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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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keine Probleme?«
    Ich holte tief Luft. »Wir haben eine Vereinbarung getroffen.«
    Er nickte. Ob er in diesem Moment wohl an seine eigene Übereinkunft mit dem Teufel dachte? Die ihn hier in diesem Kellergeschoss festnagelte, wo er Krieger ausbilden musste, bis seine Arbeit getan war und die höheren Mächte ihm endlich das gewährten, was er sich so sehnlichst wünschte: Sterblichkeit.
    »Ich passe auf die Kleine auf«, sagte er.
    Ich zögerte, weil ich nicht so recht wusste, ob ich ihm verraten sollte, dass sie eben kein Kind mehr war. Denn die Frage für mich war: Hatte er sich Clarence aus innerer Überzeugung angeschlossen? Oder versuchte er nur, über die Runden zu kommen, von dem Wunsch beseelt, seiner Zelle entkommen und sterben zu können?
    Letztlich hielt ich den Mund. Denn all meine Vermutungen über Zane waren nicht mehr als genau das: Vermutungen. Genauso gut konnte er nicht weniger böse sein als Clarence, Johnson oder Penemue. Wenn ich ihm die Wahrheit sagte, riskierte ich Kopf und Kragen, meinen und Rose’.
    Also bedankte ich mich bloß und wandte mich dann an Rose, die mich zum Abschied umarmte und sich fest an mich schmiegte. »Ich komme wieder«, flüsterte ich ihr ins Ohr.
    »Du fühlst dich fast so gut an wie deine Schwester«, lautete die leise Antwort. Ich erstarrte und benötigte alle Kraft, um nicht entsetzt zurückzuweichen.
    Stattdessen flüsterte ich ruhig und gefasst zurück: »Verpiss dich wieder nach drinnen und bleib gefälligst dort! Denn wenn du deinen Rüssel auch nur einen Millimeter rausstreckst, bringt Zane dich auf der Stelle um! Und ich schwöre dir: Dann jage ich deinen abartigen Körper und ruhe nicht eher, als bis ich dich kaltgemacht habe! Haben wir uns verstanden?« Stille. »Haben wir uns verstanden?«
    »Lily?«
    Ich sackte in mich zusammen und hielt mich an Rose fest, denn das war Rose. Das war meine Schwester. Sie stand wieder im Vordergrund, und der Drecksack war wieder in der Versenkung verschwunden. »Ich komme wieder«, versprach ich. »Zane passt auf dich auf.«
    »Ich habe Angst.«
    »Ich weiß.« Ich lehnte mich zurück und starrte auf ihre Nase; ihren Augen wich ich vorsichtshalber aus. »Ich habe auch Angst.«
    Ich trat einen Schritt zurück und legte ihre Hand in Zanes. Er hielt sie fest und nickte mir flüchtig zu, wofür ich ihm sehr dankbar war, auch wenn ich es ihm nicht zeigen konnte. Ich wusste nicht, auf wessen Seite er stand - nicht hundertprozentig. Aber ich war mir sicher, dass ich ihm Rose anvertrauen konnte.
    »In Ordnung.« Ich drehte mich um; Clarence tippte schon ungeduldig mit dem Fuß. »Wo soll ich mich hinstellen?«
    »Genau hierher.« Er deutete in die Mitte des Kreises. Dann zeigte er mit dem Finger auf Kiera. »Verkneif dir deinen Sarkasmus! Zumindest heute, wenn so viel auf dem Spiel steht.«
    Sie zuckte mit den Schultern, murmelte eine Entschuldigung. Ich stand total auf der Leitung, doch dann kapierte ich, was los war: Clarence war in ihren Kopf eingedrungen, so wie er es früher bei mir gemacht hatte. Wie auch bei Zane wusste ich nicht, ob Kiera auf meiner Seite stand oder nicht, aber in diesem Augenblick hatte sie mein volles Mitgefühl.
    »Kiera, du stellst dich da hin, links von der Mitte. Lily, geh einen Schritt zurück und streck deinen Arm aus. Das Zeichen soll über den Mittelpunkt, aber nur das Zeichen. Genau.« Ich hatte mich in Position begeben. »Perfekt.« Dann huschte er rückwärts aus dem Kreis hinaus.
    »Äh, und was jetzt?«, fragte ich.
    »Jetzt kommt dein Blut, Lily.« Das hätte ich mir eigentlich denken können, weil sich zu der Zeit ja praktisch alles um mein Blut drehte.
    »Kiera«, sagte Clarence und warf ihr ein Messer zu. »Mach einen Schnitt durch das Bild, dann wirfst du mir das Messer wieder her.«
    »Wieso?«
    »Ich brauche ihr Blut, um euch zurückrufen zu können.«
    »Aha.« Kam mir irgendwie logisch vor. Nächstes Mal würde ich allerdings meinen Reisepass mitnehmen - nur für den Fall, dass ich die Rückreise auf traditionellere Weise in einem Flugzeug antreten müsste. »Wie willst du wissen, wann du das Portal wieder öffnen musst?«
    »Ich werde es wissen.« Sein Gesichtsausdruck erfüllte mich allerdings nicht gerade mit Zuversicht.
    »Bereit?«, fragte Kiera. »Entweder es klappt oder eben nicht.«
    Dem konnte ich nicht widersprechen. Auch wenn ich alles andere als bereit war, nickte ich. Rose stand hinter mir, aber ich konnte ihren Blick spüren. Und dann, als mir Kiera schnell und tief die

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