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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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sagen,
     ob etwas fehlt.«
     
    Ich fuhr mit den beiden zu meiner Wohnung und prallte in der Tür zurück. Ein derartiges Chaos hatte ich noch nie im Leben
     gesehen. Jede Schublade war aufgezogen, jede Schranktür geöffnet, alles herausgerissen: Klamotten, Bücher, meine Aktenordner,
     in denen ich Miet- und Arbeitsverträge, Versicherungspolicen und Korrespondenz mit Ämtern oder Krankenkassen verwahrte, lagen
     in einem vollkommenen Durcheinander am Boden. In einer Ecke bildete das Bettzeug einen Wust, mit dem Kissen als Sahnehäubchen
     obenauf. In der Küchenzeile häuften sich Besteck, zerbrochenes Geschirr und aufgeplatzte Pakete mit Spaghetti und Keksen,
     die ich immer als Notration im Haus habe. Die Jacken waren von der Garderobe genommen, die Schuhe lagen auf einem Haufen,
     selbst die Klorollen aus dem Bad fanden sich halb abgewickelt inder Wohnung verteilt. Der Deckel des Wasserkastens lag in der Dusche, wo sich auch alle Handtücher befanden.
    »Haben Sie eine Ahnung, was der Einbrecher hier gesucht hat?«, fragte die Polizistin, die sich als Frau Becker oder Bäcker
     oder Bender oder so ähnlich vorgestellt hatte. Mir war gleich, wie sie hieß, ich stand unter Schock.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie gerade Ärger mit jemandem? Mit einem Exfreund vielleicht?«
    »Nein.«
    Sie stellte weitere Fragen, die ich alle mit Nein beantwortete. Ich konnte mir nicht vorstellen, wer meine Wohnung derart
     auf den Kopf stellen sollte. Ich hatte mit niemandem Streit. Mir kam zwar kurz der Gedanke, dass dieser Einbruch mit der hektischen
     Suche nach Millies Identität zu tun haben könnte, aber den wollte ich keinesfalls äußern, zumal mir auch die Verbindung nicht
     sehr wahrscheinlich schien. Wie sollte jemand von Millie auf diese Wohnung kommen? Wenn es wirklich die Möglichkeit gab, Millie
     anhand des von ihr genutzten Computers zu überführen, dann landete man in Sabines Wohnung, nicht in dieser hier. Außerdem
     traute ich weder Susan Walker noch John Hunter zu, dass sie selbst oder jemand in ihrem Auftrag nachts in meine Wohnung einbrachen
     und ein derartiges Chaos hinterließen. Die beiden waren vielleicht lästig, Susan noch mehr als Hunter, aber bestimmt keine
     Kriminellen.
    Ich fand einfach überhaupt keine Erklärung für diesen Vorfall.
     
    Gegen Mittag war ich wieder in Sabines Wohnung, wo ich erschöpft auf die Couch sank. Frau Bäcker hätte es gern gesehen, dass
     ich gleich in meiner Wohnung blieb,alles einräumte und noch einmal ganz genau nachschaute, was eventuell fehlte, aber immer, wenn ich mich bückte, wurde mir
     schwindelig, und ich musste mich hinlegen. So kamen wir nicht weiter.
    Die Spurensicherung hatte tausend Fotos gemacht, das aufgebrochene Schloss untersucht, etwas Dreck aus einer Fußspur gesichert
     und versprochen, alle Spuren so schnell wie möglich auszuwerten. Sie hatten sogar Fingerabdrücke genommen. Vermutlich alle
     von mir, aber das würde man eben erst in einigen Tagen genau wissen. Bis dahin würde ich auch meine Bestandsaufnahme gemacht
     haben. Vorher war eine zielgerichtete Untersuchung nicht möglich.
     
    Stefan bemutterte mich den ganzen restlichen Tag. Er kochte Nudeln, holte später Kuchen vom Bäcker und flößte mir unendlich
     viel Wasser ein, weil der Arzt mir geraten hatte, viel zu trinken. Um Kaffee hingegen musste ich betteln. Ich lag auf der
     Couch und dachte über den Einbruch nach oder las in dem Ratgeber von Vanessa Goodheart. Inzwischen machte mir die Lektüre
     Spaß, denn ich war keine von diesen einsamen, frustrierten Frauen, die sich verzweifelt an die Briefkastentante wandten. Ich
     hatte ja Thomas.
     
    Frage von Lisa C.: Mein Freund sagt, er liebt mich trotz meiner Fehler. Ich habe aber gar keine.
    Antwort von Vanessa Goodheart: Warum wollen Sie perfekt sein? Das ist doch furchtbar anstrengend. Gönnen Sie sich das Recht,
     Fehler machen und Fehler haben zu dürfen. Fehler machen uns – in vernünftigen Grenzen – zu Menschen.
     
    Frage von Wendy R.: Meine beste Freundin hat mir den Freund ausgespannt. Was soll ich tun?
    Antwort von Vanessa Goodheart: An wem liegt Ihnen mehr – an dem Freund oder der Freundin? Davon hängt es ab, ob Sie Ihrer
     Freundin den neuen Mann gönnen und sich weiter mit ihr treffen, oder ob Sie die untreue Freundin zum Mond schießen und den
     Mann zurück in Ihr Bett locken. Verletzte Eitelkeit hilft hier jedenfalls nicht weiter.
     
    Frage von Uli K.: Mein Mann hat eine sehr attraktive Kollegin.

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