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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Wettrennen zwischen beiden würde nie stattfinden. Hatte er sich nicht entschlossen, mit Blitz niemals mehr auf die Rennbahn zu gehen? Er stand ja im Begriff, ihn als Beschäler auf die Farm zu bringen.
    Würde es jetzt, nach der eben stattgehabten Probe, noch dasselbe sein? Nachdem er nun Zweifel hatte, ob Vulkan nicht doch am Ende fähig war, Blitz zu schlagen?
    Das schrille Wiehern des Hengstes weckte ihn aus seinen Gedanken. Es war spät geworden, er hätte sich eigentlich längst auf dem Rückweg in den Stall befinden müssen! Als er Blitz wendete, sah er ein Auto auf sich zukommen; es konnte dasselbe sein, das sie vor wenigen Minuten überholt hatten. Alecs Gesicht erstarrte, als er es stoppen sah und die Aufschrift „Polizei“ entdeckte.
    Die Tür öffnete sich, ein Polizist stieg aus und rief ihn an. Alec glitt aus dem Sattel und trat vor den Hengst. Blitz trat unruhig hin und her. Alec war bemüht, ihn hinter sich zu halten, als der Polizist näher kam.
    „Du bildest dir wohl ein, du wärst ein berühmter Jockey, wie?“ fragte der Beamte ironisch, als er ihn erreicht hatte.
    Alec erwiderte nichts.
    Der Polizist zog sein Notizbuch heraus. „Das Gesetz verbietet, ein Pferd in einem öffentlichen Park galoppieren zu lassen“, sagte er, „weißt du das nicht?“
    „Nein, das habe ich nicht gewußt“, antwortete Alec wahrheitsgemäß. „Tatsächlich, davon ist mir nichts bekannt.“
    „Na, jetzt weißt du es! Wie heißt du?“
    Alec zögerte, dann sagte er: „Alexander Ramsay.“
    „Alexander Ramsay?“ wiederholte der Polizist. „Der Name kommt mir bekannt vor? Habe ich dich nicht schon einmal aufgeschrieben?“
    „Nein, noch nie!“
    Der Polizist notierte den Namen. „Und wo wohnst du?“
    Alec gab Auskunft und sagte dann: „Aber es ist ja noch so früh am Morgen, Herr Wachtmeister! Es ist ja noch kein Mensch unterwegs, ich hätte doch niemanden schädigen können!“
    „Das ist gleich!“ antwortete der Beamte kurz. „Ausnahmen gibt es nicht! Alles weitere ist Sache des Polizeigerichts. Hier ist die Vorladung.“ Er riß den Zettel aus seinem Buch und reichte ihn Alec. Dann betrachtete er Blitz. „Gehört das Pferd dir?“
    Alec nickte und versuchte den Hengst etwas weiter rückwärts zu dirigieren, denn der Beamte näherte sich ihm.
    „Ist etwas nicht in Ordnung mit ihm?“ fragte der Polizist mißtrauisch, als er Alecs Manöver bemerkte.
    „Alles ist mit ihm in Ordnung!“ gab er zurück und packte den Zügel fester, denn er entdeckte das ihm nur zu gut bekannte böse Aufblitzen in den Augen des Hengstes. „Kann ich jetzt gehen?“
    Doch der Polizist war noch einen Schritt näher getreten und streckte die Hand nach dem Pferd aus. Wütend schlug Blitz mit dem Vorderhuf nach ihm. Zwar traf der Schlag den Boden, aber der Polizist sprang schnell zurück, vor Schreck und Ärger ganz blaß. „Er wollte mich schlagen!“ schrie er, noch weiter zurücktretend. „Bring ihn gefälligst auf dem schnellsten Weg aus diesem Park heraus und laß ihn ein für allemal draußen. Das bitte ich mir aus! Das Pferd ist bösartig, und falls ich dich noch einmal hier mit ihm treffen sollte, dann wirst du was erleben.“ Er drehte sich um, ging schnell zu seinem Dienstwagen und fuhr davon.
    Alec führte Blitz unter beruhigendem Zureden den Reitweg entlang, bis der Zorn wieder aus seinen Augen gewichen war. Er sah auf den Zettel in seiner Hand, faltete ihn dann ärgerlich zusammen und steckte ihn in die Tasche. Er mußte am nächsten Tag vor dem Polizeirichter erscheinen und begriff, was das eventuell auf sich haben konnte: Wahrscheinlich würden Reporter zugegen sein, denen sein Name geläufiger war als dem Polizisten. Er hatte zwar seinen Vornamen absichtlich mit Alexander angegeben, statt des geläufigeren Alec, aber die Reporter würden sich davon nicht täuschen lassen, und ihre Berichte konnten leicht Anlaß zu Nachforschungen geben, was für ein Pferd er geritten hatte. Dann würde die Öffentlichkeit bald wissen, daß Blitz wieder in den Staaten war — also gerade das, was unbedingt hatte vermieden werden sollen. So war er nun doppelt gestraft: er hatte Henrys Rat nicht befolgt und mußte befürchten, daß Weiterungen entstehen würden, hatte aber trotzdem nicht die Genugtuung zu wissen, ob Blitz Vulkan schlagen konnte. Er war verwirrt, traurig und ärgerlich über sich selbst; aber er war sich bewußt, daß er nichts ungeschehen machen konnte. Er mußte nur das Äußerste versuchen, damit die

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