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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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und die ihnen von Abu zur Verfügung gestellten reinen weißen Gewänder angezogen hatten, erzählten sie ihm die Geschichte ihrer abenteuerlichen Reise von Haribwan nach hier. Ihr Gastgeber hörte aufmerksam zu, und nur, als sie ihm von dem jungen Scheich berichteten, der sie durch das Gebirge mitgenommen hatte, änderte sich seine Miene. Ein finsterer Ausdruck trat in sein gebräuntes Gesicht, und seine Augen umwölkten sich. Er unterbrach Volence, der gesprochen hatte, und sagte, seinen kurzen weißen Bart streichend: „Eine gefährliche Reise... tatsächlich... ein unerhörtes Glück, daß Sie heil hier eingetroffen sind. Doch jetzt wollen wir zu Tisch gehen, Sie werden ja alle hungrig sein!“
    Er geleitete sie in ein großes Zimmer, in dem ein langer, rechteckiger Tisch stand, über und über beladen mit Speisen und Früchten in silbernen Schüsseln. Drei Beduinen glitten lautlos servierend um den Tisch; ihre Füße versanken in einem prachtvollen, dicken Teppich.
    Beim Essen sagte Volence zu Scheich Abu: „Als wir in Ihr Tal kamen, sahen wir Ihre Pferde — ich habe in meinem ganzen Leben noch keine gesehen, die den Vergleich mit ihnen aushielten, obwohl ich selbst Züchter berühmter Vollblüter bin!“
    Abu lächelte. „Die Pferdezucht ist der Lebensinhalt der Beduinen!“ antwortete er gelassen. „Die Pferde, die Sie gesehen haben, sind die Frucht sorgfältiger Zuchtauslese seit vielen Generationen. Ich glaube selbst, daß es auf der ganzen Welt keine besseren gibt.“
    Volence nickte und schwieg eine Weile. Dann sagte er: „Würden Sie mir den schwarzen Hengst, den Sie Scheitan nennen, verkaufen? Ich bin gewillt, jeden Preis zu zahlen, den Sie fordern...“
    Ohne zu zögern antwortete Abu: „Scheitan ist unverkäuflich. Er ist mir mehr wert wie jede Summe Geldes.“
    „Und wie steht’s mit den anderen?“ fragte Volence. „Würden Sie von denen einige verkaufen?“
    Nach mehreren Sekunden des Schweigens erwiderte Abu: „Wir Beduinen sind auf unsere Pferde sehr stolz und schätzen sie anders ein als die Züchter im Westen, Herr Volence. Wenn in der Wüste einmal Mangel an Wasser und Nahrung eintritt, so daß unsre Kinder vor Durst und Hunger weinen, dann geben wir unsern Pferden den letzten Tropfen Wasser, den letzten Bissen Nahrung.“ Er machte eine Pause, ehe er weitersprach: „Kein Beduine wird wirklich gute Pferde verkaufen. Für Geld sind sie uns nicht feil. Ihr Blut ist rein, ist frei von jeder Einkreuzung, bis auf wenige Ausnahmefälle, die uns die Beigabe andren edlen Blutes geraten erscheinen ließen. Ich habe in der Pferdezucht fortgeführt, was mein Vater und schon mein Großvater begonnen haben. Aber ich habe nie ein Pferd verkauft!“
    „Trotzdem“, warf Volence ein, „fließt das Blut reingezogener Araber in vielen europäischen und amerikanischen Pferden, auch in meinen eigenen, und ich kenne reinblütige Araber, sowohl bei uns in Amerika als auch in England. Wenn es nun, wie Sie sagten, bei den Beduinen nicht Sitte ist, wirklich gute Pferde zu verkaufen, wo stammen diese dann her?“
    Abu saß stolz aufgerichtet in seinem Stuhl. „Ich glaube... nein, in Wirklichkeit bin ich dessen gewiß, daß Sie bisher nur einen einzigen wirklich reinblütigen Araber gesehen haben, und das ist Johâr, die weiße Stute, die meine Tochter Tabari heute geritten hat. Es gibt selbst in Arabien wenige Pferde, die ihr gleichwertig sind, und sicherlich keines in irgendeinem andern Land der Erde!“
    Schweigend beendeten sie das Mahl.
    Es fügte sich, daß Alec an Tabaris Seite ging, als sie das Eßzimmer verließen. Hinter sich hörte er Volence zu Scheich Abu sagen: „Ich bitte um Verzeihung für alles, was Sie an meiner Rede etwa gekränkt haben könnte! Es ist nur geschehen, weil ich Ihre Sitten nicht kannte. Aber ich bin sehr an der Veredelung des Blutes unsrer amerikanischen Pferde interessiert; nur aus diesem Grunde habe ich die Reise hierher unternommen, in der Hoffnung, Pferde von Ihnen zu bekommen. Jetzt verstehe ich natürlich, warum Sie sie nicht verkaufen, und muß meine Pläne wohl begraben.“
    Tabari führte Alec auf die dem Hauseingang vorgebaute Terrasse. Von hier aus hatte man einen herrlichen Blick auf das im vollen Mondlicht vor ihnen liegende Tal. Alec konnte die Pferde auf der Weide erkennen, wie sie sich langsam grasend vorwärts bewegten.
    Von den Häusern der Beduinen schallten Stimmen und Gesang herüber.
    Das junge Mädchen trug ein aus einem Stück geschnittenes

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