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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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Denn das wäre Ehebruch.
    Die Menschen waren schon lustig.
    Aber warum sollte Happy Jack dort hingehen? Er trifft eine klasse Blondine, wird fast zu Tode gewürgt und fährt dann zu einem Nachtclub für Wichser?
    Es sei denn …
    Es sei denn, er wollte nicht allein sein.
    Es sei denn, er wusste, dass etwas Schlimmes passierte, sobald er allein war.
    »Dritte und Spring Garden«, sagte Kowalski zum Fahrer. »Gibt es zufällig eine Pauschale von hier dorthin?«

Null Uhr
    Das Dublin in ihrem Kopf (Fortsetzung)
    O h ja, sie traf ein paar Vorkehrungen, bevor sie ihn zur Rede stellte. Das war keine leichte Entscheidung. Zunächst verschaffte sie sich eine neue Identität, mit Hilfe eines Mädchens, das sie als Kind gekannt hatte und das an einem Hirntumor gestorben war. Kelly Dolores White. Ausgestattet mit einem neuen Geburtsdatum, war es für Vanessa nicht schwer, sich aus Kellys Überresten eine neue Identität aufzubauen. Als Erstes war der Führerschein dran. Das hieß, sie musste erneut die gefürchtete Prüfung absolvieren. Sie bestand. Anders als beim ersten Mal, als sie durchgefallen war und fast ein Jahr auf eine zweite Chance hatte warten müssen. Als Nächstes kamen die Kreditkarten an die Reihe; und Kelly Dolores White, seit fast siebzehn Jahren tot, hatte einwandfreien Kredit. Die beiden Dokumente verwendete sie, um einen Pass zu bekommen, das Maß aller Dinge, wenn es darum ging, die eigene Identität zu beweisen. Wenn Vanessa verschwinden musste, würde aus ihr einfach Kelly White werden.
    Inzwischen, sie konnte nicht anders, ging sie auf Distanz. Denn wie sollte man so tun, als ob man jemanden liebte, wenn man ihn in Wirklichkeit vernichten wollte?
    Der Boss wusste, dass irgendwas auf ihn zukam – dass sich hinter seinem Rücken etwas zusammenbraute
. Er rief an. Und rief an. Und rief an. Und schaute vorbei, unangemeldet. Später dann rief er erneut an, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war.
    Sie erklärte ihm, dass sie einfach etwas Freiraum brauchte.
    »Freiraum«, sagte er.
    »Genau. Nur etwas Freiraum.«
    »Um andere Leute zu treffen.«
    »Nein. Überhaupt nicht.«
    »Freiraum«, wiederholte er.
    Eilig sammelte sie ein paar Sachen zusammen: Memory Stick, Unterlagen und Proben von »Proximity«. Jeweils ein Exemplar davon steckte sie in ein Päckchen und schickte es anonym an das Hauptquartier des MI5 – im Thames House in London. Jeweils ein weiteres packte sie in ihre Reisetasche; die, die sie überall mit hinnahm. Die mit Kelly Dolores Whites Führerschein, ihren Kreditkarten und ihrem Ausweis.
    Dann, als sie es nicht mehr aushielt, arrangierte sie ein Essen mit ihm im La Stampa. Dasselbe Restaurant wie bei ihrer ersten Verabredung. Sie bestand darauf, dass er den Zackenbarsch bestellte.
    Und als der Pinot Noir eingeschenkt wurde, sagte sie zu ihm: »Du wirst dieses Projekt nicht zu Ende bringen.«
    Er konnte sie nur anstarren.
    Sie fuhr fort: »Woran wir gearbeitet haben und was du mir erzählt hast, sind zweierlei Dinge. Ich dachte, ich würde dir dabei helfen, ein Hilfsmittel zu entwickeln, das Leben rettet. Aber du arbeitest an einer
Waffe, die tausende mit einem Knopfdruck töten kann. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Ich habe die Finanzen überprüft, Matt. Wir sind keine geheime Forschungseinrichtung des MI5. Wir sind Verbrecher. Du willst das Ding, wenn es fertig ist, an den Meistbietenden verkaufen. Du hast sogar jemanden in der amerikanischen Regierung, der dir dabei helfen will. Bloß, ich werd dich davon abhalten. Euch beide.«
    »Wirklich«, sagte er.
    »Der MI5 hat alle Beweise, die er braucht, Matt. Das Spiel ist aus.«
    »Interessant«, erwiderte er.
    Der Pinot Noir ruhte in ihren Gläsern, unangetastet.
    » Du bist also fertig?«, fragte er.
    Vanessa nickte misstrauisch. Was wollte er jetzt tun? Sie einfach weiter anstarren?
    Matt, der Boss – beides falsche Namen; Gott allein wusste, mit was für einem Namen er geboren worden war – knallte etwas auf den Tisch. Einen dicken Briefumschlag. Vanessa erkannte die Handschrift darauf sofort.
    Es war der Umschlag mit den Beweisen, den sie an den MI5 geschickt hatte. Abgestempelt, aber nicht zugestellt. Aus dem Briefkasten entwendet. Wie hatte er das ahnen können?
    »Und ich weiß von dem Virus, den du auf den Rechner geladen hast«, sagte er.
    Eine Stunde vor dem Essen, mit einer Disc, die sie auf dem Schwarzmarkt gekauft hatte – einen superaggressiven Datenvernichter. Sie hatte sie in jedes Laufwerk
im Labor

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