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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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miteinander. Ein paar Nachzügler, die nicht heimfahren wollten, machten sich auf dem Boden im Wohnzimmer breit, und Vanessa und J. J. gesellten sich zu ihnen: Er küsste sie eine Weile. Befummelte ihre Titten. Und versuchte sie weiter unten anzufassen, aber sie lenkte seine Aufmerksamkeit weiter auf ihre Titten.
    Am nächsten Morgen, als alle noch schlafend auf dem Boden lagen, summte J.J.’s Handy. J.J. fühlte sich
wie der Größte, weil er endlich die unberechenbare Vanessa Reardon ins Bett bekommen hatte. Währenddessen wurde Vanessa fast krank vor Angst. Was sollte sie als Nächstes tun? Sie konnte nicht ewig bei ihm bleiben. Und sie musste auf die Toilette, und zwar sehr, sehr dringend. Und nicht bloß pinkeln. Aber das Badezimmer war mehr als drei Meter entfernt, in einer ganz anderen Ecke der Wohnung.
    J.J. klappte das Handy zu.
    »Ken«, flüsterte er.
    Ihr Ex.
    »Was?«, fragte Vanessa.
    »Ken ist tot. Donna hat ihn im Badezimmer gefunden. Er ist verblutet.«
    J. J. verlor die Beherrschung. Er hielt die Hände vors Gesicht und weinte. Vanessa verstand nicht. Ken? Tot? Der Scheißkerl war nur vierundzwanzig Jahre alt. Drogen kamen nicht in Frage. Ken war sauber wie sonst was. Sie war am gestrigen Abend mit ihm zusammen gewesen und …
    Moment.
    Nein. Das konnte nicht sein. Die Mary Kates wurden nicht auf diese Weise übertragen. Sie mussten direkt injiziert werden. Um sich über den Speichel zu übertragen, hätten sie sich mit beispielloser – und unaufhaltsamer – Geschwindigkeit vermehren müssen.
    Es sei denn, der Boss hatte das Programm verändert.
    Scheiße. Das war es, was er getan hatte. Dieses durchgeknallte Arschloch.
    In diesem Moment konnte sie zum ersten Mal einschätzen,
wie tief der Boss gesunken war. Die Sache betraf nicht nur sie. Es betraf alle Personen, die sie liebte. Oder begehrte. Oder küsste.
    Während sie noch ihren Gedanken nachhing, schleppte J.J. sich aus dem Bett und schlurfte ins Bad. Sie achtete nicht darauf. Warum sollte sie auch? Die Leute gingen ständig aufs Klo. Für Männer war das morgendliche Pinkeln -
    Und dann fiel es ihr ein.
    »J. J.«, rief sie.
    Keine Antwort. Sie stand mit kribbelnden Beinen auf und stolperte über die schlafenden Körper ins Badezimmer. Sonst war noch niemand wach. Sie hörte, dass auf der anderen Seite der Tür Wasser lief. Sie lehnte sich dagegen. Das Bad war nicht besonders groß. Es waren bestimmt nicht mehr als drei Meter, die sie von J.J. trennten, der wahrscheinlich am Waschbecken stand, sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte und versuchte, sich die Tränen abzuwaschen. Das muss dir nicht peinlich sein, wollte sie ihm sagen. Vor allem nicht vor mir. Der Frau, die deinen besten Freund getötet hat.
    »J. J.«
    Nichts.
    Und dann traf sie die schreckliche Erkenntnis, und sie stieß die Tür auf und sah J. J. auf den kalten Fliesen und das ganze Blut.
    Überall.

4:39 Uhr
    Vine Street Expressway/II-676 West
    Die Taxifahrt verbrachte der Boss damit, über sie nachzudenken. Er war froh, dass sie so lange überlebt hatte. Sie war schon immer sehr erfinderisch gewesen, hinter ihrer Fassade aus akademischer Unbeholfenheit. Er hatte gewusst, dass sie die Sache bis zum Ende durchziehen würde. Mit zwei Wochen hätte er allerdings niemals gerechnet. Vanessa musste Zugang zu einem wahrhaft unerschöpflichen Quell an Einfallsreichtum gehabt haben.
    Das Handy in seiner Jackentasche summte. Er zog es aus der Tasche und klappte es auf. Es war seine Kontaktperson im CI-6. Die Frau, die er vor sechs Monaten getroffen hatte, als er für seine Forschungseinrichtung unterwegs gewesen war. Damals, als er noch mit dem Heimatschutz angebändelt hatte und ihnen ein paar hübsche Spielereien und den üblichen Schnickschnack präsentiert hatte.
    Sie war dort für die Einkäufer zuständig.
    In welchem »Pet Shop Boy«-Song ging es noch mal um Intelligenz und Aussehen und darum, jede Menge Kohle zu machen? Nun, er hatte die perfekten Killermaschinen. Sie hatte die Kontakte. Es war klar, dass jede Menge Kohle dabei herausspringen würde.
    Dank Nancy. Seiner kleinen Doppelagentin im Einkauf. Während sie nach außen hin so tat, als würde sie diese geheimnisvolle »Kelly White« aufspüren,
organisierte sie in Wirklichkeit eine Art Auktion. Nancy mit dem Schmollmund. Sie war keine Vanessa, aber … hey, er konnte der armen Nancy nicht vorwerfen, dass sie keine Irin war. Niemand ahnte, dass das der Hauptgrund war, warum er die Forschungseinrichtung dort angesiedelt

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