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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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kuriosen Felsgebäude gesehen. Wieso kann ich das nicht wieder tun?«
    Entschlossen sah Clarence mich an. »Einmal bist du durchgekommen. Du hast zu viel gesehen. Glaubst du, der Zauber würde dich bereitwillig zurückkehren lassen?«
    »Schluss mit den bescheuerten Metaphern«, mischte Kiera sich ein, trat hinter mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »In der Regel erlaubt die Gabe Lily, sowohl das Objekt zu finden als auch durch die Zielsuchertätowierung zum Fundort zu kommen. Das Bild wird zu einem Portal«, erklärte Clarence. Um seine kleine Ansprache optisch zu untermalen, streckte ich ihr meinen Arm hin. »Aber derjenige, der diese Relikte versteckt hat, war schlau. Ruchlos. Und sehr, sehr vorsichtig.«
    Kiera sah mich an. »Das hast du also im Klub versucht.«
    Ich nickte. »Hat nicht geklappt.«
    »Das konnte nicht klappen«, nickte Clarence. »Die Schutzvorkehrungen sind zu stark.«
    »Kannst du sie nicht ausschalten?«, fragte Kiera. »Dir irgendeinen mystischen Hokuspokus ausdenken, um sie unwirksam zu machen?«
    »Wahrscheinlich schon, wenn ich genügend Zeit hätte. Aber diese Zeit haben wir nicht.« Clarence warf einen Blick nach hinten auf einen von Zanes grauen Waffenschränken. Zane hatte dort einen Kalender aufgehängt und ein Datum rot eingekreist: den nächsten Vollmond. Und genau der rückte rasch näher. Und versetzte uns alle in düstere Stimmung.
    Ich nickte zu dem Kreis auf dem Boden. »Dann kann er die Schutzmechanismen also nicht ausschalten?«
    »Er kann uns helfen, sie zu umgehen.« Clarence sah von mir zu Kiera. »Seid ihr bereit?«
    »Einen Moment!«, sagte ich. »Sie kommt auch mit?«
    »Das ist das Schöne an meiner Lösung des Problems.« Er lächelte, aber nur kurz, dann zog er die Stirn in Falten. »Aber auch ihr Fluch.«
    »Erklär uns das!«, forderte ich ihn unwirsch auf.
    »Ich nutze deinen Arm, um die Brücke in die richtige Richtung zu dirigieren, aber jetzt ist es ein öffentlicher Zugang, kein Privatportal mehr durch die Karte auf deinem Arm.«
    »Und?«
    »Kann sein, dass ihr nicht allein sein werdet.«
    Ich hob eine Hand. »Moment mal! Wie bitte?«
    »Wenn sie wachsam sind, könnten die Dämonen die Energie erkennen und euch folgen. Und euch das Relikt vor der Nase wegschnappen.«
    »Willst du mich verscheißern?« Ich deutete auf Kiera. »Du schickst da nicht nur uns hin, oder? Wir bekommen doch Unterstützung, oder? Eine Armee oder so was? Du hast doch noch irgendjemanden in der Hinterhand, der mit uns geht, oder? Ich meine, du hast doch gesehen, was da draußen los ist!«
    Fragend blickte er von mir zu Kiera.
    »Es hat ein wenig Ärger gegeben.« Kiera holte ihr Messer heraus und putzte sich damit die Fingernägel.
    »Ein wenig?«, widersprach ich. »Der Kerl war doch zwei Meter groß. Mindestens. Das ganze Gesicht hatte er wie ein Krieger zutätowiert, sein Schwert war größer als ich, und er hat nicht einen Tropfen Schweiß vergossen. Außerdem hatte er Superheldenhände.«
    »Er hatte was?«
    Ich streckte die Hände vor. »Mehr hat er nicht gemacht. Und Kieras Wagen ist plötzlich rückwärts auf ihn zu gefahren.«
    Clarence’ Gesicht wirkte auf einmal verschlossen. Er zog die Schultern ein und stützte das Kinn auf die Hand, während er auf und ab lief.
    »Bekommen wir nun noch Verstärkung oder nicht? Ich würde ihm nämlich lieber nicht mehr in einer dunklen Gasse über den Weg laufen, geschweige denn auf einer dunklen Brücke.«
    »Tut mir, leid, Mädels! Ihr seid unser Traumpaar.«
    »Aber...«
    »Mir sind die Hände gebunden.« Er warf uns beiden einen vielsagenden Blick zu.
    Ich wollte schon einen Streit anfangen, ehrlich, aber ich wusste, dass es nichts bringen würde. Die wichtigere Frage war jetzt: Warum? Wenn diese blöden Relikte wirklich so wichtig waren, wieso schickte er dann nur mich und meine neue Partnerin?
    Aber es blieb keine Zeit, mir darüber lange den Kopf zu zerbrechen. Denn Clarence würgte jede weitere Diskussion wirkungsvoll ab. Er ging zum Kreis und streute ein feines gelbes Pulver auf die rote Linie. »Ich brauche deinen Arm«, sagte er ernst.
    »In Ordnung«, stimmte ich zu, obwohl dies ganz gewiss nicht lustig werden würde. »Kleinen Moment noch.« Bevor er protestieren konnte, rannte ich quer durch den Raum zu Rose. Ich schaute Zane in die Augen. »Bleibst du bei ihr?«
    »Ist sie dir so wichtig?«
    »Sie ist meine Schwester.«
    Er warf rasch einen Blick zu Clarence. »Und das gibt

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