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Blitz legt los

Blitz legt los

Titel: Blitz legt los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Alec.
    Er hörte, daß sich unten in der Küche schon jemand zu schaffen machte, wahrscheinlich Don Conovers Frau, die das Frühstück bereitete. Er sollte also auch lieber aufstehen, obwohl er noch sehr müde war. Er überlegte, warum er eine so schlechte Nacht gehabt hatte. Er war es eigentlich gewöhnt, schnell einzuschlafen und nicht, sich erst lange im Bett herumzuwälzen wie gestern abend.
    Heute war Mittwoch, das stimmte doch? Sie waren am Sonntag angekommen und hatten alles eingerichtet. Am Montag hatte er Black Minx leicht bewegt und mit Blitz einen Arbeitsgalopp absolviert. Am Dienstag hatte er ihn über 800 Meter trainiert, und der Hengst hatte Meter für Meter gekämpft, die Zügel freizubekommen. Alec setzte sich auf. Also Mittwoch war es, das bedeutete: Renntag für Blitz!
    Dieser Gedanke machte ihn vollends wach. Das „Schnelligkeits-Handicap“ führte über eine Distanz von 1400 Metern. Zehn Pferde würden an den Start gehen. Der Funktionär hatte Blitz das höchste Gewicht von allen aufgepackt, nämlich 130 Pfund. Von den anderen trug keines mehr als 110 Pfund. Trotzdem hatte Henry Blitz’ Meldung aufrechterhalten, denn er meinte, auf einer so kurzen Strecke würde Blitz es schaffen. Dem Sieger winkten immerhin 9000 Dollar. Zusammen mit dem, was Black Minx als drittes Geld im toten Rennen mit Winterzeit im Preakness verdient hatte, waren dann 20 000 Dollar beisammen. Noch ein weiter Weg bis zu den 100 000, die sie für den neuen Stall brauchten. Immerhin, es war ein Anfang. Er trat ans Fenster und sagte zu sich selber: Hör auf, Gewinne zu zählen, bevor du sie in der Tasche hast.
    Nachdem ihm klar geworden war, was ihm heute bevorstand, wußte er auch, warum er schlecht geschlafen hatte. Es ging ihm immer so vor den Tagen, an denen er Rennen ritt. Es war das Ergebnis all der Aufregungen, die einem schweren Wettkampf vorangehen; jeder Reiter weiß das nur zu gut; es war nichts Besonderes.
    Unten in der Küche war das Radio eingeschaltet worden; eben wurde der Wetterbericht durchgegeben: „... freundliches und mildes Wetter mit 18 Grad Wärme.“ Das bedeutete einen schönen Frühlingstag mit trockenem, festem Geläuf für Blitz.
    Alec zog leise die Jalousie hoch, und das volle Licht flutete ins Zimmer. Henry regte sich und brummte etwas.
    „Es ist sechs Uhr“, sagte Alec.
    Henry wälzte sich auf die andere Seite und schlief weiter.
    Heute morgen hat das nichts zu sagen, schlaf nur, Henry, dachte Alec. Blitz bleibt bis zum Nachmittag im Stall; die Stute kann später am Vormittag ihren Galopp haben. Wir haben heut nichts weiter zu tun, nur zu füttern, die Ställe zu säubern und ein Schwätzchen zu machen.
    Alec sah zum Fenster hinaus. Winterzeit wurde eben auf die kleine Wiese zwischen dem Haus und dem Stall gebracht. Der Dunkelbraune hatte die letzten Tage schlecht gefressen; deshalb hatte Don Conover bestimmt, daß er jeden Morgen ein paar Stunden Freiheit genießen und weiden sollte. Alec überlegte, ob der Hengst nicht am Ende Black Minx vermissen mochte. Sie hatten die Stute am entgegengesetzten Ende des Stalles untergebracht. Bestimmt war der Schluß, den er aus dem Verhalten der beiden Pferde zog, richtig. Und hatte nicht gerade Henry immer betont, man müsse Pferde wie Menschen behandeln?
    Jetzt wurde das Don Conovers sechsjähriger Tochter gehörende Shetlandpony Boo in die Koppel geführt, um Winterzeit Gesellschaft zu leisten.
    Nachdem Alec sich angezogen hatte, verließ er das Haus. Er weckte Henry nicht und ging auch gleich zur Hintertür hinaus, ohne mit Herrn und Frau Conover zu frühstücken wie sonst. Heute war ein besonderer Tag, und er fühlte das Bedürfnis, erst einmal allein zu sein..., allein mit seinem Pferd.
    Winterzeit und das Shetlandpony kamen zutraulich an den Zaun, als sie ihn sahen. Alec strich die dichte Stirnlocke des kleinen Pferdchens zur Seite, damit er die hellen, neugierigen Augen sehen konnte. „Guten Morgen, Boo!“ sagte er lächelnd. Dann ging er zum Stall hinüber und durch die rotgrüne Tür hinein. „Hallo, Ray!“ begrüßte er den Stallburschen, der damit beschäftigt war, den Rasen vor dem Stall abzuharken.
    „Morgen, Alec! Kommt der Chef auch bald rüber?“ rief Ray zurück.
    „Sicher; er saß beim Frühstück, als ich das Haus verließ.“
    Er ging den Stallgang entlang bis zum anderen Ende des Stalles, wo ihm seine Stute den Kopf über die Halbtür entgegenstreckte. Er füllte ihren Wassereimer frisch und ging dann zur nächsten

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