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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Herzanfall bekommen. »Du bist doch verrückt ! Du bist ein Irrer !«, kreischte er, als sie vom Parkplatz fuhren.

    Es hätte nicht viel gefehlt und Sullivan hätte mitten auf der Straße angehalten. Brüllte Junior ihn tatsächlich an, als wäre er nur eine billige Aushilfskraft?
    »Hey, ich will mit dir nicht über meinen Geisteszustand diskutieren. Ich bin ein Profikiller, also bin ich vermutlich schon ein kleines bisschen verrückt. Es wird doch sogar von mir erwartet, dass ich verrückt bin, oder? Ich habe bislang achtundfünfzig Menschen umgebracht.«
    »Du zerhackst Menschen in kleine Stücke«, sagte Maggione. »Du bist ein unberechenbarer Irrer. Du hast einen meiner Freunde umgebracht, weißt du noch?«
    »Ich führe meine Aufträge pünktlich aus, jedes Mal. Kann schon sein, dass der eine oder andere der Ansicht ist, dass ich dabei ein bisschen zu gründlich vorgehe. Aber diesen einen Gedanken, den solltest du festhalten, dass ich die Menschen in kleine Stücke hacke.«
    »Was, zum Teufel, redest du da? Du bist doch nicht so verrückt. So verrückt ist niemand!«
    Schon erstaunlich mitzukriegen, wie Maggiones Hirn arbeitete, beziehungsweise nicht arbeitete. Aber trotzdem, Junior war ein eiskalter Killer, darum musste er selbst vorsichtig sein. Keine Fehler jetzt.
    »Nur, damit wir uns richtig verstehen«, sagte Michael Sullivan. »Wir fahren jetzt zu einem Anleger am Hudson River. Wenn wir da sind, werde ich ein paar Fotos für deine Spaghettifresser-Freunde machen. Als unmissverständliche Warnung, dass sie mich und meine Familie in Ruhe lassen sollen. Ich hoffe, sie kapieren das.«
    Dann legte Sullivan den Finger auf die Lippen. »Und jetzt bist du still«, sagte er. »Du fängst beinahe an, mir ein bisschen leidzutun, Junior, und das will ich nicht.«
    »Ist mir doch egal, was du willst, aaaah «, sagte Maggione,
weil Sullivan ihn mit einem Klappmesser in den Bauch gestochen hatte. Er hatte es bis zum Heft hineingestoßen und langsam wieder herausgezogen.
    »Das war bloß der Anfang«, sagte er mit merkwürdiger Flüsterstimme. »Ich mache mich bloß ein bisschen warm.«
    Dann deutete der Schlachter eine kleine Verbeugung an. »Ich bin nämlich tatsächlich so verrückt.«

101
    Sampson und ich hatten uns mittlerweile wieder in Johns Auto gesetzt und warteten auf die Rückkehr des Schlachters zu dem Haus in Montauk. Wir zählten die Minuten. Früher oder später musste er zurückkommen, bis jetzt war er noch nicht aufgetaucht, und Sampson und ich waren müde, durchgefroren und, um ehrlich zu sein, enttäuscht.
    Gegen halb acht ließ sich ein Pizzabote von Papa John’s sehen. Aber kein Sullivan, kein Schlachter, keine Erlösung in Sicht, nicht einmal eine Pizza für uns.
    »Lass uns über irgendetwas reden«, sagte Sampson. »Damit wir nicht die ganze Zeit ans Essen denken. Und an die Kälte.«
    »Hab schon die ganze Zeit, während ich hier sitze und mir den Arsch abfriere, an Maria gedacht«, sagte ich, während wir zusahen, wie der langhaarige Pizzabote kam und wieder ging. Ich hatte schon daran gedacht, dass Sullivan seiner Frau vielleicht mit Hilfe eines solchen Typen eine Nachricht zukommen lassen konnte. War das soeben geschehen? Wir könnten nichts daran ändern. Aber war es soeben geschehen?
    »Überrascht mich nicht, Schätzchen«, sagte Sampson.
    »Was in den letzten Monaten alles passiert ist, hat eine Menge Erinnerungen aufgewühlt. Ich hatte eigentlich gedacht, ich hätte genug getrauert. Aber vielleicht stimmt das nicht. Das glaubt jedenfalls meine Therapeutin.«
    »Du warst ja damals für zwei Kleinkinder verantwortlich. Vielleicht hattest du einfach zu viel um die Ohren und zu wenig Zeit zum Trauern. Ich weiß noch, dass ich dich abends manchmal besucht habe. Du hast anscheinend niemals geschlafen.
Hast irgendwelche Mordfälle bearbeitet. Hast versucht, Papa zu sein. Du hattest so eine Gesichtslähmung, weißt du noch?«
    »Jetzt, wo du’s erwähnst.«
    Nach Marias Tod hatte ich für eine Weile unter recht unangenehmen Gesichtszuckungen gelitten. Ein Neurologe am Johns Hopkins Hospital hatte mir gesagt, dass sie wieder verschwinden oder aber mir auf Jahre bleiben konnten. Es dauerte dann nur gut zwei Wochen und erwies sich sogar als ziemlich hilfreich bei der Arbeit. Jagte den in Untersuchungshaft sitzenden Ganoven, die ich verhören musste, eine Heidenangst ein.
    »Damals wolltest du Marias Mörder unbedingt fangen, Alex. Dann hast du dich wie besessen auf andere Mordfälle gestürzt.

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