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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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schwanger geworden.«
    »Oh.«
    Das war ihm peinlich, das konnte ich genau hören. Ziemlich unprofessionell für einen Kommissar.
    »Was wissen Sie sonst noch über diesen, äh, können Sie mir den Namen noch mal diktieren?«
    Seine Stimme klang inzwischen freundlich, interessiert, vielleicht sogar ein bisschen aufgeregt.
    Ich diktierte den Namen. »Er ist Mitglied des spanischen Hochadels, irgendwie mit dem Königshaus verwandt. Ich kann Ihnen
     das Foto, auf dem er selbst und sein Ring gut zu erkennen sind, schicken, aber Sie finden es auch, wenn Sie seinen Namen eingeben
     und den Namen der Yacht,also ›Oveja Negra‹. Das heißt schwarzes Schaf.« Ich buchstabierte auch das.
    »Ich suche es mir selbst raus. Wenn ich es nicht innerhalb der nächsten halben Stunde finde, kann ich Sie noch mal anrufen?«
    »Klar.«
    »Ich denke, ich fliege gleich morgen früh nach Barcelona.«
    Das hatte ich mir schon gedacht. »Gute Reise.«
    Stahl rief nicht mehr an, damit ich ihm das Foto schickte. Ich vermutete, dass er im Netz alles gefunden hatte, was er benötigte,
     und sicher noch eine ganze Menge mehr. Ich ging gegen neun schlafen, denn nachdem die Schmerzmittel, die ich im Krankenhaus
     bekommen hatte, nachließen, setzte ein pochender Kopfschmerz ein, der mich jedoch glücklicherweise nicht vom Schlafen abhielt.
     Ob die wilden Träume von Verfolgungsjagden und Prügeleien mit dem hoffentlich unmittelbar bevorstehenden Showdown in Sachen
     Werner Funk oder mit meinem schmerzenden Schädel zusammenhingen, konnte ich nicht beurteilen.
     
    Am Dienstagmorgen gegen sieben Uhr weckte Stefan mich mit der schlichten Nachricht, die Polizei sei da und wolle dringend
     mit mir sprechen.
    »Stahl?«, murmelte ich noch im Halbschlaf. »Aber der ist doch auf dem Weg nach Spanien   …«
    »Nicht Stahl. Normale Bullen.«
    Ich kapierte erst mal gar nichts, und Stefan konnte mir nicht weiterhelfen, also ließ ich mir von ihm vorsichtig aus dem Bett
     helfen, wankte ins Bad, sparte mir die Dusche, aber wusch mir immerhin das Gesicht und erschrak, als ich es nach dem Abtrocknen
     im Spiegel sah. Mein rechtes Auge war der kleine, halb zugeschwollene Mittelpunkteiner riesigen, dunkelvioletten Verfärbung. Das Augenlid war etwas heller und dick wie die Lippen von Angelina Jolie, wodurch
     mein Sehvermögen stark behindert war. Ich sah grässlich aus. Unglücklicherweise ließ sich daran auch nichts ändern. Selbst
     das beste Make-up hätte bei dieser Katastrophe versagt, aber ich besaß noch nicht einmal eine deckende Grundierung. Ich würde
     den Polizisten entweder wie eine Göre aus der Gosse gegenübertreten müssen oder mit Sonnenbrille.
    Beides war absolut peinlich.
    Ich entschied mich für die Brille.
     
    »Frau Martin?«, fragte die Frau in Zivil, die im Wohnzimmer auf der Couch saß. Stefan hatte sie und ihren kleinen, dicken
     glatzköpfigen Kollegen mit Kaffee versorgt.
    »Ja.« Ich gab beiden die Hand.
    »Könnten Sie wohl die Brille abnehmen?«, bat die Polizistin.
    »Ungern. Das Licht tut mir in den Augen weh.«
    Ich nahm die Brille trotzdem ab und lächelte Stefan dankbar an, der einen riesigen Milchkaffee vor mir auf dem Couchtisch
     abstellte.
    »Das habe ich zu verantworten«, sagte er zerknirscht.
    Die Polizistin sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Abscheu an.
    »Er kann nichts dafür«, entgegnete ich schnell, denn ich hatte die Befürchtung, dass ihre Überlegungen in eine ganz falsche
     Richtung gingen. »Er kam gestern Nachmittag herein, ohne dass ich ihn gehört hatte, und als er mich ansprach, habe ich mich
     erschreckt, bin über den Hund gestolpert und mit dem Auge auf den Couchtisch gefallen.«
    Stefan wurde rot. »Was hatten Sie denn gedacht?«
    Die Polizistin räusperte sich. »Nun, darum sind wir nicht hier.«
    Der Kaffee schmeckte himmlisch.
    »Sie wohnen nur vorübergehend hier?«, fragte sie mich.
    Ich erklärte ihr das Arrangement mit Sabine Winterberg, der Besitzerin der Wohnung und des Hundes, den ich hier hütete, und
     nannte ihr meine normale Adresse.
    »Genau dort wurde vergangene Nacht eingebrochen.«
    »Waaas?«
    Mein Ein-Zimmer-Apartment war die kleinste Wohnung in einem Haus, das auch von außen nicht so aussah, als würden dort furchtbar
     reiche Leute wohnen. Was genau den Tatsachen entsprach. »Ist in den anderen Wohnungen auch eingebrochen worden?«
    »Nein. Ihre Nachbarin sagte uns, wo wir Sie finden können, denn Sie müssten sich den Schaden schon selbst ansehen und

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