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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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Bock.«
    »Aber das tu ich doch gar nicht!« Jetzt hörte ich mich vernünftig und sanft an. »Es hat funktioniert. Ich habe ein welkes Blatt verwandelt, Reese, und wenn die Magie funktioniert, war Dad doch nicht wahnsinnig. Er hat nicht getan, was ihm alle vorwerfen.«
    »Du kannst die Sache ruhig beim Namen nennen, Silla. Den Mord an Mom, den werfen sie ihm vor, und zwar, weil er ihn begangen hat.«
    Ich schüttelte den Kopf und legte das Buch demonstrativ auf den Tisch.
    »Sieh es dir an. Sieh es dir richtig an. Dann beweise ich es dir.« Ich musste hier raus.
    Ich ging durch den Flur nach hinten über die Terrassentreppe in den Garten. In der Dunkelheit zirpten die Grillen und Zikaden. Ich schloss die Augen und sah Mom und Dad vor mir, Arme und Beine ineinander verschlungen, blutüberströmt. Das Blut rann in Bächen zu meinen Schuhen, aber ich konnte mich nicht rühren, konnte sie nur anstarren, vor mich hinstarren und die mit Tod und Blut verklebte Luft einatmen. Hätte es vielleicht geholfen, mir die Augen zu zerkratzen, bis die Erinnerung daran, wie sie hingestreckt im Arbeitszimmer lagen, für immer ausgemerzt war?
    »Silla.« Reese kam zu mir nach draußen. Das Buch hielt er in der Hand.
    »Warum glaubst du nicht an ihn?«, flehte ich ihn an.

    »Ich habe sie gesehen!« Reese wollte mich fangen, packte mich am Arm. »Genauso wie du sie gesehen hast. Warum willst du jetzt nicht mehr hinsehen?«
    Ich riss mich los. »Tu ich doch.«
    »Du siehst, was du sehen willst, Silla. Hast du jemals von einem Diakon gehört? Nein. Wir wissen überhaupt nichts über den Mann, noch nicht mal, ob es ihn wirklich gibt. Im besten Fall ist das Ganze ein schlechter Witz und schlimmstenfalls hat Dad wirklich daran geglaubt. Und dann beweist das nicht etwa seine Unschuld, sondern erst recht, dass er gestört war.«
    Die Magie ist echt, Reese. Die Welt hat sich heute Abend verändert. Ich seufzte, lang und anhaltend. Er würde nichts verstehen, wenn er es nicht sehen konnte. Er konnte nicht daran glauben. »Er war unser Vater. Ich weiß, dass er es nicht getan hat.«
    Reese warf das Buch ins Gras. »Er hat es getan – die Polizei hat es bewiesen, verdammt noch mal. Niemand hat es angezweifelt. Mir doch egal, ob irgendein schräger Zauber funktioniert. Er hat abgedrückt. Sheriff Todd war Dads Freund. Glaubst du nicht, dass er alles getan hätte, was in seiner Macht stand …« Er brach ab und schüttelte frustriert den Kopf. Wir besprachen das nicht zum ersten Mal.
    »Er hat es nicht getan. Die Magie …«
    Reese ließ die Hand durch die Luft sausen, aber dann verebbte seine Wut so schnell wie sie gekommen war. »Hummelchen«, sagte er, und dieses Mal wich ich nicht zurück, als er auf mich zukam. »Es ist drei Monate her. Du musst es akzeptieren. «
    »So wie du, oder was?«
    Er nahm mich in die Arme und ich schmiegte mich an seine Brust. Heustaub kitzelte meine Nase, er roch nach Schweiß und Traktorenöl. Vertraut und verlässlich, das war Reese immer
gewesen. Wie fühlte es sich an, wenn man sich seiner selbst so sicher war? Wenn man zuversichtlich und stark war, vor Wut an die Wand schlug und sie auf dem Feld abarbeitete? »Na klar«, antwortete er mit einem Hauch Bitterkeit.
    Es erleichterte mich, dass Reese wenigstens kein gutes Gefühl dabei hatte, selbst wenn er glaubte, Dad hätte Mom getötet. Auch er hatte keine Ahnung, warum Dad so etwas hätte tun sollen.
    Kurz darauf sagte er: »Ich brauche ein Bier. Willst du auch eins?«
    »Nein.« Ich war schon betäubt genug. »Wo ist eigentlich Granny?« »Die zockt Mrs Margaret und Patty Grandner ab. Da kennt sie keine Gnade.«
    »Ach ja, Bingo-Abend.« Er legte für einen Moment den Kopf schief und ich dachte, er würde sich dafür entschuldigen, dass er laut geworden war. Doch dann hätte ich mich auch entschuldigen müssen. Stattdessen seufzte Reese. »Ich mache uns ein paar Sandwiches, okay?«
    »Ist gut. Ich … Ich bleibe noch ein bisschen draußen.«
    Mit einem Nicken ging Reese ins Haus zurück. Meine Sneaker sanken im Gras ein. Ich erwartete fast, dass mir Erde über die Knöchel, Schienbeine und Knie wachsen würde – dass sie mich gefangen hielt, bis ich zu Stein geworden war.

5
    18. März 1904
     
    Philip besteht darauf, dass ich meine Erinnerungen aufschreibe. Das ist lächerlich, ich verschwende nur Zeit, weil ich mich an meine Herkunft überhaupt nicht erinnern will. Aber das gemeine Biest will mir nichts mehr beibringen, ehe ich nicht anfange zu

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