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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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mir. Josephine. Ich heiße Josephine Darly.«
    Ich stellte mir vor, wie ich die Worte durch rasiermesserscharfe Zähne zischte. » Notizen über Transformation und Transzendenz .«
    »Oh, das sieht ihm ähnlich!«, sagte Wendy und lachte. »Und was ist das?«
    »Was wollen Sie damit?«
    »Nein, ich kann mir schon denken, was es ist. Sein Zauberbuch. Das alte Ding, in das er immer seine fertigen Zaubersprüche schrieb. Ich dachte, es wäre im Feuer verbrannt.«
    Ich erlaubte es mir nicht, nachzufragen. Ich konnte es mir nicht leisten, eine Frage zu verschwenden. »In dem Buch stehen Zaubersprüche. Mächtige Flüche. Was wollen Sie damit? Es ist doch offensichtlich, dass Sie – dass Sie bereits über die Zaubersprüche verfügen.« Ich brauchte eine Waffe. Auf Mr Stokes’ Pult lagen ein paar schwere Bücher, aber es war zu weit weg. In Reichweite waren nur ein paar Ringbuchblätter. Taschenmesser waren in der Schule verboten.
    »Silla.« Sie drückte die Spitze weiter hinein, bis Wendys Haut sich kräuselte. »Zier dich nicht so!«
    Ich machte den Mund auf und wieder zu, als ich sah, wie ein dünner Blutfaden über Wendys Hals rann. »Ich habe es nicht.«
    »Wer denn dann?«
    »Sage ich nicht.«
    »Wo hast du es versteckt? Ich habe euer Haus durchsucht, bevor ich sie getötet habe. Da war es nicht.«

    Bei der Vorstellung von dem Körper meines Vaters, wie er besessen unsere Sachen durchwühlte, zerbrach etwas in mir. »Ich werde es Ihnen nicht verraten«, brüllte ich, sprang auf und packte den Brieföffner. Wir verloren beide das Gleichgewicht. Die Pulte fielen krachend um und Wendys Kopf wurde zurückgerissen. Sie schrie auf. Mit beiden Händen umklammerte ich ihr Handgelenk und hielt mir mit aller Kraft die Klinge vom Leib. »Lassen Sie sie in Frieden!«
    »Sag mir, wo – das Zauberbuch – ist«, keuchte Wendy, während sie mit mir um den Brieföffner kämpfte.
    »Nein.«
    Auf einmal wurde sie schlaff und ich fiel mit einem kleinen Schrei nach vorn. Der Brieföffner fiel klirrend auf den Boden und Wendy krabbelte auf allen vieren rückwärts vor mir davon. Ich saß keuchend auf dem Hintern und umklammerte das Messer.
    Es war totenstill in Stokes’ Klassenraum. Ich hatte wieder Kopfschmerzen, als hätte der Schmerz nur auf einen Augenblick der Schwäche gewartet, um laut brüllend zurückzukehren.
    »Silla«, sagte Wendy schließlich einschmeichelnd, »wenn du mir hilfst, lehre ich dich, wie man ewig lebt.«
    Hatte ich mir nicht die ganze letzte Woche gewünscht, dass mir jemand auf die Sprünge half? Jemand, der meine Fragen beantwortete und mir die Höhen und Tiefen der Magie zeigte? Ich stellte mir vor, wie sie mir am Küchentisch gegenübersaß, wie wir uns über das Zauberbuch beugten und Aufregung und Verwunderung zwischen uns hin und her knisterten. Doch sie war die einzige Person auf der ganzen Welt, mit der das nicht ging. Niemals. »Warum haben Sie meinen Vater getötet?«
    »Noch mehr quid pro quo ?« Sie strich Wendy die Haare aus der Stirn und sah mich geradeheraus an. »Er hat mir die Feindschaft
erklärt, Silla. Denk ja nicht, er wäre ein guter Mensch gewesen. Er hat getötet und gelogen. Sehr viel gelogen.«
    »Nein.«
    Wendys Hand wurde ausgestreckt. »Komm mit. Ich werde dich alles lehren, was dein Potenzial hergibt, Silla. Stell dir diese Macht vor, diese Magie.«
    Ich musste schlucken. Dann ballte ich die Faust um den Brieföffner.
    Sie lächelte, doch Wendys Blick blieb leer. »Ich kann dir das ewige Leben schenken. Mit den Knochen deines Vaters …«
    »Mit seinen Knochen! « Deshalb wollte sie an das Grab. Ich stand auf und schwenkte den Brieföffner wie ein Schwert.
    »Eine wesentliche Zutat, Schätzchen.«
    »Die kriegen Sie nicht.«
    »Wieso nimmst du ihn in Schutz? Wenn er nicht wäre, würde deine Mutter noch leben«, höhnte sie.
    »Sie haben meine Mutter getötet, nicht mein Vater.« Ich sprach leiser, weil mir schon alles wehtat, so sehr wünschte ich, ich könnte sie angreifen, mich auf sie stürzen.
    »Sie waren das. Hauen Sie ab, los, machen Sie schon. Lassen. Sie. Uns. In. Ruhe.« Ich stand drohend über Wendy; der Brieföffner glänzte im Licht des sonnigen Nachmittags.
    »Wenn du mir das Zauberbuch gibst, überlege ich es mir vielleicht.«
    »Nein.« Der Brieföffner zitterte in meiner Hand, als Wendy sich aufrappelte und mich breit angrinste.
    »Ich kann dir noch viel mehr nehmen, Silla, Schätzchen.« Ich sagte nichts, konnte nichts sagen. Ich würde eine Möglichkeit

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