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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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bringe.«
    »Wieso?«
    Und schon wieder flog die Tür auf und Silla kam angerannt. Völlig verzweifelt, das war nicht zu übersehen. Ich wandte mich zurück zu Wendy. Sie verzog keine Miene, aber der Zug um ihren Mund verhärtete sich.
    Ich ging einen Schritt zurück.
    »Nick«, schrie Silla auf halbem Wege. »Das ist nicht Wendy. Das ist nicht …«
    Wendy wich aus und schlug mir dann unvermittelt auf den Mund. Schmerz schoss mir durch den Kopf und ich schmeckte Blut. Während ich rückwärtstaumelte, berührte ich meine Lippen. Wendy konterte mich aus und rannte zu meiner Tasche.
    »Nein!« Silla grapschte nach Wendys Haar, aber es flutschte ihr durch die Finger.
    Ich lief ebenfalls los, holte Wendy mit drei langen Schritten ein und packte sie am Arm.

    Sie wollte sich losreißen, aber ich riss sie herum. Daraufhin bleckte sie die Zähne und fauchte: »Lass los!«
    »Das ist nicht Wendy!«, japste Silla zum dritten Mal.
    Als Wendys Körper wie wild nach mir trat, hielt ich sie eisern fest. Ich wischte mit meiner freien Hand über meinen blutigen Mund und presste sie ihr dann auf die Stirn. »Ich verbanne dich aus diesem Körper!«, schrie ich. Die Macht rauschte durch meine Hand und verbrannte mir fast die Haut. Ein ärgerlicher Fremder, der mir viel zu nahe kommt. »Ich banne dich«, faucht er.
    Das Mädchen fiel wie ein Haufen Stöcke in sich zusammen.
    »Wendy!« Silla ging neben ihrer Freundin in die Knie, aber Wendy hielt die Augen geschlossen und atmete ruhig wie in einer Ohnmacht.
    Es war vollkommen still. Sogar das Hämmern hatte aufgehört. Als ich mich umschaute, sah ich die anderen Bühnenarbeiter. Sie starrten uns an, das Werkzeug in den schlaffen Händen, und bekamen den Mund nicht mehr zu.
    Oh nein, hoffentlich hatten sie nicht gehört, was ich gesagt hatte.
    Vom Waldrand schrie eine Krähe, und noch eine.
    »Nicholas.«
    Ich sah wieder Silla an, die Wendys Kopf in ihren Schoß gelegt hatte und zu mir hochblickte. »Wie hast du das gemacht?« In ihren aufgerissenen Augen spiegelte sich der weite Himmel. »Das stand nicht im Buch.«
    Improvisation , hätte ich antworten können. Oder Inspiration . Aber als ich ihr in die Augen sah, konnte ich nicht mehr lügen. »Das hat mir meine Mutter beigebracht.« Alles war plötzlich ganz anders, als ich es mir ausgemalt hatte, und nicht im Geringsten romantisch. Ich sagte es leise und ausdruckslos. Ich war sicher, dass es nicht gut bei ihr ankommen würde.

    Die Veränderung in ihrem Gesicht war bemerkenswert. Erst war es noch ganz Gefühl, dann wurde es hart und starr.
    Die Krähen krächzten weiter. Einige flogen von den Bäumen auf uns zu. Silla warf ihnen einen gehetzten Blick zu, aber ich konnte die Augen nicht von ihr wenden. Dann kam sie stolpernd auf die Beine und bückte sich langsam, um meine Tasche aufzuheben. Sie hob sie hoch über den Kopf und schrie die Krähen an: »Ich habe es! Hier. Kommt doch und holt mich!« Ohne mir noch einen weiteren Blick zu gönnen, lief sie zum Parkplatz.
    Ich rannte ihr nach. »Warte, Silla! Lass uns meinen Wagen nehmen!«
    Sie tat so, als wäre ich gar nicht da.
    Ich holte sie ein und packte sie am Ellbogen. »Silla, bleib stehen.«
    Sie drehte sich blitzschnell um und ließ ihren Beschimpfungen freien Lauf. »Lass mich los!« Mit schmalen Augen prüfte sie die Lage hinter mir. »Sie kommen. Ich muss sie von Wendy abhalten.«
    »Komm mit zu meinem Auto, wir hauen hier ab …« Ich wollte sie wieder am Ellbogen nehmen.
    »Woher soll ich wissen, dass du nicht besessen bist?« Silla riss sich los und wich vor mir zurück. Sie schaute wieder hinter mich.
    Ich drehte mich um. Die Krähen auf den Bäumen starrten zurück, sie behielten uns mit schiefen Köpfen im Auge. Einige taumelten wie betäubt, als wüssten sie nicht, wie ihnen geschah. »Stell mir irgendeine Frage«, schlug ich vor und wandte mich wieder Silla zu.
    »Vielleicht warst du ja die ganze Zeit jemand anders.«
    Diese leise Beschuldigung traf mich ins Mark. »Silla«, flüsterte ich betroffen.

    Sie presste die Lippen zusammen und drehte sich auf dem Absatz um. Doch sie blieb stehen. »In der Schule könnten alle von ihr besessen sein«, sagte sie und verkrampfte die Finger um den Riemen meiner Tasche. »Ich muss sie von Wendy fernhalten. Und von allen anderen. Und von dem Zauberbuch.«
    »Komm! Ich bringe dich nach Hause«, sagte ich.
    Sie nickte bedächtig. Dann schaute sie zu Wendy hinüber, die sich langsam hinsetzte, gestützt von ein paar

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