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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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Frühstück war total daneben gewesen, aber nicht aus den üblichen Gründen. Dad und Lilith hatten sich weiter über irgendeinen Quatsch unterhalten und mir Arme Ritter und Kartoffelpuffer gereicht, ohne mir ein Gespräch aufzudrängen. Ich saß nur da, kaute auf den Kartoffeln herum, von denen mir leicht schlecht wurde, und hatte Schuldgefühle, weil ich den Mund nicht aufbekam. Dann stieß Lilith meinen Vater aus Versehen mit dem Ellbogen an, als er sich gerade noch mehr Rührei holen wollte, und verschüttete ihren Grapefruitsaft schwallartig auf die Tischdecke. Die Farbe stimmte überhaupt nicht, aber ich stieß vor Schreck den Stuhl um und wich bis an die Wand zurück. Dann legte ich den Kopf in die Hände und atmete und atmete und atmete.
    Ich sah überall Blut.
    Lilith war es, die gesagt hatte: »Jer, bring ihn in die Küche und gib ihm ein Glas kaltes Wasser. Ich räume das hier weg.«
    Ich wollte ihre Freundlichkeit nicht. Aber ich nahm sie an.
    Die Kälte kroch aus der Fensterscheibe in meinen Kopf und ich stellte Silla schließlich die blödeste aller Fragen: »Wie geht’s dir?«
    »Geht.«
    Aus den Lautsprechern hinter mir beklagten sich Weezer über Mädchen, denen man nicht widerstehen kann, weil sie nur in deinen Träumen existieren.
    Sie holte langsam und tief Luft. »Ich muss dich sehen«, sagte sie dann.
    »Natürlich«, antwortete ich sofort. Ich wollte sie küssen, um mich zu vergewissern, dass sie noch lebte. Und um auch sie daran zu erinnern.

    »Komm ins Dairy Queen.«
    »Ins … Dairy Queen? In die Eisdiele?«
    »Bitte.«
    Das Gespräch war beendet. Ich holte mir einen Pullover und ging los.
    Silla
    Grandma Judy hat mich zum Einkaufen geschickt, weil wir keine Servietten mehr hatten.
    Das grenzte an Schwachsinn, aber sie hat gesagt, ich bräuchte eine Aufgabe. Da Reese am nächsten Tag beerdigt werden sollte und die Trauerfeier danach bei uns stattfand, brauchten wir allerdings wirklich Servietten.
    Ich nahm den Laster meines Bruders. Die Fahrerkabine roch nach Öl, Heu und Schweiß. Als ich den Motor startete, dröhnte Bruce Springsteen aus dem CD-Player. Ich konnte den Gute-Laune-Rock und die endlosen Gitarrensoli nicht ausstehen, aber ich brachte es nicht übers Herz, ihm den Saft abzudrehen.
    Als ich meine Hände am Steuer sah, musste ich an seine Hände denken und an seinen siebzehnten Geburtstag, als er sich endlich den Laster gekauft hatte. Eigentlich hatte er mit seinen Freunden rausgehen wollen, aber Mom hatte ihn gezwungen, zu Hause zu bleiben. Es war mitten in der Woche, und sie sagte, er könne ja am Freitag feiern. Ich half ihr mit dem Brathähnchen. Reese hat sich total blöd benommen und rumgemosert. Wenn er zu Hause bleiben müsste, hat er gemurrt, würde er auf sein Zimmer gehen. Da hat er dann vor sich hingeflucht und Mom hätte beinahe geweint. Als Dad nach Hause
kam und hörte, dass Reese in seinem Zimmer schmollte, bat er Mom und mich, schon mal den Tisch zu decken. Keine Ahnung, was Dad gesagt hat, aber eine Viertelstunde später kamen sie beide runter und Reese entschuldigte sich bei Mom. Nach dem Abendessen hat er dann seine Geschenke aufgemacht. Ich hatte ihm was für die PlayStation gekauft, was er sich gewünscht hatte, und Mom hatte ihm einen Pullover und dreihundert Dollar für seinen Laster geschenkt. Da er seit über einem Jahr darauf gespart hatte, flippte er vor Freude total aus. Dad sagte, der Laster stünde schon bei Mr Johnston, der neue Reifen aufziehen würde, die das Geschenk von Dad waren. An dem Tag hat er Reese auch das Armband mit dem Tigerauge geschenkt. Zum Nachtisch gab es Eis und Karamelltörtchen, das mochte Reese besonders gerne.
    Vielleicht konnte ich im Supermarkt außer den Servietten auch noch ein paar Törtchen kaufen.
    Nachdem ich bei Mercer’s Grocer auf den Parkplatz gefahren war, kämpfte ich darum, genug Luft zu bekommen. Ich hatte das Gefühl zu ertrinken, als wären meine Gedanken und Erinnerungen ein tosender Fluss, der mich in die Tiefe zog.
    Zitternd stieg ich aus dem Laster und trat in die Sonne. Auf dem Parkplatz standen noch fünf weitere Wagen. Ich wusste genau, wem sie gehörten. Oh nein, hoffentlich ließen sie mich einfach in Ruhe einkaufen. Vielleicht half es ja, dass ich aussah wie das letzte Wrack. Ich nahm mein Portemonnaie und versuchte mit gesenktem Blick zu gehen.
    Mr Emory hielt mir die Tür auf. »Hey, Silla, mein Mädchen, geht’s denn?« Seine Mundwinkel waren unter Falten verborgen. Ich nickte und sah ihm

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