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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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„morgen trennen wir uns.“
    „In welcher Richtung müssen wir weiter?“ fragte Alec begierig.
    Raj wies mit dem Kopf auf die nach Nordwesten führende Gabelung der Schlucht. „Das ist unser Weg. Die Beduinen reiten nach der anderen Seite“, erklärte er. „Der Scheich sagte, es wäre für uns von hier aus zu Fuß nur noch ein bequemer Tagesmarsch. Fleisch und Wasser will er uns mitgeben.“
    Obgleich Alec von dem hinter ihm liegenden anstrengenden Ritt sehr müde war, konnte er an diesem Abend nicht einschlafen. Er mußte unausgesetzt an den morgigen Tag denken. Was würde er bringen? Würde Scheich Abu ben Isaak sie freundlich aufnehmen? Wieder rief er sich ins Gedächtnis, was Herr Coggins von der Gastfreundlichkeit der Beduinen gesagt hatte: „Niemals wird ein Beduine jemandem das Gastrecht verweigern, das würde als eine Beleidigung seiner Ehre und als eine Sünde vor Allah gelten Er drehte sich auf seiner harten Lagerstatt zur Seite und betrachtete nachdenklich die Gestalten der schlafenden Beduinen. Jawohl, sie waren gastfreundlich im schönsten Sinne des Wortes; das hatten sie bewiesen, indem sie Volence, Henry, Raj und ihn selbst bis hierher mitgenommen und bewirtet hatten. Sicher bestand kein Grund, sich vor Abu ben Isaak zu fürchten; er war ja auch in Amerika gut zu Henry und ihm gewesen. Doch dann dachte er plötzlich an die leblose, zusammengekrümmt im Sand liegende Gestalt ihres Führers, in dessen Brust ein Dolch steckte... Freilich, Coggins hatte ihnen des weiteren gesagt: „Sich die Beduinen zum Feinde machen, bedeutet den Tod, denn das Gesetz der Wüste bestimmt, daß Blut nur durch Blut zu sühnen ist.“ Offensichtlich war ihr Führer einer Blutrache zum Opfer gefallen.
    Als der Morgen dämmerte, hatte Alec kaum geschlafen; trotzdem fühlte er sich frisch und voller Energie, bereit für die Strapazen des vor ihm liegenden Tages. Denn — Blitz war jetzt nahe! Da er den Aufbruch kaum erwarten konnte, weckte er seine Freunde. Während sie frühstückten, trat der Scheich zu ihnen heran. Seine Reiter hatten ihre Pferde noch nicht gesattelt; er schien jetzt keine Eile mehr zu haben. Volence bat Raj, ihm für alles zu danken, was er für sie getan hatte, und Alec fügte hinzu, er möge ihm sagen, daß sie gleich gehen wollten und daß er ihnen das Essen für den Tag geben lassen möchte. Seine Stimme klang hell und aufgeregt. Der Scheich lächelte, nachdem Raj ihm Alecs Worte verdolmetscht hatte. Er richtete seine braunen Augen mit einem freundlichen Ausdruck auf Alec, als er antwortete. Raj übersetzte: „Es gefallt ihm, daß du dich so sehr danach sehnst, den schwarzen Hengst wiederzusehen. Wir können aufbrechen, sobald wir wollen; unser Proviant ist bereitgestellt.“
    Sie marschierten ab, derweil die Beduinen ihre Pferde sattelten. Die meisten von ihnen unterbrachen ihr Tun und winkten der kleinen Gruppe freundlich zu, auch der Scheich, der Sagr gesattelt hatte. Alec und die anderen winkten grüßend zurück, dann schlugen sie eilends den ihnen gewiesenen Weg ein. Unwillkürlich kam Alec der Gedanke, ob er den Scheich und sein prächtiges Pferd wohl jemals wiedersehen würde. Aber dann dachte er nur noch an Blitz.
     

Wiedersehen mit Blitz
     
    Es war später Nachmittag, als sich die Schlucht, durch die sie ihr Weg geführt hatte, plötzlich verengte und die Felswände sich eng um sie schlossen. Der Durchgang war eben breit genug, um zwei nebeneinandergehende Menschen passieren zu lassen. Raj ging voran. Dann wurde die Schlucht wieder breiter, der Pfad krümmte sich und lief an einem sehr tief und steil abfallenden Hang entlang.
    „Das ist genau das Richtige für mich“, knurrte Henry. „Wo ich so leicht schwindlig werde!“
    Vorsichtig gingen sie weiter, bis die Schlucht plötzlich ins Freie führte und sie einen weithin gestreckten Talgrund vor sich liegen sahen. Der Pflanzenwuchs war hier so üppig wie in ihrer Heimat. Obwohl die Sonne strahlte, war die Luft kühl.
    „Oh, seht nur!“ schrie Alec und wies auf ein die Mitte des Tales ausfüllendes breites Weideland hin, auf dem eine riesige Pferdeherde graste.
    „Das müssen Hunderte sein!“ rief Volence überrascht. „Sicher sind das Abus Pferde, und wir sind am Ziel!“
    „Dort ganz hinten sind Häuser zu erkennen!“ sagte Raj.
    Ihre Augen folgten seinem ausgestreckten Arm. Am äußersten Ende des Tales sahen sie in der Abendsonne eine Ansammlung weißer Steinhäuser; das stattlichste von ihnen stand, von den anderen

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