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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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ertragen, jemals wieder einen Menschen zu verlieren, der ihm etwas bedeutete.
    Als Dustin das Gutshaus seiner Eltern betrat, fiel sein Blick wie immer auf das gerahmte Familienfoto, das sein Vater vor etwa zwei Jahren von einem stadtbekannten Fotografen hatte anfertigen lassen. Es war kurz vor Dustins siebzehnten Geburtstag gewesen und alle Onkel, Tanten, Neffen und Nichten der Ganzoli-Familie waren zu Besuch gekommen. Dustin hasste das Bild, auf dem er wie ein Idiot von einem Ohr zum anderen grinste. Er war der Aufforderung des Fotografen, »Bitte alle recht freundlich«, anscheinend als Einziger nachgekommen.
    Dustin wollte gerade die Tür des Speisesaals öffnen, als er Stimmen und Gelächter aus dem gegenüberliegenden Salon vernahm, wo seine Eltern und ihr Besuch aus England wahrscheinlich nach dem Abendessen einen Grappa zu sich nahmen. Dustin seufzte. Er hatte keine Lust auf langweilige Konversation, viel lieber würde er noch mit Fido in den nahe gelegenen Pinienwald -
    Dustin stutzte: Wem gehörte diese Stimme? Es war weder die seiner Mutter noch die des Dienstmädchens Carmella. Diese Stimme klang wesentlich jünger, lieblicher. Dustin grinste und sein Puls beschleunigte sich. Vielleicht würde dieser Abend ja doch noch ganz interessant werden.
    Automatisch warf er einen prüfenden Blick in den großen Spiegel neben dem Familienfoto und richtete den Kragen seines weißen Hemdes. Er fuhr sich durch die halblangen dunklen Locken und lächelte sich selbstzufrieden zu. Dann riss er die Tür zum Salon auf.
    »Buona sera allerseits! «
    Sofort richtete sieh die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihn.
    »Ach, da ist er ja endlich! Das ist unser Sohn Dustin!« Alfredo di Ganzoli legte ihm stolz einen Arm um die Schultern, während Dustins Mutter ihren Sohn mit einem strafenden Blick bedachte.
    »Er kommt heute leider etwas spät, weil er sich mit viel Fleiß und Einsatz seinem Universitätsstudium widmet, habe ich recht?«
    Dustin nickte. Während er die Hand des weißhaarigen Mannes ergriff, schielte er mit einem Auge zu der schlanken Gestalt, die halb verdeckt hinter ihm stand.
    »Sehr erfreut, Signore Dustin. Ich bin Edward Wellington und dies hier ist meine Tochter Emilia. Sie war in den letzten Monaten häutig krank und ich hoffe, dass sie sich hier im Süden, in dieser schönen, freundlichen Umgehung, etwas erholen und wieder zu Kräften kommen kann.«
    »Die Signorina interessiert sich insbesondere für die Florentiner Baukunst, ist das nicht ein wunderbarer Zufall?«, fügte Alfredo di Ganzoli an seinen Sohn gewandt hinzu. Vielleicht kannst du ihr das ein oder andere Bauwerk unserer Stadt zeigen, während ihr Vater seine Geschähe in Italien abwickelt.«
    Dustin bemühte sich um sein charmantestes Lächeln und machte einen Schritt auf Mr Wellingtons Tochter zu. »Es wäre mir eine große Freude, Ihnen die Schönheit unserer Heimat nahezubringen.« Er ergriff Emilias Hand und blickte ihr in die Augen. Im selben Moment durchfuhr etwas seinen Körper wie ein Blitz, sodass er instinktiv einen Schritt zurückwich. Es war, als funkelten ihm zwei grüne Diamanten entgegen, klar und ungetrübt wie geschliffenes Glas. Sie standen in einem beinahe unwirklichen Kontrast zu den glänzend roten Haaren, die Emilia zu einer aufwendigen Frisur hochgesteckt trug. Ihre leicht geöffneten Lippen schimmerten in demselben Rotton und ihre Haut war auffallend hell, fast durchsichtig. Dustin konnte seinen Blick nicht mehr von den Augen des Mädchens lösen. Irgendetwas Ungewöhnliches, Fremdes lag in ihnen, etwas, das ihn in höchstem Maße anzog und faszinierte. Und mit einem Schlag wusste er auch, was es war. Er konnte sich nicht in Emilias Augen spiegeln. Vielmehr war ihm, als könnte er endlos durch sie hindurchsehen, wie durch zwei Tunnel, die immer weiter und weiter führten und die kein Ziel andeuteten. Dustins Körper durchströmte mit einem Mal ein Gefühl von unbeschreiblichem Glück - und Hoffnung. In diesem Blick lag nichts als grenzenlose Weite, kein Ende, kein ...Tod.
    Dustin vermochte nicht zu sagen, ob Sekunden, Minuten oder Stunden vergingen, während sie sich Auge in Auge gegenüberstanden und er sich diesem unendlichen Grün hingab, sich hineinstürzte, glaubte, den Boden unter seinen Füßen zu verlassen und zu fliegen ... Er nahm nichts mehr um sich herum wahr, spürte nur die Schläge seines Herzens, deutlicher denn je, und das Blut rauschte in seinen Ohren wie reißendes Wasser. Plötzlich fuhr ein

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