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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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beeindruckend.
    Kowalski wusste, dass er etwas nachlässig gewesen war, als er sie mit der Zahnseide stranguliert hatte. Aber ihr Puls war zu dem Zeitpunkt bereits ganz schwach ; sie war so gut wie weg. Und jetzt stellte sich heraus, dass sie offensichtlich ganz andere Pläne hatte.

    Kowalski sprang aus dem Wagen und dachte kurz nach, dann schnappte er sich die Adidas-Tasche vom Rücksitz. Schwer zu sagen, wie lange er brauchen würde, um Claudia einzuholen. Aber er wollte den Kopf nicht dalassen, damit er von irgendeinem blöden Autodieb entdeckt wurde.
    Er rannte die Zufahrt hoch, hinter dem Haus entlang und den Hügel runter; Eds Kopf hüpfte dabei die ganze Zeit in der Tasche hin und her.
    Hey, Kumpel. Das ist deine Frau.
    Claudia war eine schnelle Läuferin, selbst barfuß und im Sommernachthemd.
    Nachdem er ein paar Hinterhöfe durchquert hatte, legte er eine Pause ein, um die Tasche in einem Baumhaus für Kinder zu verstecken. Die Konstruktion war ziemlich aufwendig, es hatte zwei getrennte Eingänge und bestand aus gebeizten, glatten Bauelementen, die zu perfekt waren, als dass man sie von Hand zusammengebaut haben konnte. Die Tasche hielt ihn nur auf, und er wollte den Inhalt nicht zu sehr beschädigen.
    Kowalski suchte den Boden nach einer Waffe ab, fand, was er brauchte, hob es auf und lief hinter Claudia her.
    Gottverdammt , sie war wirklich schnell.

00:46 Uhr
    Sheraton, Zimmer 702
    W enn ich also das Zimmer durchquere und du bleibst hier auf dem Sofa sitzen, stirbst du.«
    »Innerhalb von zehn Sekunden. Mehr oder weniger.«
    »Du verarschst mich.«
    »Ich würd ja sagen, probier’s mal aus, aber es wär mir lieber, wenn du es nicht tätest. Es tut wirklich weh.«
    »Aber warum drei Meter? Ich meine, warum nicht zwei oder vier?«
    »Na ja, es ist nicht ganz leicht, sorgfältige wissenschaftliche Messungen durchzuführen, wenn du das Gefühl hast, dein Hirn explodiert gleich in deinem Schädel. Also sage ich einfach auf Grund der vorliegenden Fakten, ja, diese mikroskopische Schlinge um meinen Hals beläuft sich auf ziemlich genau drei Meter.«
    Jack dachte darüber nach.
    »Warte mal. Man arbeitet in einem Labor ja nicht allein. Können dir deine Kollegen nicht helfen? Um diesen verhängnisvollen Fehler im Programm zu beheben? Ich weiß nicht … dir eine Bluttransfusion verpassen?«
    »Sie sind alle tot. Darum habe ich Irland verlassen.«
    Kelly sah ihn an, und ihre Augen forderten ihn auf, verdammt noch mal die Klappe zu halten und zuzuhören.
Denn das hier ist nicht grade ein leichter Vortrag, also wäre es nett, wenn du aufhörst, mir Fragen zu stellen und mich reden lässt.
    Das war es zumindest, was Jack in ihren Augen sah. Er kannte diesen Blick nur zu gut. Theresa hatte ihn früher auch draufgehabt.
    »Mir war immer klar, dass es in meiner Branche einen gefährlichen Konkurrenzkampf gibt«, fuhr sie fort. »Offiziell gehören wir nicht zur Regierung, aber wir sind auch nicht unabhängig. Was wir alles an Geheimhaltungsvereinbarungen unterschreiben müssen, das glaubst du nicht. Und man verlangt von uns, endlose Seminare zur Laborsicherheit zu besuchen. Aber das alles nützt dir einen Scheißdreck , wenn fünf Gangster in Aramidfaser-Anzügen und mit Rambo-Messern eines Morgens in dein Labor stürmen und anfangen, deinen Arbeitskollegen die Kehle aufzuschlitzen.« Sie seufzte. »Wer zum Geier diese Typen auch waren, sie wollten die Mary Kates und unsere ganzen Forschungsunterlagen. Zwei von uns ließen sie am Leben, um alles zusammenzutragen – meine Wenigkeit und meinen Chef. Er schaffte es, ein Selbstzerstörungsprogramm auf unserem Server zu aktivieren, aber sie kriegten es spitz, stoppten es und hackten ihm wegen mangelnder Unterstützung die Hand ab. Ich habe keine Ahnung, ob er noch lebt oder schon tot ist.«
    »Und du?«
    »Ich bin aus dem Fenster gesprungen und weggerannt.«

    »Und wie...«
    »Wie sind die Mary Kates in mein Blut gekommen? Ein Laborunfall. Als wir attackiert wurden, hatte jeder von uns schon eine ordentliche Menge dieser kleinen Scheißkerle in seinem Organismus. Das war einer dieser Punkte, die wir, na ja, versucht haben zu verbessern.«
    »So kam es also zu dieser verhängnisvollen Fehlfunktion, und der Satellit war immer noch auf euch gerichtet.«
    »Genau.«
    »Und seitdem warst du nicht mehr alleine?«
    »Großartig, was?«
    Sie legte ihren Kopf auf seinen Unterarm. Ihre Haut war weich und warm.
    »Lass mich noch eins sagen, bevor wir weitermachen: Du brauchst mir

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