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Blitz der schwarze Hengst

Blitz der schwarze Hengst

Titel: Blitz der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Mann, der den Wettkampf zwischen Zyklon und Donnerkeil angezettelt hat. Er
könnte Ihnen wohl helfen.«
    »Vielleicht, wenn Sie ihm von Blitz
erzählten...« schlug Alec vor.
    »Mag sein, daß er zuschnappt«, antwortete Joe.
»Er ist versessen auf Pferde, und seiner Ansicht nach gibt es auf der ganzen
Welt kein Pferd, das Donnerkeil oder Zyklon schlagen könnte. Wahrscheinlich
wird er mich für verrückt halten, wenn ich ihm sage, es gäbe ein Pferd, das
beide schlagen könnte.« Er machte eine Pause. »Sind Sie wirklich sicher, daß
Blitz dazu imstande ist?«
    Henry lächelte. »Ja, ich bin sicher. Aber ich
kann nicht erwarten, daß Sie mir Glauben schenken. Wissen Sie was? Sehen Sie
doch einmal beim Training auf der Belmont-Bahn zu. Und bringen Sie Jim Neville
mit, dann wird er Stoff für einen Sensationsartikel haben!«
    »Kein schlechter Gedanke«, antwortete Joe. »Ich
will heute nachmittag mit Neville Fühlung nehmen. Wann lassen Sie Blitz wieder
auf die Bahn?«
    »Morgen nacht«, gab Alec Bescheid.
    »Wenn’s klappt, können Sie uns um zwei Uhr
nachts am Tor treffen«, ergänzte Henry.
    »Wahrhaftig, das ist ja fast wie in einem
Kriminalroman«, sagte Joe, während er zu seinem Wagen ging. »Aber ich werde da
sein, und ich müßte mich sehr irren, wenn Jim Neville nicht mitkäme! Auf
Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen!« riefen Henry und Alec. Blitz
hob den Kopf und wieherte, als das Auto zum Tor rollte.
     
     
     
    FÜNFZEHNTES KAPITEL

Jim
Nevilles Aberwitz
     
    Als Alec und Henry in der nächsten Nacht zum
Haupttor von Belmont kamen, sahen sie dort Joe Russos Sportwagen parken. Zwei
Männer saßen darin. »Der andere muß Jim Neville sein«, bemerkte Alec
hoffnungsfreudig.
    Henry brachte seinen Lastwagen zum Stehen und
hupte kurz. »Lassen Sie Ihren Wagen hier«, rief er Joe leise zu. »Steigen Sie
zu uns, wir haben nur noch ein kurzes Stück zu fahren.«
    Die beiden Männer stiegen aus dem Sportwagen und
sprangen auf das Trittbrett des Lastwagens. Henry schaltete den Gang ein, als
er Jake das Tor öffnen sah. Joe steckte den Kopf durch das geöffnete Fenster
auf Henrys Seite. »Geschafft«, lachte er. Dann hob er den Finger an die Lippen.
»Pscht«, zischte er, »das Geheimnis vertieft sich. Wohin fahren wir jetzt?«
    »Halten Sie sich fest, Freund. Sie werden’s
schon sehen«, erwiderte Henry.
    Fünf Minuten später hielten sie neben der
Rennbahn. Henry zog die Bremse an und stieg mit Alec aus. Neben Joe stand ein
großer, breitschultriger Mann; er hatte den Hut aus der Stirne geschoben, und
Alec gewahrte graue Strähnen in seinem dunklen Haar. Irgendwie sah Jim Neville
genauso aus, wie Alec ihn sich vorgestellt hatte. Joe machte alle miteinander
bekannt.
    Nach der Begrüßung sagte Jim mit
zusammengekniffenen Augen: »Offen gestanden, mich hat nur meine Neugier als
Reporter bewogen, heute nacht hierher zu kommen; denn wenn ich auch großes
Vertrauen zu meinem Kollegen Joe habe, ich kann mir kein Rennpferd vorstellen,
das imstande wäre, mit Zyklon und Donnerkeil Schritt zu halten, geschweige
denn, beide zu schlagen.«
    Henry lächelte. »Glaub’ ich gern. Ich würde genauso
sprechen, wenn ich Blitz nicht hätte galoppieren sehen.«
    Jim schaute Henry fragend an. »Sagen Sie, sind
Sie am Ende der Henry Dailey, der vor ungefähr zwanzig Jahren bei aßen Rennen
Chang zum Siege geführt hat?«
    »Natürlich ist er’s!« rief Alec stolz.
    Jim Neville schob seinen Hut in die Stirne. Alec
merkte, daß der Reporter wiederum einen Stoff für Zeitungsartikel witterte.
»Und Sie glauben tatsächlich«, fragte Jim ernst, »daß Sie ein Pferd haben, das
sowohl Donnerkeil als auch Zyklon schlagen könnte?«
    »Ja«, antwortete Henry. »Aber das Pferd gehört
nicht mir; es gehört Alec; ich habe ihm nur beim Training geholfen.«
    Joe Russo meldete sich zum Wort: »Zeigen Sie ihm
doch den Rappen, Herr Dailey, und dann soll er selbst seine Schlüsse ziehen.«
    »Wird gemacht«, sagte Alec und ging zur Ladetür
des Lastwagens.
    Er führte Blitz über die Rampe hinunter. »Das
ist ja ein Riese von einem Pferd!« hörte er Jim ausrufen. Der Hengst schüttelte
den Kopf. Er war außerordentlich lebhaft; denn er wußte, daß er heute nacht wieder
rennen durfte. Sein kleiner, wildschöner Kopf wandte sich der Männergruppe
unter ihm zu. Er sammelte sich und machte einen einzigen Versuch zu steigen,
den Alec verhinderte, und stand dann bebend still, während ihm der Knabe
beschwichtigend zusprach und ihn streichelte.
    Jake

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