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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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dessen Bestätigung sie nicht wieder Wendy einbestellen musste, oder Nick? Mrs Tripp sah mich unverwandt an. »Um meinen Vater.«
    Sie mischte ein wenig Mitgefühl in ihr Lächeln und rollte mit ihrem Stuhl zurück, bis sie neben mir saß. Ich ließ den Rucksack auf den Boden rutschen.
    »Kannst du das erklären?«
    Ich fummelte an meinen Ringen herum und drehte den Smaragd immer wieder um meinen Mittelfinger. »Wendy ist Ihrer Meinung. Sie findet auch, dass ich … äh, aufhören sollte, ihn zu verteidigen, als würde ich mich selbst verteidigen. Dass er sich vielleicht in etwas reingeritten hat.«
    »Und darüber hast du dich geärgert.«
    »Ja.«
    Mrs Tripp nahm meine Hände locker in ihre. »Silla, Liebes, es wird langsam Zeit, dass du die abnimmst«, sagte sie sehr freundlich.
    Ich hatte alles Mögliche erwartet, aber nicht das. Rasch ließ ich meinen prüfenden Blick über ihr Gesicht wandern. War das wirklich Mrs Tripp? Oder spielte Josephine mir schon wieder einen bösen Streich? »Wieso?«
    In ihren Augen spiegelte sich das Licht, das durch die Bürofenster fiel. Ganz normal. Ich war in Sicherheit. »Du musst dich von deinem Trauma verabschieden. Normalerweise wäre ich nicht dafür, es so schnell voranzutreiben, aber so wie du dich aufführst, Silla, befürchte ich, dass du dich zu einer Gefahr für dich und andere entwickelst.«
    »Ich … führe mich auf?« Ich hatte noch nie die Bedeutung des Wortes entgeistert begriffen, aber jetzt war ich es.
    Mrs Tripp zog ihre hübsche Schnute und drehte meine von den besessenen Blauhähern zerkratzten Hände um. In der Handfläche leuchteten die beiden parallelen Schnitte – der
eine rosig verheilt, der andere rot verkrustet. »Wenn man sich absichtlich wehtut, ist das nicht der richtige Weg, wieder etwas zu fühlen.«
    Meine Hand kribbelte. »Das hat nichts damit zu tun, dass ich etwas spüren will, ja? Das war … ein Versehen.«
    »Ein Versehen? Gleich zweimal?« Als sie den Kopf schüttelte, tanzten ihre dichten Locken. »Ich möchte dir helfen, Silla. Und ich glaube, wenn du deinen Vater loslassen könntest, wird diese schwere Bürde von dir genommen. Bekenne dich zu deinem Schmerz, dann kommst du ein ganzes Stück weiter.«
    Bildete sie sich zur Trauerarbeit im Internet fort? Ich entzog ihr meine Hände.
    »Es ist untragbar, dass du dich selbst verletzt. Es ist gefährlich und kann zu Schlimmerem führen. Und jetzt streitest du dich auch noch mit deinen Freunden, wirst gewalttätig, es wurde angedeutet, Drogen seien im Spiel … Silla, ich bin äußerst besorgt. Deshalb habe ich gestern Abend auch angerufen. Ich wollte mit dir reden. Ich möchte dem Kollegium nicht empfehlen, dich vom Unterricht zu suspendieren, aber vielleicht wäre es von Vorteil, wenn du dem Druck, dem du hier ausgesetzt bist, ein paar Tage aus dem Weg gingest.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. »Suspendiert!«
    »Wenn es sein muss, Silla.«
    »Ich muss gehen. Bitte.«
    »Komm morgen Mittag wieder. Ich bestehe auf dieser täglichen Besprechung, bis ich einen gewissen Fortschritt erkennen kann. Und falls du wieder auffällig wirst, Silla, werde ich dafür sorgen, dass du mit sofortiger Wirkung suspendiert wirst.«
    Ich nahm meinen Rucksack und versuchte mir vorzustellen, wie mir aus meiner Haut eine Maske herauswuchs.
    »Denk darüber nach, was ich gesagt habe, Silla«, fuhr
Mrs Tripp fort. »Denk darüber nach, loszulassen. Lass es raus, weine oder schreie meinetwegen, tu, was nötig ist. Nur hör auf, dich selbst zu verletzen. Kleine persönliche Rituale könnten dir auch schon wesentlich weiterhelfen.« Sie ließ ihren Blick wieder auf den Ringen ruhen. »Ich glaube, es wäre sehr gut, damit anzufangen, sie abzunehmen.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach ich. Das war das Letzte, was ich tun würde.
    Als ich endlich draußen war, klappte ich mein Handy auf und rief Reese an. Sofort sprang die Mailbox an. Panik stieg in mir hoch. »Reese, oh mein Gott, wo bist du denn? Ich fasse es nicht, dass du nicht an dein Handy gehst! Woher soll ich jetzt wissen, ob es dir gut geht? Ich muss mit dir reden. Ich kann nicht direkt nach der Schule nach Hause kommen – ich darf die Probe nicht schwänzen. Mrs Tripp hat damit gedroht, mich suspendieren zu lassen, wenn ich irgendwie auffällig werde, und wenn das passiert, bleibt mir gar nichts mehr. Ich könnte nicht mal mehr so eine blöde Hexe in einem blöden Stück spielen, und ich habe immer in allen Stücken mitgespielt, Reese, ich

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