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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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seine Stimme immer.«
    Das Letzte, was Satah mitbekam, war wie Dustin leise die Kellertür öffnete und wieder schloss. Dann fielen ihr auch schon die Augen zu und sie glitt hinüber in einen tiefen Schlaf. Ihre unverbundene Hand hielt den Griff des Messers fest umklammert.

    Dort vorne steht sie. noch ein gutes Stück von mir entfernt. Sie hat mir den Rücken zugewandt. Sie weiß nicht, dass ich sie beobachte, dass ich mich ihr Schritt für Schritt nähere. Sie scheint in Gedanken, scheint ihren Blick in eine andere Welt zu richten. Wahrscheinlich in eine Welt, in der Simon noch lebt, in der sie zusammen glücklich sind und sich berühren und lieben dürfen. Sie vermisst diese Welt so sehr, dass sie gar kein Interesse mehr hegt an der realen , der unmittelbaren. Das Einzige, was sie noch mit dem Hier und Jetzt verbindet, ist die Sehnsucht nach Rache. Aber obwohl ich ihren Schmerz nachvollziehen und ihre verzweifelte Wut verstehen kann, darf ich nicht zulassen, dass sie sich rächt. Denn täte sie es, zerstörte sie dadurch mein Leben, meine Chance auf Liebe, meine kostbare Welt. Ich weiß, dass sie unrecht hat, dass sie den Falschen hasst. Ich weiß es ganz einfach.
    Nur noch wenige Schritte trennen uns. Ich taste nach dem Messer in meiner Tasche. Meine Hände sind schweißnass. Ich weiß, ich muss es tun. Es ist meine Chance, es ist unsere Chance. Vielleicht die einzige Chance ...
    Ich zittere, meine Beine wollen nicht weiter, sie wollen auf der Stelle kehrtmachen, aber ich befehle ihnen, vorwärtszugehen. Ich muss weiter ... ich muss es einfach tun ...
    Nur noch ein Schritt...
    Sie war meine Freundin, hätte meine beste Freundin werden sollen.
    Meine Finger umklammern den Griff ...
    Wir haben zusammen gelacht.
    Tränen steigen mir in die Augen.
    Ich ziehe das Messer.
    Im selben Moment dreht sie sich um und sieht mir in die Augen. Ernst. Wissend.
    »Es tut mir so leid, Sarah.«
    Sie ist es, die den letzten Schritt macht. Den Schritt, der uns noch trennt. Sie beugt sich zu mir und küsst mich sanft auf die Stirn.
    Ich lasse das Messer fallen.
    Ich kann es nicht tun.
    Meine Chance ist vertan.

    May betrachtete Sarahs friedliches Gesicht im schwachen Licht ihrer Taschenlampe. Sie schien tief und fest auf ihrem Matratzenlager zu schlafen. Wahrscheinlich war sie so erschöpft von all den letzten Tagen, dass sie das Treffen mit Dustin ganz von selbst verpassen würde, auch ohne Mays Zutun.
    May wollte sich schon umdrehen, da überflutete mit einem Mal eine Welle von Schmerz ihre Brust und trieb ihr Tränen in die Augen. Bei allem, was in den vergangenen Wochen geschehen war, tat es ihr am meisten weh, dass Sarah und sie sich zerstritten hatten.
    May war seit jeher eine Einzelgängerin gewesen und hatte es lange Zeit nicht vermisst, Freunde zu haben. Aber nun, wo sie Sarah verloren hatte, tat sie es. Sie vermisste die einzige Freundin, die sie je gehabt hatte. Vorsichtig ließ sie sich auf die Knie und drückte Sarah einen sanften Kuss auf die Stirn.
    »Ich muss es tun. Vielleicht wirst du mich eines Tages verstehen«, flüsterte sie. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid, Sarah. Dann erhob sie sich und schlich aus dem Zimmer. Sie musste die Tür gar nicht wie geplant blockieren. Der passende Schlüssel hatte von innen im Schloss gesteckt. May sperrte ab und ließ den Schlüssel in ihrer Manteltasche verschwinden. Dann machte sie sich mit klopfendem Herzen auf den Weg. Heute würde endlich etwas geschehen, etwas Entscheidendes. Sie hatte es im Gefühl.
    Dustin war voller Unruhe, während er den Weg zum alten Steinbruch nahm. Eigentlich hatte er vor seinem Aufbruch noch einmal mit Jonathan reden und ihn auf seinen seltsamen Ausbruch vorhin ansprechen wollen. So groß Dustins Abneigung ihm gegenüber mittlerweile auch war und so tief der Schock über seinen unerwarteten Angriff noch saß, Sarah und Dustin hatten auch so schon genügend Probleme - und Feinde. Zumindest gab es einige Personen in ihrem unmittelbaren Umfeld, deren Verhalten nicht mehr einzuschätzen war.
    May und Jonathan waren gut befreundet, also war es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis May von Jonathan erfuhr, wo Dustin und Sarah steckten. Und falls May tatsächlich mit Emilia gemeinsame Sache machen sollte ... Dustin durfte nicht weiter über die Konsequenzen nachdenken. Fakt war: Sarah und er waren auch im Wohnheim nicht mehr lange sicher, denn Jonathan konnte jederzeit platzen und Informationen über sie preisgeben. Daher wäre es Dustin am

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