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Blitz legt los

Blitz legt los

Titel: Blitz legt los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Box.
    „Hallo, mein Junge“, sagte er leise, „heute versuchen wir beide es wieder einmal...“ Der große Hengst kam rasch zu ihm heran, und Alec betrachtete den kräftigen Körper entzückt. Blitz hatte das geringe Übergewicht, das er von der Farm mitgebracht hatte, bei der Arbeit verloren. Er befand sich in erstklassiger Verfassung und würde sich heute wohl von der beste Seite zeigen. In seiner Mähne und im Schweif hingen Strohhalme; sie bewiesen, daß er sich in der Nacht zu erfrischendem Schlaf niedergelegt hatte. Das war gut. Wenn er ausgeruht war, würde ihm das hohe Gewicht erst recht nichts anhaben können. Seine Augen waren klar und ruhig; sie spiegelten das ruhige Selbstbewußtsein seines Wesens wider. Erst auf dem Weg zum Sattelplatz würden sich die ersten Anzeichen von Schweiß auf seinem Fell zeigen.
    Während Alec die Strohhalme aus Blitz’ Mähne zupfte, ihn putzte und ihm Futter und Wasser brachte, sagte er sich wieder einmal, daß jede Einzelheit an diesem Tier ungewöhnlich war, das Mittelmaß weit überragte und von einem wirklichen Wunderpferd zeugte... im Gegensatz zu anderen, die vielleicht eine Rennsaison lang so genannt wurden und in der nächsten wieder vergessen waren.
    Als er mit seiner Arbeit fertig war, verließ Alec den Stall durch eine Seitentür; er wollte niemandem begegnen. Von der anderen Seite der hohen Hecke, die die Rennbahn abgrenzte, hörte er gedämpft das Stampfen der Hufe von Pferden, die die Gerade entlanggaloppierten. Er verschloß seine Ohren davor und ging schnellen Schrittes davon, ohne die ihm begegnenden Menschen und Pferde zu sehen. Er nickte nur flüchtig, wenn es Freunde von ihm waren, die ihm etwas zuriefen.
    An jedem anderen Morgen wäre das anders gewesen, aber heute war Renntag, und obendrein Renntag für Blitz. Alec fühlte, wie ihm am ganzen Körper heiß wurde vor Nervosität und schalt sich selber dafür: sogar Blitz wartet damit, bis es auf die Bahn geht... also nimm dich zusammen. Es sind ja noch Stunden bis zum Rennen. Er ging weiter, betrat das Bahngelände und fing an zu pfeifen.
    „Schau, da geht Alec Ramsay“, hörte er einen der Stallburschen zu einem anderen sagen, während sie erhitzte Pferde zum Abkühlen hin und her führten. „Er reitet heute Blitz. Im dritten Rennen, wenn ich mich nicht irre.“
    Alec drängte sich durch die überfüllte Rennbahnkantine, bis er in der Nähe des Buffets einen leeren Stuhl fand. Er bestellte Eier mit Schinken und merkte, daß viele Augen auf ihm ruhten. In diesem Moment wünschte er, nicht hierhergekommen zu sein. Ich bin wie ein Junge, der sein erstes Rennen vor sich hat, dachte er, aber um alles in der Welt vermag ich mich nicht zur Ruhe zu zwingen. Allein der Gedanke, mit Blitz wieder einmal am Start zu stehen, bringt mich völlig durcheinander. Kurz darauf verließ er die Kantine wieder.
    Am Nachmittag erschien er spät im Umkleideraum der Jockeys. Die Kollegen, die das erste Rennen geritten hatten, waren bereits weggegangen. Er ging zu seinem Schrank und setzte sich auf die Bank.
    „Na, du machst ja ein ziemlich besorgtes Gesicht, Alec“, sagte eine bekannte Stimme.
    „Hallo, Mike!“ Alec sah hoch; die zwinkernden schwarzen Augen veranlaßten ihn, ebenfalls zu lächeln. „Sorgen habe ich eigentlich nicht, das ist mein normales Gesicht.“
    „Das redest du dir ein“, Michael Costello kicherte, „dein normales Gesicht kenne ich...“
    Die anderen Jockeys lachten. Einer von ihnen rief, Costellos Dialekt nachahmend: „Alec ist heute nervös, das mußt du doch verstehen, er reitet ja Blitz!“
    „Halt den Mund!“ Die scharfe Stimme des drahtigen kleinen Mannes wirkte; die anderen sagten nichts weiter und gingen zu ihren Schränken. Mike zwinkerte Alec zu und sagte: „Du kommst dir wohl heute vor wie ein Anfänger?“
    „Genau so!“ bekannte Alec.
    „Sei sicher, du wirst uns anderen schnell die Fersen zeigen!“
    Alec lächelte dem freundlichen Mann zu. „Ich wußte gar nicht, daß du auch im dritten Rennen reitest.“
    „Allerdings. Aber einen Langsamen, der Graf von Sykes heißt, und weder ein Recht darauf hat, in diesem Rennen zu starten, noch einen so hochtrabenden Namen zu führen. Was anderes wär’s, wenn ich Casey ritte; dann würdest du uns nicht davonlaufen.“
    „Wann ist denn Casey wieder gemeldet?“
    „Montag im Suburban-Rennen.“
    Mike zog sich vor seinem Schrank um, und Alec sah, daß er im Gegensatz zu Henry so mager war wie ein eiserner Zaunpfosten und wohl

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