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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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dazu. Er hat mir versichert, daß er es kann. Immerhin hat er ihn ja bereits einmal gestartet.«
    »Und wer ist der Junge?«
    »Er heißt Steve Duncan.«
    »Stammt er auch von den Inseln?«
    »Soviel ich weiß, ja. Reg dich nicht auf, Cliff! Wir können sie doch nicht ausschließen, weil sie aus dem Ausland kommen! Wir hatten genug andere hier, die keinen so eindrucksvollen Sieg hinter sich hatten wie diese beiden!«
    »Stimmt genau«, sagte Cliff ironisch. »Das wird alle kleinen Jungen von den Inseln ermuntern, ihre Chance wahrzunehmen und in die Staaten zu kommen, um Rennen zu reiten, ganz gleich, ob es vollausgebildete Jockeys sind oder Lehrlinge.«
    »Wegen dieses Jungen brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Cliff, der kann reiten!« warf Henry ein. Seine Augen folgten gebannt Steve Duncan und Feuerstrahl. »Und er hat ein Pferd, das gern läuft.«
    »Ist das tatsächlich Ihre Meinung, Henry?« fragte der Beamte. »Ich muß der Rennleitung Bericht erstatten. Kann ich ihn empfehlen? Es wirft immer viele Probleme auf, wenn wir ein Pferd aus dem Ausland hier starten lassen wollen.«
    »Ich weiß, aber die Erlaubnis zum Rennen wird trotzdem stets erteilt«, sagte Henry. »Die russischen Pferde erhielten sie für das Internationale Rennen in Laurel, und sie sind nicht einmal im internationalen Stutbuch eingetragen.«
    »Alles, was nötig ist, ist ein Sieg in überdurchschnittlicher Geschwindigkeit.« Soviel wußte der Reporter.
    »Die Wissenschaftler haben das Atom gebändigt, aber die Pferdezüchter haben die Erbfaktoren noch nicht unter Kontrolle. Somit können schnelle Pferde von überall herkommen«, äußerte ein andrer.
    Henry erhob sich von seiner Bank und trat an den Zaun, wo Alec wartete. »Nimm ihn über 1400 Meter!« rief er, »über die Hauptbahn! Laß ihn ein gutes Tempo laufen, aber nicht zu rasch!«
    »Und wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten?« Alec nickte mit dem Kopf in Richtung auf Feuerstrahl.
    »Geh nicht zu dicht heran! Du wolltest ja mit ihm zusammen arbeiten. Entscheide selbst, was für Blitz am besten ist!«
    Blitz fühlte, daß die Herausforderung nahte, und begann sogleich zu galoppieren, als Alec ihn vom Zaun wegwendete. Er überwand im Nu die Entfernung zwischen sich und Feuerstrahl und versuchte nahe heranzukommen. Er fühlte, daß ihn Alecs Hand weglenkte von der Stelle, an die er gelangen wollte. Einige Sekunden widersetzte er sich, dann gab er nach und hielt sich auf der Mitte der Bahn. Seine Sprünge wurden länger, seine Hufe schienen kaum den Boden zu berühren, er gelangte an die Seite des roten Hengstes.
    Feuerstrahl hielt mit ihm Schritt, auch seine Hufe berührten kaum den Boden. Er schnaubte vor Ärger und versuchte, dichter an das andre Pferd heranzukommen. Als Steve ihn daran hinderte, fuhr er fort zu schnauben, tobte aber seinen Zorn und seine Enttäuschung aus, indem er immer schneller wurde. Seine Mähne und sein Schweif wehten wie vom Wind gepeitschtes Feuer.
    Als sie den ersten Bogen erreichten, merkte Alec, daß sie bereits viel schneller liefen, als Henry gewünscht hatte. Er nahm die Zügel kürzer und sah zu Steve Duncan hinüber.
    Steve erwiderte seinen Blick. »Vorwärts, Alec!« schrie er. »Wir wollen um die Wette rennen bis zum Ziel!«
    Alec schüttelte den Kopf, aber Blitz erkämpfte sich mehr Zügel, als sie in den Bogen gingen. Alec merkte an der Unnachgiebigkeit seines Pferdes, daß Blitz das Rennen neben dem roten Hengst als die schwerste Herausforderung empfand, die ihm bisher zuteil geworden war. Offenbar war er Feuerstrahl gegenüber feindselig eingestellt.
    Sie waren an den ersten drei 200-Meter-Pfosten vorbeigefegt, und Alec versuchte, Blitz’ Tempo zu mäßigen, aber der Hengst reagierte nicht. Er war entschlossen, um keinen Preis hinter Feuerstrahl zurückzubleiben, und das wäre der Fall gewesen, hätte er seine Sprünge auch nur um Zentimeter verkürzt. Blitz hatte seinen Hals weit vorgestreckt, aber seine Ohren waren nach vorn gespitzt, ein Zeichen für Alec, daß er seine Höchstgeschwindigkeit noch nicht einsetzte.
    Während sie die hintere Gerade entlangritten, sah Alec zu Steve Duncan hinüber, der weit vorgeduckt ritt und die Füße nicht in den Bügeln hatte. Das bringt nur ein Mensch fertig, der gewohnt ist, auf ungesatteltem Pferd zu reiten.
    Der rote Hengst galoppierte, als wenn er von seiner eigenen Schwungkraft fortgerissen würde. Er schnaubte, als Blitz mit einer halben Länge die Führung gewann. Alec bemerkte ein

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