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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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lebte, und daran, dass ich alles Menschenmögliche lernen musste, um ihn zu beschützen. Ich musste es herausfinden und ich konnte niemanden fragen.
    Mir blieb nichts anderes übrig.
    Ich hielt dem Kaninchen das Messer an den Hals und drückte es mit meinem vollen Gewicht herunter.
    Es verstummte. Auf der Stelle strömte das Blut über meine Hände und das Messer und tränkte den Boden. Ich ließ das Kaninchen und das Messer los, wippte auf meine Fersen und wischte mir fieberhaft die Hände an meiner Jeans ab. Dann holte ich tief und schmerzhaft Luft. Meine Rippen hoben und
senkten sich, und es war ein Wunder, dass meine Lunge, mein Herz und mein Schrecken nicht aus mir herausquollen. Ich starrte das tote Kaninchen an, dessen Blut versickerte.
    Dann fiel mir die Tupperdose wieder ein.
    Blitzschnell drehte ich mich um, griff im Schwindel danach und befahl meiner Hand, die Hinterbeine des Kaninchens zu nehmen und es über die Dose zu halten. Als mein Körper dieser Kommandostimme gehorchte, hatte ich dennoch das Gefühl, nichts damit zu tun zu haben.
    Das Blut floss schnell, befleckte erst die Dose und sammelte sich dann rasch zu einem roten See, der sich auf dem Boden ausbreitete. Meine Atmung war flach und abgerissen. Es dauerte nicht lange, dann war das Kaninchen ausgeblutet, und dennoch war nicht wirklich viel Blut in der Dose. In meiner Panik hatte ich das meiste verschwendet. Abgesehen davon hatte das Kaninchen höchstens anderthalb Kilo gewogen. Das Arme.
    Ich stand auf, der Ekel klebte mir am Gaumen. Ich hatte es getan. Ich konnte es nicht fassen. Und … auf einmal war von meiner Begeisterung nichts mehr übrig. Ich warf den Tierkadaver weg; mit einem dumpfen Geräusch landete er in den trockenen Sträuchern. Den konnte ein Coyote fressen.
    Im Dunkeln klemmte ich mit blutverschmierten Händen den Deckel auf die Dose und hob mein Messer auf. In der Mitte einer kleinen Lichtung lauschte ich dem stillen Wald. In meinen Ohren dröhnte mein eigener Atem.
    Dann überrumpelte mich der Gestank. Der überwältigende Blutgeruch. Würgend fiel ich auf die Knie.
     
    Als ich endlich so weit von dem Gestank fortgekrochen war, dass ich aufstehen konnte, wurde es im Osten schon langsam hell. Während ich über den Rasen auf unser Haus zu taumelte, fuhr Reese die Einfahrt hoch. Die Reifen seines Lasters
knirschten im Kies. Das war immer noch das schlimmste Geräusch auf Erden. Blut an den Händen, in der Nase und auf dem Kies – wenn ich die Augen schloss, sah ich es alles in vollkommener Klarheit vor mir.
    Langsam stieg Reese aus, schloss behutsam die Tür und drehte sich dann leise um, damit er Judy oder mich nicht weckte. Als er mich sah, wich er so ruckartig zurück, dass er sich heftig den Ellbogen an der Karosserie stieß. »Silla?« Er schüttelte den Kopf und ging auf mich zu. Während er versuchte, im trüben Licht der Dämmerung zu sehen, lief er erst langsam, dann immer schneller. »Geht es dir gut? Was ist passiert?«
    Er wollte mich anfassen, aber in der einen Hand hielt ich das Messer, in der anderen den Plastikbehälter.
    »Silla? Was hast du mit dem Messer gemacht?« Ein vorsichtiger Tonfall hatte sich in seine Stimme geschlichen, als wäre ich ein wildes Tier, vor dem man sich in Acht nehmen musste.
    »Ich habe ein Kaninchen getötet.« Damit reichte ich ihm die Plastikdose.
    Er nahm sie automatisch an sich, hätte sie aber dann beinahe fallen lassen. »Jesus!«
    »Da ist nur Blut drin.«
    »Du …« Er starrte mich mit aufgerissenen Augen an, blickte dann auf den Behälter und zurück zu mir. »Ein Tieropfer?«
    »Mr Meroon hätte es sowieso getötet.«
    »Und gegessen! Jesus.«
    »Ich habe es dem Wald zu fressen gegeben.«
    Ich konnte sehen, wie er sich verhärtete. Er zuckte mit den Fingern, mahlte mit dem Kiefer. »Hör zu, Hummelchen, du machst mich echt fertig. Du redest wirres Zeug.«
    »Wie der Vater, so die Tochter.« Mir wurde auf einmal so schwindelig, dass ich beinahe davongeschwebt wäre.
    Reese beachtete meinen dummen Spruch nicht weiter,
stellte den Behälter ab, als wäre Gift drin, und nahm mir dann geschickt das Messer ab. »Du bist von oben bis unten voll Blut.« Er bückte sich und steckte das Messer in die Erde.
    »Auf mir ist mehr gelandet als in der Dose. Mom fände das gar nicht gut.«
    Er warf mir einen raschen, wütenden Blick zu. »Hör auf mit dem Scheiß!«
    Wir sahen uns an, nur einen knappen halben Meter voneinander entfernt. Wir waren gleich groß, aber dank des Y-Chromosoms

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