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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein großzügiges
Angebot, Mr. Bonetto «, sagte ich. »Ich werde es an
meine Klientin weitergeben.«
    »Sie fragen sich, warum ich
Ihnen das Angebot mache?« Ein zögerndes Lächeln. »Lassen Sie mich Ihnen
zunächst versichern, daß ich mit Art Stillmans Tod
nichts zu tun habe. Zu Bennys Party habe ich ihn begleitet, weil er mich
halbwegs überzeugt hatte, daß er eine wichtige Information für mich besaß.
Sobald ich mich vergewissert hatte, daß er log, verließ ich die Party. Bennys
Auffassung von Amüsement ist nicht die meine, fürchte ich. Und Art Stillman war ein Niemand. Samantha Pike dagegen ist jemand.
Die Ermittlung, mit der ihre Managerin Sie beauftragt hat, wird für alle
Beteiligten nur Unannehmlichkeiten bringen, außerdem wäre sie völlig
unprofitabel. Ich rate Ihnen dringend, daß Sie Ihre Klientin davon überzeugen,
Mr. Holman .«
    »Es gibt nur noch zwei Details,
die mir Kopfzerbrechen verursachen«, beharrte ich.
    »Welche?«
    »Wenn Samantha Pike tatsächlich
bei Art Stillman war, als er ermordet wurde, dann muß
sich der Mörder ihretwegen Sorgen machen. Vielleicht hat er ja gehört, daß sie
ihr Gedächtnis verloren hat. Trotzdem könnte sie es jederzeit wiederfinden.«
    »Dann erweitern Sie doch Ihren
Auftrag, indem Sie Samantha während der kritischen Zeit Ihren Schutz gewähren,
Mr. Holman «, schlug er vor. »Wie ich schon sagte, bin
ich sicher, daß die Polizei Stillmans Mörder in
nächster Zukunft finden wird. Und was war der zweite Punkt?«
    »Der Skorpion, den ihr jemand
am Wochenende aufs Hinterteil tätowiert hat«, antwortete ich. »Er ärgert sie
und wird ihr ein unangenehmes Souvenir sein.«
    Bonetto grinste. »Aber vielleicht
macht er sie zu etwas Besonderem? Außerdem — wie viele Leute werden ihn schon
sehen? Doch bestimmt nicht ihr Publikum, oder?«
    Ich erwiderte sein Grinsen. »Da
können Sie recht haben. Jedenfalls werde ich es meiner Klientin in diesem Sinne
auseinandersetzen.«
    »Freut mich, daß Sie so
vernünftig sind«, sagte er. »Vielleicht sind Sie auch so freundlich, mir die
Reaktion Ihrer Klientin auf diesen Vorschlag mitzuteilen?«
    »Aber sicher«, antwortete ich.
    »Wenn Sie ausgetrunken haben,
Mr. Holman «, fuhr er fort, »wird Marty Sie nach Hause
fahren. Ich muß mich für die abrupte Art entschuldigen, mit der dieses Gespräch
zustande kam, aber Sie werden zugeben, daß es wichtig war.«
    Ich leerte mein Glas und erhob
mich. »Gute Nacht, Mr. Bonetto «, sagte ich.
    Er nickte kurz zum Zeichen, daß
ich entlassen war. Marty erwartete mich schon in der Diele und begleitete mich
zum Auto hinaus. Von Earl war weit und breit nichts zu sehen, deshalb setzte
Marty sich ans Steuer, und ich nahm neben ihm Platz.
    »Sind Sie ein Hellseher, daß
Sie die Wünsche Ihres Herrn und Meisters so voraussehen können?« rätselte ich.
    »Mr. Bonetto verliert nicht gern Zeit mit Anweisungen und Befehlen«, erläuterte Marty.
»Deshalb ist das Wohnzimmer mit einer Abhöranlage ausgestattet. Ich habe Ihnen
zugehört.«
    »Die ganze Zeit?«
    »Nur, als es um Ihre Heimfahrt
ging«, sagte er. »Mr. Bonetto zieht niemals jemanden
ins Vertrauen.«
    »Was ist denn aus Earl
geworden?«
    »Wahrscheinlich sitzt er oben
auf seinem Zimmer und bearbeitet sein Kopfkissen mit dem Messer«, meinte Marty.
»Dabei war das noch einer seiner guten Tage.«
    Er startete, und der Lincoln
schnurrte die Auffahrt hinunter. Eine Weile starrte ich in die Nacht hinaus.
    »Dieser Benny Langan und seine Mädchen«, sagte ich dann leichthin. »Was
ist das für ein alberner Trick mit diesem Skorpion?«
    »Danach sollten Sie Benny
fragen«, antwortete Marty. »Vielleicht hat er es als eine Art Psychoterror
gedacht, damit sie niemals vergessen, für wen sie einmal gearbeitet haben.«
    »Gearbeitet?« wiederholte ich.
    »Er ist ein ausgezeichneter
Lehrmeister«, sagte Marty. »Das sollten Sie doch selbst beurteilen können. So
eifrig, wie Sie bei der Sache waren, als wir hereinplatzten, müssen Sie doch
der Überzeugung sein, daß Angela jeden Cent der zweihundert Dollar verdient
hat, die Sie ihr zahlen.«
    »Da können Sie recht haben«,
sagte ich. »Und wieviel Prozent nimmt Benny von den
Einkünften seiner Mädchen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete er.
»Fragen Sie Benny danach. Oder eins von seinen Callgirls, zum Beispiel Angela,
die jetzt daheim auf Sie wartet. Das heißt, wenn sie inzwischen nicht zu einem
anderen Kunden gerufen worden ist.«
    »Wissen Sie eigentlich, Marty«,
sagte ich, »daß Sie

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