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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gehorsamserzwingung sollte man nur sehr sparsam einsetzen, Petra", belehrte sie der Graf.
    "Du kannst ganz beruhigt sein. Ich würde es niemals wagen, diese Gabe gegen dich einzusetzen."
    Er trat sehr nahe an sie heran, senkte den Kopf und flüsterte ihr ins Ohr:
    "Das würde dir auch kaum gelingen..."
    "Ich weiß ---mein Schöpfer!", hauchte sie. Petras Stimme hatte jetzt ein dunkles, leicht vibrierendes Timbre. "Und wenn es anders wäre, würde ich dich kaum so interessant finden. Manipulierbare Marionetten, wie dieser Schöngeist von der Times langweilen mich!"
    Comte Jean-Aristide Leroque legte einen Arm um Petras schmale Taille. Die Blicke des Grafen wanderten über die großformatigen Gemälde, die Petra Brunstein erschaffen hatte. "Du scheinst eine Art 'schwarz-weißer'
    Phase zu haben."
    Petra lächelte, hakte sich bei Leroque unter.
    "Sollte ich mich jetzt vielleicht erdreisten, einem Zeitgenossen von Goya und Velásquez etwas über Kunst zu erzählen?"
    "Tant pis, mon amour! In deinem speziellen Fall hätte ich nichts dagegen, Cherie!"
    *
    Etwa um die gleiche Zeit tauchte Chase im NEW PARADISE auf, einem der neuen Table Dance-Läden am Times Square, über die Onkel Roy sich so aufzuregen pflegte. Allerdings profitierte er von einer ganzen Anzahl dieser Etablissements, weil sie an ihn Schutzgeld bezahlten. Für die Girls, die ihre Reize enthüllten, hatte Chase im Moment keinen Blick. Zu sehr saßen ihm seine Probleme im Nacken.
    Problem Nummer eins war, wie er aus New York verschwinden konnte, ohne, dass ihn Tardellis Leute sofort fanden. Er war untergetaucht, hatte ein Zimmer in einer miesen Pension genommen, wo keine Fragen gestellt wurden. Dass die Cops ihm irgendwie weiterhelfen konnten, glaubte er nicht. Sie würden nicht einmal Su Nguyens Mörder hinter Schloss und Riegel bringen.
    Aber auf den Killer selbst kam es Chase auch gar nicht an. Das war nur ein Werkzeug gewesen.
    Ein Werkzeug in Jack Tardellis Händen.
    Eines Tages wirst du dafür bezahlen, Jack!, ging es Chase grimmig durch den Kopf, während eine barbusige Bedienung ihm ein Champagner-Glas in die Hand drücken wollte. "Scheiße, lass mich mit dem Zeug in Ruhe! Ich könnte jetzt nicht mal 'ne Cola unterkriegen!", knurrte er sie an. Er ging geradewegs auf die Bar zu.
    Der Barkeeper sah kritisch an Chase herab.
    "Wundert mich, dass der Türsteher Sie in Ihrem Outfit überhaupt hereingelassen hat!", meinte er abfällig.
    "Hör zu, ich kenn deinen Boss und muss ihn sofort sprechen!" Der Barkeeper beugte sich vor. "Du quatscht mich ein bisschen zu vertraulich an, Bürschchen. Das entspricht nicht so ganz dem Stil des Hauses! Aber wahrscheinlich kann sich einer wie du darunter sowie nichts vorstellen."
    "Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr an mich, aber ich war mal zusammen mit Jack Tardelli hier! Ich trug bei der Gelegenheit einen Anzug!"
    "Wow, das ist also dein Freizeitdress! Ist das Schuhcreme in den Haaren?
    Ich hoffe, du kannst hier wenigstens deine Drinks bezahlen, wenn du dir deine Tönung schon selbst reinschmieren musst..." Chase holte die Schrotpistole hervor, richtete den Lauf auf den Barkeeper. Er erstarrte, blickte sich nach einem der Rausschmeißer um, aber von denen war gerade keiner in der Nähe.
    Eines der halbnackten Girls entfernte sich mit schreckgeweiteten Augen. Zum Glück war die Musik ziemlich laut, so dass man den Laut nicht hören konnte, den sie hervorstieß.
    "Ich bin das Gequatsche satt, du Armleuchter! Jetzt nimmst du dein Haustelefon ab und sagst deinem Boss, dass ich hier bin. Wenn er mich nicht sprechen will, gehe ich wieder."
    "Ist ja gut, Kleiner. Steck nur das Ding weg..." Der Barkeeper nahm den Hörer ab. "Hier ein Typ, der Sie sprechen will. Er heißt..."
    "...Chase!"
    "Haben Sie's mitgehört?"
    Zwei Sekunden vergingen, dann legte der Barkeeper auf. "Du sollst reinkommen. Angeblich kennst du den Weg!"
    Chase nickte. "Na also, geht doch." Er verließ den Hauptsaal des NEW
    PARADISE durch einen Nebenausgang, passierte einen Korridor. Zwei Bodyguards warteten dort auf ihn.
    Einer hielt eine Automatik im Anschlag.
    "Mr. Laskovsky möchte, dass wir dir den Schießprügel abnehmen!", sagte der Größere der beiden und streckte die Hand aus. Chase gab ihm die Schrotpistole. Es blieb ihm nichts anderes übrig.
    "Zufrieden?", knurrte Chase.
    Der Kerl grinste schief. "Vollkommen!"
    Links befand sich die Tür zu Bob Laskovskys Büro. Laskovsky war als Vermittler in der Passfälscher-Szene tätig. Und das, was

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