Blood Empire - Biss zur Auferstehung
aufmerksam.
"Da ist was los!", meinte der Beamte auf dem Beifahrersitz und wollte zum Funkgerät greifen.
Ein Motorrad brauste heran.
Der Fahrer schleuderte etwas.
Es prallte von der harten Frontscheibe des Steifenwagens herunter. Spinnenförmig zogen sich Risse durch das Glas.
Die Cops verloren eine Schrecksekunde, als sie sahen, >was> da über die Motorhaube rollte.
Eine Army-Handgranate.
Es war das letzte, was sie sahen.
Der Wagen ging in hellen Flammen auf. Die Explosion war mehrere Häuserblocks weit zu hören.
Flammen schossen meterhoch empor.
Für die beiden Cops gab es keine Chance.
Der Motorradfahrer hatte sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Er nahm den Helm ab, um sich das Schauspiel besser ansehen zu können. Ein triumphierendes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Seine Kumpane traten unterdessen auf den Obdachlosen ein, der das Pech gehabt hatte, sich gerade zu dem Augenblick auf der Straße befunden zu haben, als die Nazi-Schwadron aufgetaucht war. Er bewegte sich schon längst nicht mehr. Sein Körper wirkte wie eine Puppe. Wie ein Übungsdummie bei den Probeeinsätzen der Feuerwehr. Eine Blutlache ergoss sich auf den kalten Asphalt.
Scheiben zersprangen.
Weitere Wagen hielten in der Nähe. Einige parkten so, dass der Zugang für andere Verkehrsteilnehmer absichtlich verhindert wurde. Sollten die Cops doch zu Fuß gehen, wenn sie den Weg hier her überhaupt fanden...
Die ersten Brandsätze zündeten. Flammen schlugen aus den Räumen des Obdachlosenasyls. Schreie gellten durch die Nacht.
Panik breitete sich sowohl unter den Mitarbeitern als auch unter den betreuten Obdachlosen aus.
Das Feuer war schnell. Bald züngelte es aus jedem der ErdgeschossFenster heraus. An den Fenstern des zweiten Stocks standen einige Personen, die verzweifelt auf Rettung warteten.
Aber die Meute der Kahlköpfe hatte nur Hohn und grausamen Spott für sie übrig.
Aus den Erdgeschossfenstern sprang ein Mann. Sein Mantel hatte schon Feuer gefangen. Hart kam er auf dem Boden auf, doch er rappelte sich wieder auf.
Einer der Kahlköpfe hatte einen Benzin-Kanister in der Hand, mit dessen Inhalt er die Treppenstufen am Eingang des Asyls getränkt und dann angezündet hatte, so dass dort jetzt eine Flammenwand stand. Niemand konnte mehr hinaus.
Den Rest des Benzins goss er über den Mann mit dem angebrannten Mantel.
Die Flammen schossen hoch empor.
Der Mann schrie, rannte wie eine Fackel durch die Nacht, während die Meute johlte.
Dicker, schwarzer Qualm kroch jetzt aus einem der Fenster heraus. Offenbar hatten sich die Flammen zu etwas vor gefressen, was zu einer starken Rauchentwicklung führte. Ein Umstand, der die Zahl der Todesopfer mit Sicherheit erhöhte. Immer wieder waren Schreie aus dem brennenden Inferno heraus zu hören.
"Brennen soll's das unnütze Pack!", rief einer der Neo-Nazis. "Weg mit ihnen!"
*
Chase Blood näherte sich dem Obdachlosenasyl über eine Nebenstraße, die schließlich in einen Hinterhof mündete. Flammen schlugen aus dem Haus. Die Fackeln mehrerer Dutzend Neo-Nazis flackerten. Sie standen da und warteten auf diejenigen, die sich über die Feuerleitern aus dem Asyl retten wollten.
Gnadenlos prügelten sie mit Baseballschlägern auf sie ein. Manche von ihnen hielten sie fest, quälten sie mit den Fackeln, sengten sie unter dem Gelächter der Meute brutal an.
Chase stellte seine Harley an einem Platz ab, den er für einigermaßen geschützt hielt. Die Stelle war hinter ein paar Müllcontainern gelegen. Chase hoffte, dass bis hier weder die Nazis noch die Flammen kamen. Dann ging er ohne Eile auf den Ort des Geschehens zu. Gleich den ersten der Kahlköpfe packte er sich.
Mit einem kräftigen Druck brach er ihm das Genick.
Ein erstauntes Röcheln, das war alles, was er noch herausbrachte. Chase packte den Körper des Kahlkopfs und schleuderte ihn mit gewaltiger Kraft den anderen entgegen. Schwer fiel der Tote auf den Asphalt, klatschte regelrecht darauf und blieb dann in einer so eigenartig verrenkten Haltung liegen, dass jedem sofort klar war, dass dieser Mann nicht mehr lebte.
Die Nazis drehten sich um.
Ihr Gejohle verstummte.
Einer der Streetworker, der das Asyl betreute, kam die Feuerleiter herunter, ohne dass auch nur einer der Kahlköpfe überhaupt Notiz von ihm nahm. Sie ließen sogar den armen Kerl los, den sie halbtot geprügelt und fast alle Haare vom Kopf gesengt hatten. Er schleppte sich davon, kauerte dann bei einer Gruppe von Mülltonnen und stützte sich
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