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Blonde Engel sind gefährlich

Blonde Engel sind gefährlich

Titel: Blonde Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihn dort etwas unsanft empfing
und eine Viertelminute mit dem Kopf unter Wasser hielt, kapierte er und
paddelte zur Mitte des Beckens.
    »He«, sagte hinter mir eine
begeisterte Stimme. »Das — das ist großartig...«
    Ein kleiner Bursche mit
breitrandiger Hornbrille und in bravem dunklem Anzug stand neben mir und sah
zu, wie sich Muskelprotz mühsam zur anderen Seite des Beckens vorarbeitete.
    »Schwimmen mit Kleidern an !« Er betrachtete mich mit mühsamer Konzentration. Es
gehörte kein Röntgenblick dazu, um zu erkennen, daß der Kleine blau war wie
eine Strandhaubitze. » Dasisgroßartich !« Er nickte
würdevoll. » Findestu nich ,
Agnes ?« Bevor ich noch etwas sagen konnte, schlug er
beide Hände vors Gesicht und ließ sich hintenüber in den Pool fallen. Er ging
unter wie ein Stein. Zu meiner Erleichterung sah ich, daß ein blondes
Wikingerweib zu seiner Rettung hinterhersprang und ihn herausfischte.
    Ich ging zu Tina zurück. Ihr
Mund war noch offen vor Staunen.
    »Sehe ich aus wie Agnes ?« erkundigte ich mich leicht geknickt.
    »Du warst einfach wundervoll,
Danny !« sagte sie hingerissen, umarmte mich und gab
mir einen Kuß.
    »Danny-Boy, der Schrecken der
Prärie! Kamera läuft... Kaum zu glauben, daß ich mal ein dürrer, pickliger
Teenager war, was ?« sagte ich stolz. Trotzdem wurden
mir unter dem Ansturm ihrer heftigen Dankbarkeit die Knie weich.
    »Keiner ist vollkommen, Danny !« tröstete sie. »Nach dieser Heldentat verzeih’ ich dir
sogar deine schlechten Witze .« Sie küßte mich wieder.
    Mühsam gelang es mir, mich aus
der Umklammerung zu lösen. Ich rang nach Atem. »Ich bin ja kein Kostverächter,
Schatz — aber ich finde, wir sollten uns auch noch etwas für morgen aufheben!
Gus hat mir gesagt, du würdest Dawn Damon für mich ausfindig machen .«
    »Das hätte ich beinahe
vergessen! Komm mit !«
    Während ich hinter ihr herging,
fürchtete ich, daß jeden Augenblick die Nähte an irgendeiner strategisch
wichtigen Stelle platzen könnten. Aber auch der schwarze Seidenstoff wußte
offensichtlich die großzügigen Rundungen zu schätzen — und hielt. Tina führte
mich über den Patio zur Gartenbar. Dort war das Gewühl nicht ganz so
beängstigend. Sie blieb vor einem kupferhaarigen weiblichen Wesen stehen,
dessen Kurven durch einen schwarzen knappen Bikini nur unvollkommen verhüllt
wurden.
    »Miss Damon«, stellte Tina mit
vollendeter Höflichkeit vor. »Das ist Mr. Boyd, Mr. Terry wollte gern, daß ihr
beiden euch kennenlernt .« Mit überraschendem
Taktgefühl zog sie sich dann, nachdem sie uns jedem ein Martini-Glas in die
Hand gedrückt hatte, zurück.
    »Auf unsere Bekanntschaft, Mr.
Boyd«, sagte die Rothaarige und hob ihr Glas. »Ich bin Dawn Damon .«
    »Ich freue mich, daß ich dich
gleich in voller Schönheit bewundern kann, Schatz .«
    Sie lächelte. »Am liebsten
unterhalte ich mich ja mit Fernsehproduzenten. Aber dazu sind Sie nicht fett
und nicht alt genug .«
    »Wie wahr! Ich bin Chef der
Firma >Boyd Enterprises<. Wenn ich morgens die Post durchgesehen habe,
setze ich mir einen anderen Hut auf und wechsle in die Rolle des Angestellten
über. So was nennt man Ein-Mann-Unternehmen, Schatz !«
    »Wieder mal kein Mann zum
Heiraten !« meinte sie. »Und was treibst du so in
diesem Ein-Mann-Unternehmen, Danny ?«
    »Ich bin Privatdetektiv !«
    Sie kostete ihren Martini und
zog ein Gesicht, als enthalte er Rattengift und nicht Gus Terrys guten Vermouth . »Sehr interessant«, bemerkte sie.
    »Ist es auch. Soll ich es dir
beweisen ?«
    »Ich — ich weiß nicht recht.«
    »Ich muß dir doch zeigen, daß
ich einen gut funktionierenden logischen Denkapparat besitze. Vor ein paar
Wochen hast du hier in Santo Bahia im Maison d’Annette ein Jackenkleid
gekauft — die Kopie eines teuren Balenciaga-Modells .«
    »So?« Die Unterhaltung schien
ihr ebensowenig zu behagen wie der Martini.
    Ich wurde sicherer. »Es war ein
Jackenkleid aus cremefarbener Seide mit einem abstrakten blauen Muster. Zum
erstenmal sah ich es an einer Blondine namens Jeri. Eine Stunde später hatte es
eine andere Blondine an, die einen Nylonstrumpf um den Hals trug .«
    Ihre rehbraunen Augen waren ein
paar Sekunden lang nachdenklich auf mich gerichtet. Dann zuckte sie die
glatten, gebräunten Schultern. »Das kapier’ ich nicht«, sagte sie bedauernd.
»Die Pointe ist wahrscheinlich zu hoch für mein armes kleines Gehirn .«
    »Es ist kein Witz, und das
wissen wir beide ganz genau !«
    »Merken Sie nicht,

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