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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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es in dem Buch ging? Oder Updike kapierte es nicht. War das möglich? Dass ein Schriftsteller gar nicht richtig schnallte, was er da eigentlich schrieb?
    Egal, er stand auf die schicken Miezen von Georgetown. Sie rochen so gut, sahen wirklich gut aus, redeten gut. Die Frauen von Georgetown , na, das wär’ doch mal ein prima Buchtitel, vielleicht sogar für Johnny U.
    Ach, was sollte es, er vertrieb sich ja doch nur die Zeit. Auf der Fahrt von Maryland hierher hatte er U2 gehört, und Bono hatte irgendwas davon gejault, dass er eine gewisse Zeit im Kopf seiner Geliebten zubringen wollte, Sullivan fragte sich − mal ganz abgesehen von diesem ganzen schmalzigen, irischen Romantikkram −, ob das wirklich so eine tolle Idee war. Wollte er Caitlin in seinem Kopf haben? Auf gar keinen Fall. Wollte er in ihrem sein? Nein. Weil er sich nämlich in leeren Räumen nicht besonders wohl fühlte.
    Wo, zum Teufel, war er eigentlich?
    Ach ja, Thirty-first Street. Nicht weit von der Blues Alley, die um diese Tageszeit ziemlich einsam und verlassen dalag, ganz im Gegensatz zu den Nächten, wenn die Clubs in diesem Stadtteil ihre Tore öffneten und die Massen angeströmt kamen. Jetzt hörte er James McMurtry und die Heartless Bastards. Die CD gefiel ihm so gut, dass er nach dem Einparken noch ein paar Minuten länger in seinem Wagen sitzen blieb.
    Schließlich stieg er doch aus, streckte die Beine und sog die gar nicht so sehr stinkende Stadtluft ein.

    Ob du willst oder nicht, ich komme. Er beschloss, durch die kleine Stichstraße bis zur Wisconsin Avenue zu gehen und sich die Damen dort ein bisschen näher zu betrachte. Vielleicht könnte er ja eine davon irgendwie in die kleine Gasse locken. Und dann? Zur Hölle noch mal, wonach ihm eben zumute war. Er war Michael Sullivan, der Schlachter von Sligo, und wenn es überhaupt ein durchgeknalltes Arschloch auf dieser durchs Weltall torkelnden Kugel aus Stein und Gas gab, dann ihn. Wie ging noch mal dieser Satz, der ihm so gut gefiel? Drei der vier Stimmen in meinem Kopf sagen: Mach es.
    Die Stelle, wo die Gasse von der Thirty-first Street abzweigte, war in fahlgelbes Licht getaucht, das aus einem Spaghetti-Laden namens Ristorante Piccolo auf die Straße fiel. Viele der angesagten Läden in der M-Street, die parallel zu der Gasse verlief, hatten hier ihre Lieferanteneingänge.
    Er kam am Hintereingang eines Steakhauses vorbei, dann an einem französischen Bistro und an einem qualmenden, schmierigen Burgerladen.
    Da betrat ein Typ die Gasse, dann noch einer, und beide kamen sie auf ihn zu.
    Was, zum Teufel, war denn das?
    Was ging denn hier ab?
    Aber eigentlich wusste er genau Bescheid, oder etwa nicht? Sein Weg war zu Ende. Endlich war ihm irgendjemand mal einen Schritt voraus, anstatt immer nur hinterher. Kurze Ledermäntel. Breitschultrige, massige Typen. Definitiv keine Georgetown-Studenten, die eine Abkürzung zum Steak & Brew nahmen.
    Er wandte sich wieder in Richtung Thirty-first Street und entdeckte noch zwei solcher Typen.

    Fehler.
    Großer Fehler.
    Seiner.
    Er hatte John Maggione Jr. unterschätzt.

86
    »Mr Maggione schickt uns«, rief einer der Hünen, die von der Wisconsin Avenue her mit stolzen, arroganten Schritten auf Michael Sullivan zukamen. Die Kerle hatten ihren Gang beschleunigt, und er saß in der Falle. So viel zum Thema Heimlichtuerei und Intrige, ganz zu schweigen davon, dass ein paar dieser Schlägertypen schon die Waffe in der lässig seitlich des Körpers baumelnden Hand hatten, und dass der Schlachter, abgesehen von dem Skalpell im Stiefelschaft, nicht bewaffnet war.
    Niemals konnte er mit allen vieren fertig werden, nicht mit einer Klinge. Nicht einmal dann, wenn er eine Kanone dabei hätte, wahrscheinlich. Also, was konnte er jetzt machen? Sie fotografieren?
    »Ich habe mich unklar ausgedrückt, Schlachter-Geselle. Mr Maggione will dich nicht sprechen«, sagte ein älterer Kerl. »Er will bloß, dass du verschwindest. Je früher, je besser. Zum Beispiel heute. Meinst du, du könntest Mr Maggione diesen Gefallen tun? Ich wette, das kannst du. Dann suchen wir deine Frau und deine drei Kinder und lassen sie auch verschwinden.«
    Michael Sullivans Hirn arbeitete auf Hochtouren und spielte jetzt sämtliche Kombinationen und Möglichkeiten durch.
    Vielleicht konnte er wenigstens einen erledigen, das Großmaul. Dann wäre es keine totale Niederlage. Ihm ein für alle Mal die hässliche Fratze stopfen. Ihm ein paar üble Schnitte verpassen.
    Aber was war mit den

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