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Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Titel: Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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führten sie quer durch den Wald – sie rannte, und ehe sie sich versah, stand sie vor der Höhle. Draculas Gefängnis. Allein bei dem Gedanken schauderte Elisa – aber etwas zog sie unwiderstehlich an. Nahezu blind tastete sie sich durch die Höhle, bis ein schwaches Glühen die Finsternis durchbrach. Es kam aus der kleinen Kammer. Elisa folgte dem Licht und blieb im Eingang stehen: Die Zeichnungen an der Felswand erfüllten das Dunkel mit Licht.
    Vorsichtig bewegte Elisa sich darauf zu. Wie bei den vorherigen Malen schienen die Bilder zu tanzen. Elisa trat auf eines zu, das zwei verschlungene Hände zeigte. Sie betrachtete das Bild versonnen und strich mit den Fingerspitzen über den bemalten Fels. Diesmal hieß sie das Verrücken ihrer Welt mit jeder Faser des Herzens willkommen.
    Musik erklang. Elisa schlug die Augen auf. Dutzende kostbar gekleidete Paare glitten mit wirbelnden Kleidern über ein Tanzparkett. Allein der Anblick vermittelte Schwindel, aber Elisa spürte nur Neugierde und Freude. Dieser Abend war etwas Besonderes, aber sie war unfähig, zu sagen, warum. Etwas in ihr spürte es; warme, süße Vorfreude.
    Sie war nicht sonderlich überrascht, dass sie ebenfalls ein Ballkleid trug. Der schwere Stoff raschelte um ihre Beine – die Farbe war gut gewählt: ein tiefes Weinrot, passend zu ihrem dunklem Teint und den schwarzen Locken.
    „Tanz mit mir, Prinzessin!“, lachte jemand, und schon hatte derjenige ihre Hand gefasst und sie auf die Tanzfläche gezogen. Er wirbelte sie herum, und sie blickte in ein lachendes, jungenhaftes Gesicht. Sie hatte es schon einmal in ihren Träumen gesehen: Es war Vlad, der da so unbekümmert mit ihr tanzte. Sein Lächeln erstrahlte so verführerisch wie in ihrer Erinnerung, und sie ließ sich von seiner Freude anstecken. Für einige Sekunden vergaß sie alles um sich herum, tanzte und ließ sich beschwingt von Vlad inmitten der anderen Tänzer drehen.
    Doch dann, für einen winzigen Moment, teilte sich der wirbelnde Kreis, und Elisa begegnete der tiefen Ausstrahlung eines Augenpaares. Mircea erwiderte ihren Blick ruhig, und für einen Wimpernschlag stand die Welt still. Auf diesen Augenblick hatte sie gewartet. Elisa wusste, dass Elisabeth zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte, dass dieser eine Blick ihr Leben verändern würde, aber Elisa war sich bewusst, was er bedeutete. Dieser eine Blick veränderte die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.
    Vlad hatte davon nichts mitbekommen. Er drehte Elisa ein weiteres Mal im Takt der Musik, und die Reihe der Tänzer schloss sich wieder. Elisa versuchte immer wieder vergeblich, Mircea in der Menge auszumachen.
    Als die Musik endete, löste Elisa sich von Vlad. Er musterte sie besorgt. „Stimmt etwas nicht?“
    Elisa bemühte sich, entschuldigend zu lächeln. „Mir ist heiß – ich möchte kurz an die frische Luft.“
    „Ich kann Euch doch begleiten.“
    Sie schüttelte hastig den Kopf. „Nein … wirklich nur einen Moment“, wehrte sie ab und drehte sich um. Elisabeth kannte den Weg hinaus aus dem Festsaal, und Elisa vertraute ihr einfach. Tatsächlich fand sie sich kurze Zeit später in einem Garten wieder. Irgendwo hinter ihr setzte die Musik erneut ein, aber Elisa konzentrierte sich viel zu sehr darauf, die nächtliche Luft einzuatmen, die kühl ihre Lungen füllte, als der Melodie zu lauschen.
    Mit weichen Knien ließ sie sich auf eine Steinbank sinken. Um sie herum standen sorgfältig gepflanzte Rosenbüsche und erfüllten die Nacht mit schwerem, süßem Duft.
    Schritte knirschten auf Kies. Sie wusste, dass er es war, noch bevor sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Ihr solltet nicht ohne Mantel hier draußen sitzen“, sagte Mircea und trat hinter sie. Elisa senkte den Kopf. Seine Nähe, seine Wärme – etwas in ihr wollte sich umdrehen und ihn berühren, aber dies war nicht ihr Leben. Dieses Leben gehörte Elisabeth und diese kannte Mircea noch nicht auf diese Weise.
    Sie spürte warmen Stoff, der um ihre Schultern gelegt wurde und noch Mirceas Hitze ausstrahlte.
    „Das solltet Ihr nicht tun“, murmelte sie. „Was ist mit Euch?“
    Mirceas Hände legten sich um ihre Oberarme, und sein Mund streifte ihr Ohr. „Ich trage genug Hitze in mir. Aber ich danke Euch für Eure Sorge.“
    Elisa schauderte und schloss die Augen. „Das spüre ich“, murmelte sie, und wirklich, es schien, als würde Mircea hinter ihr sein ganz eigenes Feuer ausstrahlen, das sie berührte und verzehrte.
    Plötzlich lagen seine

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