI! Eiligst kaufte er die Zeitung und schlug Jim Nevilles Bericht auf.
    Die Besitzer der beiden Preisträger hatten
seinen Vorschlag angenommen — das Rennen fand statt! »Herr Volence und Herr
Hurst haben mich sogar übertrumpft«, schrieb Jim Neville. »Sie haben sich
anerboten, ihren Anteil an den Einnahmen des Rennens wohltätigen Zwecken zur
Verfügung zu stellen. Ich muß mich bei den beiden Herren entschuldigen; denn
sie sind echte Sportsleute in jedem Sinne des Wortes...«
    Alec konnte gar nicht schnell genug nach Haus
kommen. Dort schlang er das Mittagessen in aller Hast hinunter, weil er darauf
brannte, zu hören, was Henry von der Sache hielt. Als er zum Stall gelangte,
sah er, daß Henry bereits den »Tagesboten« hatte und eifrig darin las. Er
schaute auf, als Alec herbeikam. »Na, nun ist es also soweit«, sagte er.
    »Herrschaft, ich würde viel dafür geben, wenn
wir

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