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Blonde Engel sind gefährlich

Blonde Engel sind gefährlich

Titel: Blonde Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Wenn ich das
Mädchen bis dahin nicht aufgespürt habe, komme ich«, versprach ich. »Wie ist
die Kleidervorschrift? Smoking oder oben ohne?«
    »Ganz nach Lust und Laune, mein
Junge«, meinte er großzügig. »Die meisten meiner Gäste ziehen sich während der
Party um — oder aus. Die Hüter unserer Moral müßten mehr Regenmacher an
Kaliforniens sonnige Küste schicken. Finden Sie nicht, daß das Klima einen
entscheidenden Einfluß auf die Moral ausübt ?«
    »Zu philosophischen
Erörterungen habe ich jetzt leider keine Zeit mehr. Mein langweiliges
Pflichtbewußtsein meldet sich nämlich wieder .« Ich
trank mein Glas leer und rutschte vom Barhocker. »Es war ein einmaliges Erlebnis,
Gus, mit einer Mumie Wodka-Martini zu trinken. Vielen Dank. Und bis Sonnabend —
vielleicht!«
    »Tina wird untröstlich sein,
wenn Sie nicht kommen !« Terry lachte auf. »Sie haben
großen Eindruck auf sie gemacht. Ich merke immer daran, wie sie mit ihrem hübschen
kleinen Hinterteil wackelt, ob ein Mann sie interessiert .«
    »Schämen Sie sich, Gus«,
tadelte ich streng. »Übrigens — vielen Dank für den Tip !«
    Das Mädchen wartete in der
Halle auf mich. Nach der kühlen Behandlung, die mir die schöne Annette hatte angedeihen
lassen, war Tinas bewundernder Blick Balsam auf meine Seele. Sie wandte sich um
und ging mit wiegenden Hüften vor mir zur Tür. Tatsächlich — Gus Terrys Theorie
hatte viel für sich.
    Sie öffnete die Tür und
strahlte mich aufreizend an. »Nun, hatten Sie ein aufschlußreiches Gespräch mit Mr. Terry ?«
    »Das kann man wohl sagen«,
bestätigte ich ohne zu überlegen. Dann riß ich mich zusammen. »Das heißt —
eigentlich ist nicht viel dabei herausgekommen. Mr. Terry kann sich nicht an
Dawn Damon erinnern. Auf seinen Partys laufen so viele hübsche Puppen herum,
sagt er .«
    »Das stimmt«, bestätigte sie
ernsthaft. »Ich frage mich oft, wozu er das alles macht. Sie müssen ihn ein
Vermögen kosten .«
    »Die hübschen Puppen?«
    »Die Partys !« gab sie empört zurück. »Mr. Boyd — für was halten Sie mich denn ?«
    »Das sage ich dir gelegentlich
mal, wenn wir ungestört sind«, versprach ich. »Du darfst übrigens Danny zu mir
sagen, dann sag’ ich Tina zu dir .«
    »Hauptsache, Sie sagen
überhaupt was zu mir!«
    Ich fand wieder einmal meine
Theorie bestätigt, daß hübsche Puppen sehr viel nervenberuhigender wirken, wenn
sie nicht versuchen, witzig zu sein.
    »Ich hab’ übrigens eine
Einladung zu Terrys Party«, vertraute ich ihr an. »Wenn ich diese Dawn Damon
bis dahin nicht aufgespürt habe, komme ich. Kannst du dich wirklich nicht an
sie erinnern? Sie hat rote Haare. Und sie soll beim Fernsehen sein .«
    »Das sagen sie alle. Da sieht
eine wie die andere aus. Ich wette, daß neunzig Prozent von ihnen noch nicht
ein einziges Mal von der Mattscheibe geflimmert haben .« Sie sah mich hoffnungsvoll an. »Vielleicht hatte sie irgendein
Erkennungszeichen? Ein Holzbein oder so?«
    Ich sah sie fasziniert an.
»Kennst du einen hübschen, jungen Rotschopf mit einem Holzbein, den Gus Terry
zu seinen Partys einladen würde ?«
    Ihr Gesicht wurde lang. »Nein —
ich meine bloß so...«
    Ich gab mich geschlagen. »Na,
dann bis morgen«, sagte ich.
    »Lassen Sie sich diese
einmalige Gelegenheit nicht entgehen, Danny«, sagte sie eifrig. »Mr. Terrys
Partys sind das Größte .« Sie klimperte vielsagend mit
den Wimpern. »Ich will weiter nichts sagen. Das muß man einfach mal erlebt
haben .«
    »Na, dann muß ich wohl kommen«,
meinte ich. »Das hört sich ja unwiderstehlich an .«
    »Und Sonntag ist mein freier
Tag«, setzte sie mit verheißungsvollem Lächeln hinzu. »Sie könnten mich mit
Ihrem schicken Cabrio abholen, und wir fahren irgendwohin und machen’s uns
gemütlich .«
    »Das kann ja gut werden«,
meinte ich.
    »Wird es auch«, sagte sie ohne
falsche Bescheidenheit. »Meine Freunde sagen, ich bin ein Vulkan !«
    »Das — wird daran liegen, daß
du eine zwei Nummern zu kleine Dienstmädchenuniform trägst«, sagte ich. »Stimmt
es, daß es in Kalifornien niemals regnet ?«
    Sie sah mich verdutzt an. »Ich
glaube, im letzten Jahr hat’s mal geregnet. Es muß an einem Freitag gewesen
sein .«
    Ich nickte. »Mr. Terry hat mit
seiner Theorie also doch recht! Bis morgen, Tina.«
    Ich setzte mich in mein Cabrio
und wandte mich noch einmal um, um Tina zuzuwinken. Sie winkte zögernd zurück.
Ihr Gesichtsausdruck war noch immer nicht geistreich zu nennen.
    Beim Mittagessen in

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