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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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hinauszuzerren. Ich habe ihn geküsst und mit Nachrichten überschüttet. Ich habe ihn nach seinen Erlebnissen befragt. Doch er schüttelt nur den Kopf oder schließt gleich die Augen. Ich habe drei Kanarienvögel gekauft und bin in alle drei auf einmal gefahren – dann habe ich gelernt, mit ihren Kehlen zu singen und ihren Gesang zu einer lustigen Harmonie zu vereinen. Sie klangen beinahe wie die Andrew Sisters, als sie »Don’t Sit Under The Apple Tree« sangen. Philip hat sich ein Lächeln abgerungen, aber nur um mir einen Gefallen zu tun.
    Der Diakon hat ihn überredet, nach Westen zu reisen. In den Bergen, fern vom Missverhalten der Menschen, soll er versuchen, seinen Frieden wiederzufinden. Ich gehe nicht mit. Nein, das werde ich nicht tun.
    Ich möchte dieses Buch in tausend Fetzen reißen.

34
    Nicholas
    Dad ist in meine Mansarde gekommen, um mich für die Schule zu wecken. »Wir müssen reden«, verkündete er unheilvoll.
    Ich rieb mir die Augen, alles tat mir weh. »Mann, Dad, kann ich nicht wenigstens vorher pinkeln?« Ich war total verspannt und wollte nur wieder unter die Decke kriechen.
    »Ich will nicht, dass du wieder abhaust, bevor wir reden konnten.« Er runzelte die Stirn. Wie immer sah er aus, als wäre er gerade einem Katalog entstiegen. Seine Haare lagen perfekt, er war sauber rasiert, und sogar seine Krawatte lag perfekt penibel auf dem Hemd, und das zu dieser frühen Stunde. Ich schwöre, er frühstückt nicht mal, bevor er sich die Zähne putzt. Dreimal.
    »Na schön, worüber sollen wir reden?« Ich verzog den Mund zu einem Lächeln. Dad würde es aufgesetzt finden – so wie ich seines herablassend fand.
    Doch er schüttelte den Kopf. »Es geht um deine Freundin. Ich möchte ganz im Ernst vorschlagen, dass ihr euch eine Weile nicht seht.«
    »Was ist das denn für eine Scheiße?«
    Vor Ärger über meine Ausdrucksweise kniff er die Lippen zusammen.
    »Ganz im Ernst, Dad, was weißt du denn schon?« Ich sah ihn aus schmalen Augen an. »Das kommt von Lilith, ja? Was hat die blöde Schlampe dazu zu melden?«

    »Nicholas Pardee, ich verbiete dir, Mary so zu nennen, verstanden? «
    »Wie?«
    Er antwortete nicht. Dad würdigte Dinge, die vor seinen Augen nicht bestehen konnten, mit keiner Regung. In meiner Erinnerung blitzte das Foto wieder auf, das in meiner Jeans steckte. Mom, kichernd und unbekümmert. Es war einfach nicht vorstellbar, dass sie mit Dad auch so gewesen war. Kein Wunder, dass sie sich nicht an ihn gewandt hatte, als sie ihn brauchte.
    Nachdem wir uns schweigend mit bösen Blicken bombardiert hatten, warf ich die Decke zurück. »Ich mache mich für die Schule fertig.«
    »Nick.«
    Dads Stimme war leiser als sonst, aber genauso entschieden.
    Die kühle Morgenluft ließ mich frösteln. Ich hatte zu wenig an und hielt den Blick auf die Knie gesenkt.
    »Ich habe gestern ausführlich mit der Vertrauenslehrerin an eurer Schule geredet. Sie hat mir einiges über Drusilla Kennicot erzählt, das mir große Sorgen bereitet.«
    »Und zwar?«
    »Ihre Eltern sind unter haarsträubenden Umständen gestorben«, sagte er, als hätten sie Rotwein auf Liliths weißen Teppich geschüttet, ohne sich zu entschuldigen. »Und die junge Drusilla tut sich momentan schwer.«
    »Und?«
    »Das bedeutet, dass sie vielleicht professionellere Hilfe braucht, als du ihr bieten kannst, mein Sohn. Du solltest sie als Rekonvaleszentin betrachten.«
    »Dad, ich will ihr nicht helfen. Ich mag sie einfach, okay?«
    »Ich habe Verständnis dafür, dass man sich zu – sagen wir – zerrütteten Persönlichkeiten hingezogen fühlt …«

    »Du meinst Mom, oder?« Als ich ihn ansah, bekam ich komischerweise kaum noch Luft.
    Dad beugte sich auf meinem Bürostuhl vor, den er ans Bett gezogen hatte. »Ja. Ich bereue das nicht, Nick, natürlich nicht, aber ich möchte verhindern, dass du das Gleiche durchmachst. Wie ich, wie du damals schon. Deine Mutter war labil, und das hatte ich einfach nicht gemerkt, als wir so jung waren.«
    »Weil du sie zu sehr geliebt hast?« Ich wollte, dass es spöttisch klang.
    Er zögerte. »Ja«, sagte er dann.
    Der Schock verleitete mich zu einem Geständnis. »Ich, äh, im Keller habe ich eine Kiste mit Fotos aus ihrer Highschool-Zeit gefunden. Ich wusste gar nicht, dass sie so gerne fotografiert hat.«
    »Sie hatte immer eine Kamera um den Hals«, sagte Dad, »wenn sie … wenn sie nüchtern war.«
    »Ich könnte die Bilder aus dem Keller holen und dir zeigen.«
    Er lächelte mit

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