Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
Callie, die noch immer neben ihm schlief, während sie am Central Park vorbeifuhren und in die exklusiven Wohnstraßen der Upper West Side einbogen.
Sie haben meine Tochter verführt , hatte Walter Woodville ihn angeklagt. Die Wahrheit war, dass Callie ihn verführt hatte. Mit ihrer Unschuld. Ihrer Wärme. Ihrem Feuer.
Doch sie war eine Lügnerin. So viel hatte sie vor ihm verborgen. Niemals wieder würde er ihr vertrauen können.
Das Einzige, was zählte, war seine Tochter. Mit ihrem dunklen Haar und dem dunklen Teint war sie sein Ebenbild. In dem Moment, als er das Baby zum ersten Mal sah, war Eduardo klar gewesen, dass er der Vater war. Dafür brauchte er keinen Test.
Wenn Sami Woodville ihn nicht angerufen und ihm nicht von der Schwangerschaft ihrer Schwester erzählt hätte, würde die Kleine jetzt in North Dakota leben. Und sie wäre das Kind von Brandon McLinn.
Eduardo presste die Lippen zusammen. Noch immer konnte er nicht fassen, dass Callie ihn so betrogen hatte. Er durfte ihr nicht trauen. Nie wieder würde sie ihn zum Narren halten.
Die Limousine hielt vor dem vierundzwanzigstöckigen Wohnhaus in der West End Avenue. Als Sanchez die Tür öffnete, nahm Eduardo das Baby vorsichtig aus dem Kindersitz und hielt es behutsam im Arm. Langsam ging er mit der Kleinen auf das Haus zu, ihren Kopf fest an seine Brust gepresst. Wie winzig sie war! Er liebte sie von ganzem Herzen, so tief, wie er noch nie einen Menschen geliebt hatte.
In der Eingangshalle wurde er schon von Mrs McAuliffe erwartet, seiner molligen Haushälterin. „Die Babysitterin ist schon da. Oh, wie süß“, seufzte sie und betrachtete seine Tochter gerührt.
„Wissen Sie, wie man ein Baby hält?“, fragte er.
„Natürlich, Mr Cruz! Ich habe vier Kinder großgezogen.“
„Dann nehmen Sie die Kleine.“ Vorsichtig legte er ihr das Baby in die Arme und beobachtete sie besorgt. Dann wandte er sich um und ging zum Wagen zurück.
Die Septembersonne schien warm und golden durch die Schäfchenwolken. Gerade wollte der Chauffeur die Tür öffnen, um Callie aussteigen zu lassen.
„Ich mache das selbst, Sanchez“, rief Eduardo.
„Selbstverständlich, Sir.“
Durch die geschlossene Scheibe betrachtete Eduardo das Gesicht seiner jungen Frau. Sie hatte den Kopf an den Ledersitz geschmiegt, das Haar fiel ihr in die Stirn. Sie wirkte so jung. So erschöpft.
Als er sie heraushob, seufzte sie kurz, ohne wach zu werden. Dann schmiegte sie die Wange an seine Brust.
Als er auf sie hinabblickte, zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Langsam trug er sie ins Haus und fuhr mit seinem Privatlift zum Penthouse.
„Ich habe die Kleine der Babysitterin übergeben“, informierte ihn Mrs McAuliffe leise, sobald er eintrat. Er nickte kurz und ging weiter durch die weite, hohe Eingangshalle, die sich über beide Stockwerke erstreckte.
Oben steuerte er auf das Gästezimmer zu, hielt dann jedoch inne.
Das Schlafzimmer wäre besser für sie, überlegte er. Es war größer, hatte ein eigenes, luxuriöses Bad und bot einen atemberaubenden Blick über die Stadt und den Hudson River. Und – das war entscheidend – es hatte eine Verbindungstür zum Arbeitszimmer, in dem die Babysitterin jetzt wohnte.
Vorsichtig trug er Callie weiter, bettete sie in seinem Schlafzimmer in die weichen Kissen und betrachtete sie zufrieden. Ja, das war besser.
Im Schlaf vor sich hin murmelnd, drehte Callie sich um und barg den Kopf in den Kissen. Eduardo zog die schweren Vorhänge zu, sodass der Raum in angenehmes Dämmerlicht getaucht wurde. Schließlich deckte er Callie sanft zu, betrachtete sie lange und lauschte ihren gleichmäßigen Atemzügen.
Drei Monate sollte ihre Ehe dauern. Niemals hätte er geglaubt, dass er über eine Verlängerung nachdenken würde.
Doch in den letzten achtundvierzig Stunden hatte er seine Meinung geändert.
Sein Kind war so klein und unschuldig, so verletzlich. Er wusste, was es hieß, sich als lästiges Anhängsel zu fühlen, als Streuner ohne Heimat. Seine Tochter sollte sich sicher und beschützt wissen und nicht hin- und hergerissen sein zwischen geschiedenen Eltern, zwischen zwei Leben. Er wollte ihr ein Zuhause geben. Eine wirkliche Familie.
Und unabhängig davon, was er von Callie hielt, wusste er, dass sie das Baby liebte. Sie hatte die Schmerzen der Geburt mit Bravour gemeistert, ihre eigenen Bedürfnisse nach Ruhe und Schlaf diesem kleinen Bündel untergeordnet und heißblütig um den Namen des Kindes gekämpft. Ja, sie
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