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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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auch, als wären seine Muskeln innerhalb von Sekunden geschwunden und als bestünden seine Knochen aus Gummi. Taumelnd ließ er sich auf einer der Stufen nieder und hielt sich schwer atmend den Kopf. Was passierte nur mit ihm? Wurde er krank? Er hatte keine Grippe mehr gehabt, seit er ein kleiner Junge gewesen war. Ein plötzlicher Schüttelfrost ergriff seinen Körper. Angst überkam Dustin. Sein Herz ... was passierte mit seinem Herz? Er tastete panisch danach, spürte nichts, fühlte seinen Puls, fand ihn nicht ...
    Doch, da ... da war etwas. Ein leises, schwaches Pochen unter seinen Fingern. Dustin merkte, wie seine Augenlider schwer wurden. Nicht einschlafen, nur nicht einschlafen. Du musst auf die Beine, du musst weiter, du musst zu Sarah und nachsehen, wie es ihr geht, ob ihr Herz noch schlägt. Dustin nahm all seine Kraft zusammen und zog sich wieder am Geländer hoch.
    Irgendwo unter ihm schlug eine Tür zu. Er zuckte zusammen. Wer konnte das sein? Hatte Sarah den Raum verlassen, um in den Waschraum nebenan zu gehen? Hatte man sie womöglich entdeckt? Jonathan, durchfuhr es Dustin schlagartig und ihm wurde noch kälter. Natürlich, Jonathan war bei Sarah gewesen. Ihn hatte er beinahe schon vergessen. Jonathan würde Sarah nicht so einfach aufgeben, so viel stand fest.
    Draußen wurde es immer ungemütlicher und die kleine Siedlung lag grau und trostlos vor ihr. May bog in die Straße ein, in der Sarah und ihre Mom lebten. Im Haus brannte Licht, Sarahs Mom war also zu Hause. May klingelte. Nach ein paar Sekunden näherten sich Schritte, dann ging die Tür auf.
    »Hi, Mrs Eastwood.«
    »May, was für eine ... Überraschung!« Sarahs Mom machte ein verdutztes Gesicht und blickte suchend an May vorbei auf die Straße. »Bist du allein? Wo ist Sarah? Ich dachte, ihr wolltet das Wochenende zusammen bei dir im Wohnheim lernen.«
    May schluckte und ihr wurde heiß. In ihrem Kopf ratterte es. Sarahs Wagen am Steinbruch, das geheime Treffen mit Dustin ... Klar, Sarah hatte eine Ausrede gebraucht, um von zu Hause fortbleiben zu können. Sie hatte ihrer Mutter weisgemacht, dass sie bei May übernachtete.
    »Ja, äh ... Sarah hat noch einen letzten Kurs und meinte, sie hätte ein paar Bücher vergessen, die wir zum Lernen brauchen. Da dachte ich, ich hol sie inzwischen, damit wir später nicht so viel Zeit verlieren.«
    »Komm ruhig rein. Sarah hat auch ihre Waschsachen vergessen, ihre Kulturtasche steht noch im Bad.«
    »Ja, genau, die ... die sollte ich ihr auch noch mitbringen, stimmt.«
    »Geh einfach rauf, du findest dich doch zurecht, oder? Lass dich durch mich nicht stören, ich bin gerade am Packen. Ich werde mit einer Freundin ein verlängertes Wochenende am Lake Michigan verbringen und entspannen, während ihr beide fleißig seid.«
    » Wie schön für Sie.» May lächelte höflich und stieg die Treppe hinauf, wo Sarahs Zimmer lag. Sie schnappte sich ein paar Schulbücher, die herumlagen, und ging anschließend ins Bad, um Sarahs Kulturbeutel zu holen. Wo mochte Sarah bloß stecken? War sie auf den gleichen Gedanken gekommen wie May und hatte schon gestern Abend nach Dustin gesucht - im Gegensatz zu ihr mit Erfolg?
    »Ich muss dann auch wieder, Mrs Eastwood«, rief sie. Viel Spaß in Michigan.«
    »Macht euch ein schönes Wochenende und grüß mir Sarah noch mal.« Mrs Eastwood kam in den Flur und strich May über den Arm. »Ich bin wirklich froh, dass sie eine Freundin wie dich gefunden hat, May. Sarah ist nicht ganz einfach und manchmal schaffe ich es einfach nicht, an sie heranzukommen. Ich würde mir wünschen, dass sie etwas mehr Spaß hat und sich auch mal mit Jungs trifft, wie es andere in ihrem Alter tun.« Mrs Eastwood fuhr sich lachend durch die lockigen Haare. »Oje, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Andere Mütter wären wahrscheinlich froh, wenn ihre Töchter möglichst lange Single blieben.«
    »Sarah wird ihren Weg finden, das weiß ich«, erwiderte May. »Sie macht gerade eine schwere Zeit durch, aber das wird schon. Und was Jungs betrifft - besser gar keinen als den Falschen.«
    Mrs Eastwood lächelte. »Ja, wahrscheinlich hast du recht.«
    Bevor May die Tür hinter sich schließen konnte, rief Sarahs Mom sie noch einmal zurück. »Ach, May, bevor ich es vergesse ... Du kannst Sarah vielleicht noch ausrichten, dass vorhin irgendeine Freundin von ihr hier war und nach ihr gefragt hat. Aber sie meinte, sie hätten später sowieso noch eine Verabredung.«
    May war überrascht.

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