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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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vorbeigaloppierenden Pferden genug Raum zu lassen. Blitz schnaubte, wenn sie vorbeigingen; er würde mit Freude ihre Verfolgung aufgenommen haben, aber er gehorchte seinem Reiter. Er wußte, daß es sich nur um einen Trainingsgalopp handelte.
    Alec lehnte sich vor und preßte seine Wange an den Hals des Pferdes. Blitz war wirklich wunderbar, aber noch höher schätzte Alec seinen ungeheuren Mut, der nie so deutlich zutage trat, als wenn sich in einem Rennen alles gegen ihn zu wenden schien; dann zeigte der schwarze Hengst seine außergewöhnlichen Fähigkeiten.
    Selbstverständlich bestand jederzeit die Möglichkeit, daß sie ein Rennen verloren; das war Alec bewußt. Es hing alles ab von den Umständen des betreffenden Rennens selbst und von der Verfassung, in der das Pferd lief, denn genau wie Menschen haben auch Pferde ihre schlechten Tage.
    Alec ritt um den hinteren Bogen und dann zu der Stelle, wo Henry saß. Er überlegte, wie Henry und er selber sich fühlen würden, wenn Steve Duncans Pferd wirklich imstande war, sie zu schlagen. Er hielt es nicht für möglich, vorausgesetzt, daß Blitz an jenem Tage nicht unpäßlich war, aber sollte das der Fall sein, so wäre das wenigstens ein plausibler Grund. Der Gedanke an Steve, der eine so große Summe erstrebte, um eine Insel zu kaufen, machte Alec lächeln. Er war sicher, daß es in ganz Hialeah keinen Menschen gab, der aus einem solchen Grund hinter dem Geld her war!
    Man brauchte viel Mut, um sich an dem harten Geschäft, das Pferderennen bedeuten, zu beteiligen, selbst wenn man schon große Übung darin hatte; aber auf eine so große Geldsumme auszusein, ohne vorangegangene Erfahrung, das war leichtsinnig und tollkühn.
    Alec zog die Zügel an, um Blitz zu bremsen, da sie sich der Gruppe näherten, in deren Mitte sich Henry befand. Einer aus der Gruppe gab Henry einen Rippenstoß und sagte: »Du brauchst dir für dieses Jahr keine Sorgen zu machen, lieber Freund. Blitz sieht besser aus und galoppiert müheloser als jemals!«
    Henry brummte und zuckte die Achseln. »Mag sein, Charly. Ich hoffe sehr, daß du recht hast!«
    Ein andrer sagte lachend: »Was sollte ihn aufhalten in seinem Siegeslauf auf die Million zu! Alle hochdotierten Rennen, die vor uns liegen, warten auf ihn!«
    »So weit möchte ich doch nicht gehen«, murmelte Henry.
    »Aber ich stehe nicht an, es zu sagen!« gab der andre zurück. »Er ist der anerkannte Champion, und kein Pferd auf der Bahn kann ihm das Wasser reichen! Er hat ein Rennen hinter sich, um ihn zu straffen; er ist fit, über 2 000 Meter und mehr zu gehen!«
    »Und er ist wild darauf, rennen zu dürfen«, fügte ein anderer hinzu. »Er ist das einzige Pferd, das ich je gesehen habe, das in vollem Ausmaß gehalten hat, was er versprach oder, besser, was sich die Öffentlichkeit von ihm versprochen hat. Hier in Hialeah hat seine Anwesenheit geradezu eine elektrisierende Wirkung auf jedermann. Ich glaube, Blitz ist das populärste Pferd unserer Zeit!«
    »Vorschußlorbeeren liebe ich gar nicht«, erwiderte Henry voller Unbehagen über den Optimismus seiner Freunde. »Er ist zwar neulich ein gutes Rennen gelaufen, aber er gibt immer sein Bestes, wenn er ganz frisch ist. Wer weiß, vielleicht ist er beim nächsten Rennen gar nicht so überlegen...«
    Ein Reporter sagte lächelnd: »Sie wissen so gut wie wir, Henry, daß Ihr Pferd seine Kräfte bisher noch nicht einmal voll eingesetzt hat! Sein letztes Rennen sprach für sich selbst; er lief den anderen ja einfach davon, als wären sie gar nicht vorhanden! Ich sprach nach dem Rennen mit Alec, und er bestätigte mir, was ich mit eigenen Augen gesehen hatte! Er hätte Blitz an irgendeiner beliebigen Stelle der Bahn losschicken können, er wäre immer noch zur Zeit an der Spitze gewesen. Alec kann Blitz einsetzen, wie und wann er will, und das ist bei einem Pferd, das unbedingt gewinnen will, ausschlaggebend! Sam hat recht, es gibt hier kein Pferd, das ihn schlagen könnte! Daher keine Sorgen!«
    »Ein Trainer muß sich immer Sorgen machen«, antwortete Henry. »Das sollten Sie so gut wissen wie ich! Handicaprennen zu gewinnen ist eine schwere Aufgabe, ganz gleich, wie es auf dem Papier aussehen mag. Die Handicaper versuchen, den Pferden so viel Gewicht aufzubürden, daß sie nicht mit Sicherheit gewinnen können, und darin gehen sie meistens sehr gründlich zu Werke. Ich sehe es ganz und gar nicht gern, wenn mein Pferd so schwer belastet ins Rennen geht, und es ist gewöhnlich happig! Ich

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