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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Gefühl, als wäre Mr Wellington mit dieser Entscheidung selbst nicht glücklich, denn seine Stimme schwankte und in seinem Blick lagen Sorge und Skepsis.
    »Ich habe Rose außerdem eine Nachricht zukommen lassen«, fuhr er fort. »Sie und Henry werden aus England anreisen und dir Gesellschaft leisten.«
    »Aber es ist doch nicht nötig, dass die beiden die lange Reise auf sich nehmen. Rose ist doch schon viel zu alt und außerdem -«
    »Es ist bereits alles geregelt«, unterbrach Mr Wellington seine Tochter brüsk. »In etwa einer Woche werden sie hier sein und dir deine ... deine Medizin mitbringen. Sie wird schneller knapp als gedacht. Außerdem wird es ihnen sicherlich gefallen, dem nassen Herbst in England für eine Zeit lang zu entkommen.«
    »Aber selbstverständlich wird es das«, prophezeite Alfredo di Ganzoli mit überschwänglicher Geste und einem strahlenden Lächeln. »Und natürlich werden wir uns auch höchstpersönlich um Signorina Emilia kümmern. Wir werden ein paar schöne Ausflüge mit ihr unternehmen und einen Empfang für sie ausrichten, damit sie Landsleute ihres Alters kennenlernt. Das wäre doch eine nette Idee ... nicht wahr, Liebes?«, fügte er zu seiner Frau Florence gewandt hinzu.
    »Nein, nur bitte keine Umstände«, erwiderte Emilia schnell. »Ich ...«
    »Zu viel Tumult schadet ihrer Gesundheit«, erklärte Mr. Wellington anstelle seiner Tochter. »Außerdem verträgt Emilia nicht zu viel Lärm, nicht wahr, Kleines?«
    Emilia nickte betreten.
    »Ganz wie Sie wollen, meine Liebe«, antwortete Florence di Ganzoli freundlich. »Wir werden selbstverständlich auf Ihre Gesundheit Rücksicht nehmen und sicherlich wissen Sie selbst am besten, was Ihnen wohl bekommt und was nicht.«
    Auch Dustin lächelte Emilia aufmunternd zu und zum ersten Mal seit ihrem Kennenlernen senkte Emilia nicht den Blick, sondern sah ihm direkt und ohne zu blinzeln in die Augen. Fast herausfordernd, vielleicht sogar verärgert, als wollte sie sagen: »Was genau bezweckst du eigentlich? Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe, sondern beobachtest mich ständig?« Das Grün ihrer Augen blitzte angriffslustig auf und Dustins Körper durchfuhr es erneut schmerzhaft wie ein Blitz. Vor Schreck verschluckte er sich. Er wollte nach einer Serviette greifen und stieß dabei sein Glas um. Der rote Wein wurde augenblicklich gierig von dem weißen Tischtuch aufgesogen, als hätte es schon die ganze Zeit darauf gelauert, davon kosten, zu dürfen. Alle starrten erschrocken auf den großen roten Fleck, der sich auf dem Leinen ausbreitete wie Blut. Dustin schauderte. Als er wieder zu Emilia blickte, sah er, wie sich kaum merklich ein messerscharfes Lächeln auf ihre Lippen stahl.

May suchte das Gelände noch immer nach Hinweisen ab - ohne Erfolg. Trotz des Mondscheins war es viel zu dunkel, um irgendwelche Details zu erkennen, und auf eine Taschenlampe hatte sie bewusst verzichtet, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Müde ließ sie sich schließlich am Rand des Steinbruchs auf den Boden sinken. Falls es tatsächlich Jonathan gewesen war, dessen Wagen sie gesehen hatte - was hatte er um diese Uhrzeit bloß beim Steinbruch zu suchen gehabt? Und vor allem, wer war sein Begleiter gewesen? Etwa Dustin? Hatten die beiden am Ende schon seit Längerem wieder Kontakt? May war völlig durcheinander. Jonathan hatte erst kürzlich so getan, als wüsste er nicht, wo Dustin steckte, aber -
    »Jonathan?«
    May fuhr herum. Wer war das? Sie hatte niemanden kommen hören. Sie machte sich noch kleiner und suchte Deckung hinter einer niedrigen Dornenhecke. Ihr Herz raste.
    »Jonathan, wo bist du?«
    May erkannte eindeutig die Stimme einer Frau, auch wenn sie ihre Worte eher wütend herauszischte, als ihnen Klang zu verleihen.
    »Zeig dich endlich und spiel hier nicht unnötig Verstecken. Du weißt, wie sehr ich so etwas hasse.« Kurz darauf raschelte etwas ganz in der Nähe.
    May hielt den Atem an. Seltsamerweise konnte sie nicht ausmachen, aus welcher Richtung die Stimme und die Geräusche kamen. Urplötzlich war es still, nichts regte sich mehr. Die andere schien ebenfalls angestrengt in die Dunkelheit zu lauschen. Vielleicht ahnte sie, dass sie sich getäuscht hatte und nicht Jonathan, sondern jemand anderer hier war. May wagte nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. So vergingen mehrere Minuten. Schließlich vernahm sie wieder ein leises Rascheln, wie federleichte flinke Schritte, die sich nun von ihr entfernten. Die Fremde schien

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