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Blitz schickt seinen Sohn

Blitz schickt seinen Sohn

Titel: Blitz schickt seinen Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Bank vor dem Stall und ruhten sich in der Mittagssonne aus. Nach einer Weile zog Henry eine Zeitung aus der Tasche und sagte: »Weißt du, daß Volences Wüstensturm gestern im >Grand Union Hotel-Stakes< gesiegt hat?«
    »Ich hab’s im Radio gehört«, erwiderte Alec.
    »Er hat ein Feld sehr guter Pferde geschlagen. Mit Ausnahme von Boldts Komet waren unsere besten Zweijährigen am Start. Er hat auch den Bahnrekord gebrochen. Hör mal, was Jim Neville schreibt: Es handelte sich um einen 1200-Meter-Rekord, den im Lauf von zwölf Jahren nicht ein einziges von all den großartigen Pferden auf dieser Bahn hat antasten können. Charles Volences Wüstensturm ist es bei seinem Erstauftreten geglückt. Er hat das Rennen in imponierendem Stil in 1 Minute 10⅘ Sekunden gewonnen. Diese großartige Leistung, die Volences kleiner Kastanienbrauner vollbracht hat, weist ihn als bedrohlichen Gegner von Peter Boldts Komet in >The Hopeful< aus. Komet wird sein Bestes hergeben müssen, wenn er am nächsten Samstag den Sack voll Gold gewinnen will. Boldts grauer Favorit machte seinem Namen während der letztjährigen Winterrennen in Florida Ehre: er schoß wie eine Feuerkugel über die Bahn. Alle drei Rennen, die er dort bestritt, gewann er und stellte dabei zwei Rekorde auf. Seit damals hat Komet die Rennbahn nicht mehr betreten; aber alle Berichte bestätigen, daß Boldt ihn topfit trainiert hat, um >The Hopeful< zu gewinnen. Sehr gefährlich könnte diesen beiden Spitzenpferden trotz allem William Ramsays riesiger schwarzer Hengst Vulkan werden, der kürzlich das Sanford-Rennen in bestechendem Stil gewonnen hat.«
    Alec schwieg, bis Henry seine Zeitung zusammengefaltet und in die Tasche gesteckt hatte. Dann stand er auf und sagte: »Demnach wird >The Hopeful< ein großartiges Rennen werden, Henry!«
    »Ohne Zweifel!« bekräftigte der alte Trainer und erhob sich ebenfalls. Sie gingen den Kiesweg in Richtung zum Tor. Da sah Alec zu seinem Erstaunen das Auto seines Vaters auf der Straße herankommen. Der Wagen hielt vor dem Tor, Herr Ramsay stieg aus und winkte sie heran. Sein Gesicht war ernst.
    »Ich bin von der Rennkommission von Belmont vorgeladen worden«, erklärte er, »und du, Alec, sollst ebenfalls erscheinen.«
    Henry runzelte die Brauen. »Wie? Die Rennkommission hat Sie vorgeladen?« fragte er ungläubig. »Was soll denn das bedeuten?«
    »Das weiß ich nicht. Man hat mich im Büro angerufen und mich gebeten, um 14 Uhr in Belmont zu sein; es wäre wichtig, daß ich Alec mitbrächte. Weiter wurde nichts gesagt. Wir fahren sofort hin! Komm, Alec, steig ein!«
    »Ich denke, es wird gut sein, wenn ich mitfahre«, sagte Henry. »Dann bin ich bei der Hand, sofern es irgendwelche Schwierigkeiten gibt.«
    Sie stiegen ein und Herr Ramsay fuhr los.
    »Was könnte denn für eine Schwierigkeit eingetreten sein?« fragte Alec. »Ich begreife das gar nicht!«
    »Ich ebensowenig«, knurrte der alte Trainer, »aber irgend etwas Unvorhergesehenes muß sich ereignet haben, sonst würden sie euch nicht vor die Kommission zitieren. Möglicherweise steckt Boldt dahinter. Aber ich kann mir nicht vorstellen, was er ausgeheckt hat.«
    Henry hatte recht! Denn als sie in Belmont den Raum im Verwaltungsgebäude der Rennbahn betraten, zu dem man sie gewiesen hatte, erwarteten sie dort drei Herren hinter einem rechteckigen Tisch — und an der Seite saß in einem Ledersessel Peter Boldt, ein boshaftes Lächeln auf den dünnen Lippen!
    Beim Anblick Boldts war Henry stehengeblieben; sein Gesicht wurde erst blaß, dann rot vor Wut. Alec stellte sich neben ihn und ergriff seine Hand, um ihn zu beruhigen. Herr Ramsay ging zögernd auf die Herren am Tisch zu. Alec wußte: diese Situation war furchtbar für den korrekten Mann.
    Einer der Herren stand auf, ein Mann mit grauen Haaren und wohlwollenden Augen. »Sind Sie Herr William Augustus Ramsay?« fragte er. Peter Boldt grinste hämisch, als er bemerkte, wie verlegen und unglücklich sich Herr Ramsay fühlte. Doch dann traf Boldts Blick Henry, der einen Schritt vorwärts machte, auf ihn zu. Das Grinsen verschwand von seinem Gesicht, und er rückte seinen Sessel näher an den Tisch der Rennkommission heran.
    Alec horchte mit gespannter Aufmerksamkeit auf die Worte, die der grauhaarige Herr hinter dem Tisch zu seinem Vater sprach.
    »Herr Ramsay«, sagte er langsam, »wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, daß Herr Peter Boldt, den Sie ja kennen, eine Anklage gegen Sie erhoben hat.«
    Alec sah, daß sein

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