Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
langes weißes Stallgebäude. Dahinter war ein eingezäuntes Stück Weideland, das sich am Waldrand hinzog bis zu einer steilen Erhebung im Hintergrund. Dort stand ein Steinhaus, mitten unter hohen Fichten. Der Rest der Rodung lag links vom Weg und war gleichfalls als Weide eingezäunt, die hier am Anfang am breitesten war, nach hinten aber schmaler wurde und sich einige hundert Meter hin durch eine Krümmung der Sicht entzog.
    Der Staatsveterinär hielt seinen Wagen genau hinter den Stalltüren an, stieg aus und sprach mit einem Mann, der ihn offenbar erwartet hatte. Dann drehte er sich zu den Transportautos um und winkte ihnen, an den Stall heranzufahren.
    Henry lenkte sein Fahrzeug vor das Stallgebäude und hielt es genau an der Seite des Transporters an, in dem Vulkan gefahren wurde. „So, nun komm, Alec“, sagte er.
    Sie stiegen aus, während die anderen ebenfalls ihre Wagen abstellten. Der letzte in der Reihe war der Wagen mit den Reportern. Henry sagte nervös: „Ich will den Veterinär fragen, ob wir Blitz zuerst, vor den anderen, in den Stall bringen können. Mach ihn inzwischen schon immer fertig, Alec.“
    Nachdem sich Henry entfernt hatte, öffnete Alec die hintere Tür des Transporters und ging hinein. Blitz wieherte und Alec sagte: „Jetzt darfst du gleich hinaus, mein Junge.“ Er hatte ihn eben freigemacht und den Führriemen in das Halfter gehakt, als Henry auch schon mit der Meldung zurückkehrte, es wäre alles bereit. Alec wendete den Hengst vorsichtig und ging ihm auf der Rampe voraus. Blitz folgte ihm nun ohne Zögern. Er blickte auf die große, grüne Weide, die dem Stallgebäude gegenüberlag, machte aber, obwohl das Tor offen stand, keinen Versuch auszubrechen, sondern folgte Alec gehorsam in den Stall.
    „Bring ihn bitte in die letzte Box an der linken Seite“, ordnete der Tierarzt an, als Alec ihn erreichte. Dann wandte er sich Henry zu: „Vulkan kommt in die übernächste Box, Herr Dailey; wir lassen jeweils eine leere Box zwischen den Pferden, doch sollen alle auf dieser Seite des Stalles untergebracht werden.“
    Alec führte Blitz den langen Gang entlang, seine Hufe klapperten taktmäßig über den Holzboden. Die Wände der Boxen waren hoch und setzten sich oben mit festen Drahtgittern fort. Blitz blieb vor seiner Box stehen, ging aber dann gleich mit Alec hinein. Als Alec die Tür schloß, betrat Henry mit Vulkan den Stall. Er legte die Ohren zurück, als Blitz ihm entgegenschrie, und tänzelte aufgeregt, folgte Henry aber ohne Widerstand.
    Henry hatte Vulkan gerade in seiner Box versorgt, als Phar Fly hereingeführt wurde, dichtauf gefolgt von den anderen.
    Blitz schrie immer noch, als schon längst alle in ihren Boxen verschwunden waren. Mit flackernden Augen starrte er durch die Maschen des Drahtgitters zu den anderen Hengsten hinüber.
    „Jetzt wird er sich damit abfinden müssen, sie in seiner Nähe zu dulden“, meinte Henry.
    „Leider kommt es jetzt nicht mehr darauf an“, sagte Alec verbittert.
    Die Zeitungsleute hatten sich um den Veterinär versammelt. Jim Neville verließ die Gruppe und kam zu ihnen herüber. „Es tut mir sehr leid“, sagte er zu Alec, „denn ich fühle mich zum Teil verantwortlich dafür, daß Blitz hier ist; ich habe unsere Unterredung nicht vergessen.“
    „Die Entscheidung lag ja bei mir“, erwiderte Alec. „Deshalb trage ich auch die Verantwortung für alles, was kommt. Sie haben in gutem Glauben gehandelt, als Sie mir zur Teilnahme an dem Rennen rieten.“
    Er verließ den Stall und betrachtete draußen den weißen Zaun, der das Weideland umgab. Schade, daß Blitz nicht hinaus darf, dachte er. Hier würde es ihm gefallen. Er stand mehrere Minuten gedankenverloren da, bis eine kleine Limousine den Weg aus dem Städtchen heraufgefahren kam. Als er sie erkannte, rannte er ihr schnell entgegen — es war der Wagen seines Vaters, der am Steuer saß, und neben ihm entdeckte er Tony. Alec sprang auf das Trittbrett, und seines Vaters Hand umschloß seinen Arm. „Wir haben uns in dem Gasthof, den Henry als Treffpunkt vorgeschlagen hat, den Weg nach hier beschreiben lassen“, erklärte Herr Ramsay.
    Tony war der erste, der ausstieg. „Ich hörte von deinem Vater, was für schreckliche Sachen passiert sind, Alec“, sagte er bekümmert. „Da hatte ich bei meiner Arbeit keine Ruhe mehr und bin mitgefahren.“
    „Das ist lieb von dir, Tony. Dort drin sind sie alle.“ Alec machte eine Kopfbewegung zum Stall hin. „Auch Henry.“
    Sein Vater

Weitere Kostenlose Bücher