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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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riet ihm dieser.
    »Leicht gesagt«, stöhnte Luk. »Gleich muss ich kotzen.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Schreitende für eine solche Bekundung von Gefühlen Verständnis aufbrächte«, murmelte Giss. »Reiß dich also gefälligst zusammen!«
    »Da platzt doch die Kröte!«, empörte sich Luk, nachdem er die Augen zaghaft wieder geöffnet hatte. »Von klein auf leide ich unter Höhenangst.«
    »Wie hast du dann all die Jahre in der Burg der Sechs Türme überstanden?«, fragte Ga-nor verwundert.
    »Der Wehrgang war schließlich nur vierzig Yard hoch! Außerdem hattest du Stein unter den Füßen. Aber hier sind es bestimmt ein paar Hundert Yard. Jedes Mal, wenn du nach unten blickst, denkst du, gleich stürzt du in die Tiefe.«
    »Das, was der Skulptor geschaffen hat, bricht nicht mir nichts, dir nichts in sich zusammen«, erklärte Giss lächelnd. »Du hast also nichts zu fürchten. Dieser Boden würde selbst den Beschuss mit einem Katapult überstehen.«
    Luk verkniff sich jede Erwiderung darauf und sah sich erst einmal um. In der gegenüberliegenden Ecke des Raums saß eine ältere Frau im Schneidersitz auf einem orangefarbenen Sdisser Kissen. Vor ihr schwebte ein dickleibiges Buch in der Luft. Die Schreitende war derart in ihre Lektüre vertieft, dass sie nicht auf die Neuankömmlinge achtete. Erst nachdem Griho an sie herangetreten war, riss sie sich von den Seiten los und hob den Blick. Mit einem offenen Lächeln griff sie nach Grihos Arm, um sich hochzustemmen, und ging auf ihre Gäste zu.
    »Magister Giss, es freut mich, Euch bei guter Gesundheit zu sehen.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Irla«, erwiderte Giss und verbeugte sich. »Dies sind die beiden Männer, von denen ich Euch berichtet habe.«
    »Seid gegrüßt. Vielen Dank, dass Ihr die Zeit gefunden habt, meine Einladung anzunehmen. Unser Gespräch wird nicht lange dauern.«
    »Wir werden so viel Zeit erübrigen wie nötig, Herrin«, presste Luk ehrfurchtsvoll heraus.
    Ga-nor sah das zwar etwas anders, hielt es aber für geraten zu schweigen.
    »Oh, eine alte Frau würde Euch nie über Gebühr beanspruchen«, entgegnete Irla. »Wer von Euch hat die Verdammte gesehen?«
    »Das war ich«, antwortete Luk.
    »Hervorragend. Wie ich bereits sagte, es wird nicht lange dauern. Kommt näher und setzt Euch.«
    »Und?«, fragte Ga-nor Luk, sobald sie den gläsernen Raum wieder verlassen hatten. »Bist du nun zufrieden?«
    Luk hielt das Geschenk der Schreitenden, einen schweren Goldring mit sechs kleineren Smaragden, fest in der Hand verschlossen, nickte und strahlte. Er hatte den letzten Willen der Schreitenden aus der Burg erfüllt und ihren Schwestern von der Verdammten Scharlach berichtet. Entgegen allen Erwartungen hatte ihm Irla nicht nur aufmerksam zugehört, sondern seinen Worten auch Glauben geschenkt und ihm großzügig gedankt. Dieser Ring war viel wert, aber Luk würde ihn für alle Soren Alsgaras nicht verkaufen. Dafür hatte er zu viel durchgemacht, um ihn sich zu verdienen.
    »Wohin gehen wir jetzt, Giss?«
    »Am besten zu mir. Irla hat versprochen, dass sie mit der Mutter sprechen wird, weshalb nicht auszuschließen ist, dass ihr noch einmal vorgeladen werdet. Ich an eurer Stelle würde die Stadt daher vorerst nicht verlassen.«
    »Du bist aber nicht an meiner Stelle«, knurrte Ga-nor. »Und ich sehe keinen Grund, meine Zeit weiter in Alsgara zu vertrödeln, schließlich hat der Turm an mir kein Interesse. Im Norden und im Osten tobt dagegen der Krieg. Mein Platz ist also dort. Es ist für einen Krieger aus dem Irbisklan undenkbar, sich vor einem Kampf zu drücken. Deshalb verlasse ich morgen, spätestens jedoch übermorgen die Stadt. Ich bin diesem Krieg schon lange genug ferngeblieben.«
    »Das ist dein gutes Recht, und ich werde dich nicht aufhalten. Was ist mit dir, Luk?«
    »Mit mir?«, fragte dieser zurück. »Ich habe meinen Auftrag erfüllt und alles berichtet, was ich weiß. Im Übrigen habe ich nicht die Absicht, ständig die gleiche Geschichte zu wiederholen, als wäre ich ein Vogel von jenseits des Meeres. Deshalb werde ich mich wohl Ga-nor anschließen. Es drängt mich zwar nicht unbedingt, mich in den Kampf zu stürzen, aber vielleicht gelingt es uns ja, die Katuger Berge zu überwinden. Ich bin noch nie im Norden gewesen … Da platzt doch die Kröte! Seht mal, da!«
    Luks Verwunderung erklärte sich durch einige Gardisten, die gerade den Saal betraten. Ihnen folgten zwei Schreitende und drei Menschen, die

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