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Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO

Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO

Titel: Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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antworte ich. »Biegen Sie hier oben einfach links ab.«
    Der Taxifahrer murmelt etwas vor sich hin, tut aber wie geheißen und biegt in den Wohnwagenpark Lake View Mountain ein. Während einige Parkanlagen für Mobilheime wie das Altenheim in Florida, in dem meine Großmutter die Winter verbringt, wirklich schön sind, mit Swimmingpools und Shuffleboardfeldern, ist dieser hier entschieden verkommen. Die Wohnwagen sind rostig, die Vordächer eingesackt und die meisten von ihnen könnten mindestens drei Anstriche mit frischer Farbe gebrauchen. Ganz zu schweigen davon, dass es keinen »Seeblick « und auch keinen »Berg« gibt. Was nicht weiter überraschend ist, da wir uns mitten in der Wüste befinden, denke ich, aber wenn ihr mich fragt, ist der Name Lake View Mountain trotzdem definitiv irreführende Werbung.
    »Halten Sie hier an«, verlange ich, als der Fahrer an der Fifth Avenue vorbeifährt. (Die nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihrem Gegenstück in New York City hat, wie ich wahrscheinlich nicht hinzuzufügen brauche.) »Ich steige aus.«
    Der Wind fegt Staub und Abfall rund um das Taxi und ein räudig aussehender Hund nähert sich dem Wagen mit gebleckten Zähnen. Ich halte Ausschau nach seinem Besitzer, aber es ist niemand zu sehen. Der Park sieht vollkommen verlassen aus. Ausgestorben. Hoffentlich liegt das nicht daran, dass ein hungriger Vampir vorbeigekommen ist. Ich blicke zum Himmel auf - es wird schon dunkel. Ich wäre wirklich gern früher hier gewesen.
    »Sind Sie sicher, dass Sie aussteigen wollen?«, fragt der Taxifahrer, der jetzt eher besorgt als verärgert wirkt. Sein Blick huscht von einem fleckigen Fenster zum anderen. »Dieser Park sieht nicht gerade sehr sicher aus.«
    Er hat recht, das tut der Park wirklich nicht, und zum tausendsten Mal wünsche ich mir, Rayne hätte mich begleitet. Selbst wenn ihre Jägerkräfte bloßes Getue sind, wie sie behauptet (und ich glaube das keine Sekunde lang), wäre sie zumindest eine gute moralische Unterstützung gewesen - wo sie doch der Typ Mädchen ist, der vor nichts Angst hat. Zumindest hat sie ein wenig Kampftraining gehabt, falls es zu einer Notsituation kommen sollte.
    Aber sie ist nicht hier und ich muss das akzeptieren – es schlucken und ausnahmsweise ein Mal im Leben mutig sein. Ich meine, Gott, es ist kein Wunder, dass Magnus mich immer wie ein kleines Kind behandelt - ich habe in Situationen wie dieser praktisch Angst vor meinem eigenen Schatten. Ich muss ihm beweisen, dass er sich irrt - ich muss allen beweisen, dass sie sich irren. Ihnen zeigen, dass ich tüchtig und selbstbewusst bin und ganz allein den Zirkel vor einem bösen Vampir retten kann. Dass ich vielleicht sogar Magnus' Leben retten kann.
    »Warten Sie einfach auf mich, okay?«, frage ich und schiebe noch einen Zwanziger durch den Schlitz für das Geld. Der Fahrer nickt geistesabwesend, wobei er sich immer noch mit besorgten Augen umschaut. Ich seufze, steige aus dem Taxi, schließe die Tür hinter mir und gehe die Fifth Avenue hinunter, auf Sashas Wohnwagen zu. Das kann nicht gut gehen.
    Die letzten Überreste der Sonne gleiten anmutig hinter den Horizont, was meine Stimmung nicht gerade hebt, während ich den Hauptweg durch die Anlage entlanggehe. Ich kann niemanden sehen, spüre aber tausend Augen, die mich hinter geschlossenen Vorhängen aus den Wohnwagen ansehen, an denen ich vorbeigehe, und die feinen Härchen in meinem Nacken stellen sich auf. Ich balle die Hände zu verkrampften Fäusten, damit sie nicht zittern, und versuche, mir einzureden, dass es keinen Grund für meine Nervosität gibt. Diese Leute sind also arm - das macht sie noch nicht gefährlich. Aber es liegt etwas in der Luft, das es mir sehr schwer macht, an meine Beschwichtigungsversuche zu glauben.
    Ein Schwarm Geier kreist über mir, was meine Nervosität nur verstärkt. Ich stelle mir vor, wie sie darauf warten, dass ich umfalle, damit sie hinabstürzen und sich ihr Abendessen holen können. Sie würden an meiner Haut reißen und mir die Augen auspicken, bis nur noch so viel übrig wäre, wie man gerade für eine Identifikation anhand zahnärztlicher Unterlagen benötigt, falls mich hier draußen am Ende der Welt überhaupt jemand findet.
    Plötzlich kommt mir der Gedanke, dass ich Rayne zumindest hätte genau sagen sollen, wo ich hinwollte, sodass sie Hilfe hätte rufen können, sollte ich aus irgendeinem Grund nicht binnen angemessener Frist zurückkehren. Wobei sie das wahrscheinlich nicht einmal

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